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0103 - Asmodinas Todesengel

0103 - Asmodinas Todesengel

Titel: 0103 - Asmodinas Todesengel
Autoren: Jason Dark
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ihm die Freiheit gab.
    Er würde jeden verraten.
    Auch seinen Meister…
    Sie führten ihn durch eine nebelhafte Welt, in der es keine Sonne gab.
    Und dann erklärten sie ihm ihren Plan…
    ***
    Peter Ball war dreißig Jahre alt, und er lebte nach der Maxime »nur nichts anbrennen lassen«.
    Das besonders bei den Damen. Und immer waren es Ladys aus der High Society, die einem Abenteuer durchaus nicht abgeneigt waren. Vor allen Dingen, wenn dies mit einem Mann geschah, der einen so aufregenden Beruf hatte.
    Peter war Fluglehrer.
    Und fliegen wollten viele. Vor allen Dingen Frauen, die das langweilige Leben satt hatten und von ihren Männern kaum etwas sahen, weil diese immer unterwegs waren.
    So kam Peter ganz gut über die Runden.
    Zudem sah er noch gut aus, war weltgewandt, konnte sich phantastisch unterhalten, und das wußten natürlich die Frauen zu honorieren.
    Sein Lehrflugzeug war eine zweimotorige Maschine, die er sich selbst gekauft hatte. An diesem Abend allerdings flog er allein. Und er war sauer, denn er wollte vor dem Dunkelwerden noch in London sein, weil dort jemand auf ihn wartete. Dieser Jemand hatte lange blonde Haare und besaß in der City einen gut florierenden Frisiersalon. Peter hatte sie kennengelernt, als er sich die Haare schneiden ließ. Ein paar Blicke genügten, dann kümmerte sich die Chefin persönlich um ihn. Und sie schnitt ihm nicht nur die Haare…
    Für den Abend wollten sie in Kultur machen und zu einer Opernpremiere gehen.
    Die würde nun ins Wasser fallen, weil Peter sich verspätet hatte.
    Seine Schülerin, eine Lady aus der Grafschaft Kent, hatte ihn nicht eher gehen lassen und seine Dienste noch mit einem saftigen Trinkgeld vergoldet.
    »Man hat’s schon schwer«, murmelte Peter, bevor er zum zehnten Mal versuchte, London-Tower zu erreichen.
    Endlich bekam er Antwort.
    »Hier X 25-3«, sagte er und gab seine Position durch. »Erbitte Anflug auf Bahn acht.«
    Bahn acht lag auf einem Nebenfeld, wo die kleinen Privatmaschinen landeten.
    Er bekam eine positive Antwort.
    »Roger«, bestätigte Peter und unterbrach die Verbindung. Das klappte ausgezeichnet. Zudem kannte man ihn auf dem London-Airport. Er hatte dort viele Freunde und schon manche Party gegeben, über die man lange sprach.
    Längst brannten die Positionsleuchten an der Cessna. Von Westen her kam die Dämmerung. Graue, lange Schatten, die wie riesige Ungeheuer über den Himmel krochen.
    Peter flog direkt in die Schatten hinein. Locker und entspannt saß er auf seinem Pilotensitz und beobachtete die Instrumente. Sie arbeiteten einwandfrei. Der matte grüne Schein im Cockpit wirkte beruhigend.
    Achthundert Fuß Höhe, keine Wolken. Rechts von ihm, also aus Norden kommend, näherte sich eine Passagiermaschine. Sie hatte Vorrang. Peter hoffte, kurz nach ihr landen zu können.
    Wieder dachte er an seine Freundin. Hoffentlich konnte er sie dazu überreden, mit ihm essen zu gehen, wo doch der Opernbesuch ins Wasser fiel.
    Peter beschäftigte sich nur mit Problemen, die das Leben schrieb.
    An den Tod dachte er nicht, hatte er noch nie gedacht, und er ahnte auch nicht, wie nahe ihm der Tod bereits war.
    Denn Goran war unterwegs.
    Und der Vampir lechzte nach Blut.
    Er kam mit der Dämmerung, verschwand im Grau des Himmels, wurde kaum gesehen, aber er sah.
    Unter anderem die einsam fliegende Cessna.
    Und den Piloten.
    Er sollte sein Opfer sein.
    Man hatte ihn aus einer grausamen Welt entlassen, um eine Botschaft zu überbringen, doch niemand hatte ihm gesagt, daß er seinem ureigensten Trieb nicht nachgehen durfte.
    Der Sucht nach Menschenblut.
    Von all diesen Gedanken ahnte Peter Ball nichts. Er dachte an die nahe Zukunft, während er die Instrumente beobachtete, die zu seiner vollsten Zufriedenheit arbeiteten.
    Tief unter ihm verschwand der Boden im Grau der Dämmerung.
    Die Sicht war ziemlich klar, und Peter sah weit im Westen einen hellen Schein am dunkler werdenden Himmel.
    Da lag London, die Millionenstadt, sein Ziel.
    Die Passagiermaschine, die seinen Kurs, für kurze Zeit begleitet hatte, war längst verschwunden. Ruhig liefen die Motoren. Die Schnauze der Cessna senkte sich langsam dem Erdboden zu. Peter wollte in den Sinkflug gehen, um dann zu landen.
    Goran war schon hinter ihm.
    Der Vampir hatte seine gewaltigen Schwingen ausgebreitet, das Maul aufgerissen und die Zähne gefletscht. Die Gier leuchtete in seinen kleinen Augen. Vor sich sah er das Leitwerk der Maschine, sah die Positionsleuchten und flog jetzt
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