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0102 - Die Horde aus dem Jenseits

0102 - Die Horde aus dem Jenseits

Titel: 0102 - Die Horde aus dem Jenseits
Autoren: A.F. Morland
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Staub. Der Wind erfaßte ihn und trug ihn mitsamt seinem klagenden Todesschrei davon.
    Indessen kümmerte sich Professor Zamorra um Quintus.
    Der Oberdämon war außer sich vor Wut. Er hatte für dieses Fest die Gestalt eines Minotaurus gewählt. Aus seinem glühenden Rachen drang ein fürchterliches Gebrüll. Er stampfte so zornig mit den Füßen auf, daß der Boden unter ihm dicke Risse bekam. Aus seinen Augen schossen grelle Blitze, deren gefährliche Wirkung Zamorra jedoch mit harten Bannsprüchen entkräftete.
    Von einer Sekunde zur anderen hielt Quintus plötzlich ein langes schwarzes Seil in seinen Händen. Zischend flog die weite Schlinge durch die Luft. Sie sollte sich um Zamorras Hals legen und ihn erdrosseln. Doch der Professor parierte den Dämonenangriff mit Hilfe seines silbernen Talismans, und es gelang ihm darüber hinaus, die Kraft des Bösen, die sich im Dämonenseil befand, mit zwei Formeln der Weißen Magie zu brechen.
    Und nicht nur das.
    Zamorra schaffte es sogar, die magische Schlinge dorthin zurückzusenden, wo sie hergekommen war.
    Darüber war Quintus so maßlos verstört, daß er ganz zu reagieren vergaß. Als er dann etwas unternehmen wollte, war es dafür bereits zu spät. Die schwarze Schlinge entwickelte ein vernichtendes Eigenleben. Sie glitt über den mächtigen Dämonenschädel und zog sich mit einem jähen Ruck zusammen. Gleichzeitig flog ihr Ende hoch und schlang sich über einen dicken Trägerbalken, der quer durch den Raum lief, und spannte sich sofort.
    Alles das hätte Zamorra passieren sollen.
    Der Dämon brüllte in größter Panik. Seine stampfenden Füße zertrümmerten den Boden, der unter ihm krachend einbrach. Schutt und Staub stürzten in die Tiefe, in die auch Quintus sackte. Nun baumelte er zuckend und zappelnd an seinem eigenen Seil. Der schwarze Strick grub sich tief in seinen kräftigen Hals. Seine Arme flatterten hoch. Er griff zitternd nach der Schlinge, konnte sich davon aber nicht mehr befreien. Zamorra gab dem Dämon mit eisiger Miene den Rest, indem er die Kraft der schwarzen Schlinge mit einem alten, ungemein wirkungsvollen Spruch verstärkte.
    Der schwere Dämonenkörper erschlaffte daraufhin und regte sich nicht mehr.
    Aus der Tiefe schlugen plötzlich prasselnde Flammen.
    Das Höllenfeuer holte sich das, was von Quintus übriggeblieben war. Der Leib des Dämons zerschmolz wie Wachs in den leckenden Flammen und tropfte nach und nach in die Dimensionen des Grauens.
    Immer weniger wurde der Körper des Dämons.
    Schließlich war er nicht mehr vorhanden.
    Nur das schwarze Seil und das tiefe Loch im Boden, aus dem nun keine Flammen mehr schlugen, erinnerten noch daran, was sich vor wenigen Augenblicken hier abgespielt hatte.
    Zamorra eilte zu Nicole. Er befreite sie mit seinem Amulett von den magischen Fesseln und fing sie auf, als die Kraft gebrochen war, die sie in der Luft schweben ließ. Sie sank seufzend an Zamorras Brust und hauchte erleichtert: »Danke, Chef.«
    Danach verließen Zamorra und seine Freunde die Teufelsklause, in der den Dämon Quintus sein verdientes Schicksal ereilt hatte. Er würde in keinem anderen Land mehr auftauchen und da seinen grausamen Dämonenkreis ziehen können. Dafür hatte Professor Zamorra nachhaltig gesorgt.
    ENDE
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