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0102 - Die Horde aus dem Jenseits

0102 - Die Horde aus dem Jenseits

Titel: 0102 - Die Horde aus dem Jenseits
Autoren: A.F. Morland
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schauriges Gelächter aus. Aus ihren weit aufgerissenen Mäulern schlugen bläulich züngelnde Flammen.
    »Hört ihr, wie sie schreien kann?« lachte der eine amüsiert.
    »Was für eine kräftige Stimme sie hat, Brüder!« grinste ein anderer.
    Schmatzend vor Gier sagte ein dritter: »Welch ein köstliches Blut muß in ihren Adern fließen.«
    Nicole Duval schauderte bei diesen Worten.
    Die Dämonen nickten. »Ja, ja, Mädchen. Du solltest dich über die Maßen geehrt fühlen, denn du bist von Quintus persönlich zum Opfer auserkoren worden. Dein warmes Blut wird die Kehle unseres Herrn benetzen. Dein Lebenssaft wird ihn stärken und ihm neue Impulse geben. Keines der Mädchen, die wir ihm bisher geopfert haben, war so bildschön wie du. Du bist die Schönste von allen. Dein Anblick wird Quintus aufs höchste ergötzen!«
    Das war in Tunstall gewesen.
    Dann waren Quintus und seine Knechte nach Leek weitergezogen, und Nicole Duval hatten sie mitgenommen.
    Und hier war sie gelandet, nach einer Reise durch die Lüfte, inmitten von einer sausenden, brausenden Wolke, die ihre Bahn über den Himmel gezogen hatte.
    Nach wie vor war sie gefesselt, Dicker, dunkelgrauer Staub umgab sie. Hin und wieder brachte ein Lufthauch die Spinnweben zum Zittern. Nicole ekelte sich davor. Eine fette Spinne krabbelte über ihren Hals. Das Mädchen lag mit angespannten Muskeln da. Übelkeit krampfte ihren Magen zusammen. Sie hätte gern nach der Spinne geschlagen, doch sie konnte sich nicht bewegen, und diese verdammte Spinne ließ sich sehr viel Zeit…
    Die sieben Scheusale hatten in dem verfallenen Haus bereits zu feiern begonnen. Sie tanzten polternd durch die Räume. Sie brüllten, stießen ein irres Gelächter aus, warfen Funkenregen zur Decke, fluchten und waren auf eine satanische Weise ausgelassen. Sie soffen gierig den von Quintus für sie bereitgestellten Dämonennektar in sich hinein, schlugen ihre scharfen, blitzenden Zähne in rohes Fleisch, labten sich an Tierblut, das in steinernen Kelchen glänzte.
    Ab und zu ließ eines der Schreckenswesen sich bei Nicole blicken.
    »Na, Mädchen? Wie geht’s? Freust du dich schon auf dein Ende? Quintus wird dir einen ganz langsamen Tod bescheren. Ihr sollt beide sehr viel davon haben. Wenn du unserem Herrn eine Freude machen willst, dann falle nicht gleich zu Beginn in Ohnmacht. Quintus wird dich dafür großzügig belohnen. Wenn du möchtest, darfst du in das Reich der Untoten einziehen. Dann wird in deinem jungen Herzen die Flamme der Hölle lodern, und du wirst auf die Erde zurückkehren dürfen, damit du da im Auftrag des Bösen wirken kannst. Wie gefällt dir das?«
    Das Scheusal lachte gräßlich auf und verschwand wieder.
    Nicole war in Schweiß gebadet. Sie versuchte mit verschiedenen Sprüchen, die ihr Zamorra beigebracht hatte, die magischen Fesseln abzubekommen. Sie bäumte sich verzweifelt auf. Doch alle Anstrengungen nützten nichts. Sie war und blieb Quintus’ Gefangene.
    Plötzlich ging ein donnerndes Grollen durch das verfallene Haus.
    Die sieben Dämonenknechte verstummten augenblicklich. Gleißendes Licht schoß durch die Räume. Nicole Duval hielt unwillkürlich den Atem an. Sie konnte ihn nicht sehen, aber sie wußte, daß er in diesem Augenblick gekommen war: Quintus war eingetroffen!
    Das tapfere Mädchen machte sich nichts vor.
    Nicole wußte, daß sie von diesem Moment an nicht mehr lange zu leben hatte. Quintus stieg brüllend und lärmend in das Fest seiner Schergen ein. Er tobte mit ihnen durch die Teufelsklause. Er entfesselte Urgewalten, ließ es blitzen, hageln und donnern, daß die Wände berstend auseinanderbrachen. Furien kreischten zu den Klängen einer schaurigen Musik, die Nicole in den Ohren schmerzte.
    Und als die Wildheit des Festes schließlich ihren absoluten Höhepunkt erreichte, rief Quintus mit donnernder Stimme: »Und nun will ich das Mädchen haben! Bringt es her!«
    ***
    »Hier«, sagte Professor Zamorra zu Bill Fleming. Die Freunde saßen im Rover. Zamorra hatte das Handschuhfach aufgeklappt. Bill schimmerte der brünierte Lauf einer Luger-Pistole entgegen. Die Waffe war mit geweihten Silberkugeln geladen. »Nimm sie«, verlangte Zamorra.
    Bill holte die Pistole aus dem Fach. Er betrachtete sie mit finsterer Miene. Zamorras Gesicht wirkte wie aus Granit gemeißelt. Kein Muskel regte sich. Er stieg aus und zeichnete auf die Motorhaube des Rovers mit Kreide ein großes Pentagramm, das er mit zahlreichen kabbalistischen Zeichen umgab. Er nahm
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