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0102 - Die Horde aus dem Jenseits

0102 - Die Horde aus dem Jenseits

Titel: 0102 - Die Horde aus dem Jenseits
Autoren: A.F. Morland
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gibt es keinen moderneren Löschwagen als den, den die Feuerwehr in Leek besitzt. Dennoch ist es den Feuerwehrleuten nicht möglich, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Der Brand breitet sich immer mehr aus. Der Mann, der mich soeben anrief, behauptete, es könne bei diesem Feuer nicht mit rechten Dingen zugehen.«
    Zamorras Züge versteinerten.
    »Quintus!« schnaubte er. »Er hat Leek also bereits erreicht!«
    ***
    Das Höllenfeuer war schon von weitem zu sehen. Es hatte zu dämmern begonnen, und der Himmel war von einem glutroten Schein erhellt. Darauf raste Professor Zamorra mit dem silbergrauen Rover zu. Bill Fleming saß ungeduldig neben ihm. Er knetete ununterbrochen nervös seine Finger, während Zamorra den schnellen Wagen durch die engen Kurven schießen ließ.
    Bill wandte sich um und blickte zurück.
    Tunstall war nicht mehr zu sehen. Er fragte sich, ob sie nicht nur das Dorf, sondern auch Nicole Duval hinter sich gelassen hatten, und er sprach den Professor darauf an.
    Zamorra schüttelte mit grimmiger Miene den Kopf. »Du kannst sicher sein, daß Quintus das Mädchen nach Leek mitgenommen hat. Vermutlich wird er noch in der kommenden Nacht sein verdammtes Blutfest feiern…«
    Bill starrte bestürzt auf seine Hände. »Und wir haben keine Ahnung, wo er dieses Fest abhalten wird.«
    Die Freunde wußten, daß es sehr schlecht um Nicole Duval stand, doch keiner von ihnen sprach diesen Gedanken aus. Der eine nahm auf den ändern Rücksicht. Sie erreichten Leek. Die Ortstafel steckte schief im Asphalt. Es waren noch die Spuren eines Autounfalls zu erkennen, den es hier in jüngster Vergangenheit gegeben hatte.
    Nach der Ortstafel kamen die ersten niedrigen Häuser.
    Alles, was laufen konnte, war auf der Straße. Zamorra hupte. Keiner beachtete den Wagen. Der Rover kam nur noch langsam vorwärts. Der Professor hatte das Gefühl, eine Legion Ameisen hätte sich in seine Hosenbeine verirrt. Das kribbelte verdammt lästig.
    Fünfhundert Meter weiter war die Straße abgesperrt. Hier durfte kein Fahrzeug mehr durchfahren. Zamorra lenkte den Rover an den Straßenrand und stieg mit Bill aus. Sie liefen zwischen den geduckten Häusern hindurch und erreichten schließlich das brennende Gestüt. Die Bewohner von Leek starrten gebannt in die grellen Flammen. Pferde wieherten in Todesangst im hochlodemden, wild prasselnden Feuer. Funkenflug drohte die Nachbarhäuser in Brand zu setzen.
    Die Feuerwehrleute wagten sich so nahe wie möglich an die Stallungen heran. Perry Howes rann der Schweiß in breiten, glänzenden Bächen unter dem Helm hervor. Sieben Spritzen jagten weiße Wasserfontänen in das rote Flammenmeer, doch das Feuer schien gegen die Wassermassen immun zu sein.
    Professor Zamorra kämpfte sich durch die Leute.
    Als er den Löschwagen erreichte, wandte sich Perry Howes um. »Sind Sie Zamorra?«
    Konstabler Quayle hatte seinen Kollegen in Leek angerufen, und dieser hatte Howes die Ankunft des Professors avisiert.
    Zamorra nickte stumm.
    Perry Howes schüttelte wütend den Kopf. »Also verflucht will ich sein, wenn ich nicht eine ganze Menge von Bränden verstehe - aber so etwas ist mir in meinem ganzen Leben noch nicht untergekommen.«
    Jemand drückte Zamorra einen Feuerwehrhelm in die Hand. Er setzte ihn auf. Bill Fleming hielt sich im Hintergrund. Er wollte die Löscharbeiten der Feuerwehrleute nicht behindern.
    »Das ist kein gewöhnliches Feuer«, keuchte Perry Howes zornig. »Wir tun das Menschenmöglichste, aber es reicht nicht. Wir können der verfluchten Flammen einfach nicht Herr werden!«
    Krachend brachen im brennenden Gebäude mehrere Balken. Jetzt wieherte kein Pferd mehr. Dicke Rauchwolken schossen schwarz zum abendlichen Himmel empor. Zamorra entnahm seinem Jackett eine weiße Ölkreide.
    »Denken Sie, daß Sie uns helfen können, Professor?« fragte Perry Howes zweifelnd.
    »Ich will es versuchen.«
    »Und wie?«
    »Ihre Männer sollen die Spritzen abstellen.«
    »Das können wir uns nicht leisten. Der Brand ist ohnedies schon bedrohlich genug!«
    »Sie sehen doch, daß das Wasser auf die Flammen keinerlei Wirkung hat. Also tun Sie, was ich Ihnen sage, bevor das ganze Dorf ein Raub dieses Satansfeuers wird!«
    »Und wer übernimmt die Verantwortung?«
    »Ich.«
    Perry Howes gab sein Kommando. Sekunden später schoß kein Wasserstrahl mehr in die Flammen, die immer mehr von dem großen Gebäude verschlangen. Ein dünner, drahtiger Mann boxte sich zum Löschwagen vor.
    »Mensch, Perry, habt
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