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0102 - Das letzte Duell

0102 - Das letzte Duell

Titel: 0102 - Das letzte Duell
Autoren: Jason Dark
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plötzlich seine Flugrichtung, stieg etwas an und fegte auf den Hals des Schwarzen Tods zu.
    Die Sense kam mir näher.
    Ich wollte mich zur Seite werfen, weg aus der Gefahrenzone, doch ich schaffte es nicht.
    Irgend etwas hielt mich auf der Stelle fest. Ich wußte nicht, was es war. Schicksal, Vorbestimmung, Magie?
    Es war müßig, darüber nachzudenken, ich mußte mich auf den Bumerang konzentrieren.
    Er flog und flog…
    Und…
    Mein Gott, er traf.
    Auf einmal erreichte ein Schrei meine Ohren, wie ich ihn schauriger und gellender noch nie gehört hatte. Plötzlich schwebte der Kopf des Schwarzen Tods über dem Rumpf des Dämons. Aus dem Knochenkörper sah ich eine Flamme schießen, und gleichzeitig verstummte der irre Todesschrei wie abgerissen.
    Der Schädel fiel zu Boden.
    Die Sense rutschte dem Dämon aus der Hand. Sie prallte auf das Gestein und blieb mit der Spitze in einer Felsspalte stecken. Aber das sah ich nur am Rande.
    Mir ging es um meinen Erzgegner. Die Flammen schossen höher.
    Sie erfaßten seinen über, den Rumpf tanzenden Schädel, fraßen sich hindurch und zerschmolzen ihn zu einer glühenden Masse, die zu Boden tropfte und im porösen Vulkangestein versickerte.
    Auch sein Rumpf verging.
    Er wurde ebenso ein Raub der reinigenden Flammen, und wenig später sah ich von meinem Erzgegner nichts mehr.
    Der Schwarze Tod war endgültig vernichtet!
    Er konnte mir nicht mehr gefährlich werden.
    Wie im Traum schritt ich vor, bückte mich, hob meinen Bumerang auf und steckte ihn ein. Er war nach dem Wurf nicht mehr zu mir zurückgekehrt.
    Der Sohn des Lichts hatte gesiegt.
    Das Böse war vernichtet.
    Unbewußt hob ich den Kopf und sandte einen Blick zum Himmel, obwohl es in dieser Horror-Welt an sich müßig war, doch ich konnte einfach nicht anders, meine Lippen murmelten Worte, aus denen ein Dankgebet wurde.
    Ich setzte einen Fuß vor den anderen, schritt den Berg hinab, stolperte, fiel, raffte mich wieder hoch, taumelte weiter und spürte in der linken Schulter immer größere Schmerzen.
    Ich mußte weiter, ich mußte es…
    Dann fiel ich.
    Plötzlich war die Welt um mich herum dunkel. Nicht einmal den Aufprall merkte ich…
    ***
    Etwas klatschte in mein Gesicht.
    Rechts, links – links, rechts. Hände. Entfernt hörte ich eine Stimme. »John, komm zu dir!«
    Mühsam schlug ich die Augen auf. Sofort spürte ich wieder den Schmerz in meiner Schulter. Ich merkte einen Druck, dann die Stimme von Jane Collins.
    »Bitte, John.«
    Auf einmal war ich da.
    Und sie standen um mich herum.
    Suko, Bill, Jane, Will Mallmann, Sir Powell, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, und der englische Wissenschaftler.
    »Ihr… ihr lebt?« krächzte ich.
    »Ja, warum nicht?« fragte Suko erstaunt.
    »Ja, aber ihr wart doch aus Stein. Ich habe selbst gesehen, ach, Unsinn, ihr konntet euch jedenfalls nicht mehr bewegen.«
    Ratlos schauten sich meine Freunde an. Ihren Gesichtern entnahm ich, daß sie mich für einen Spinner hielten.
    »Der Schwarze Tod ist nicht mehr«, sagte ich in die Stille hinein.
    Dann fragte Bill. »Hast du ihn erledigt?«
    »Ja.«
    »Wie denn?«
    »Mit meinem silbernen Bumerang.«
    »Und woher hast du den?« wollte Jane Collins wissen.
    »Das ist eine lange Geschichte. Ich werde sie euch erzählen, wenn wir…«
    »He, was ist das?« rief Bill Conolly plötzlich. »Verdammt, mir wird kalt.«
    Dann sahen wir es alle.
    Urplötzlich verschwand die Welt, in der wir uns befanden. Sie verlöschte einfach.
    Es gab keinen Dschungel mehr, keine Urwelt, keinen Friedhof, keinen Berg, sondern Eis.
    Wohin der Blick glitt – nur Eis.
    Ein scharfer Wind pfiff über die Ebene, aber wir sahen auch eine fahle Sonne am Himmel.
    Die Sonne!
    Mein Gott, wir waren auf unserer herrlichen Welt. Tief atmete ich durch, und ich fand eigentlich nur eine Erklärung für diesen Dimensionswandel.
    Mit der Vernichtung des Schwarzen Tods hatte auch seine Welt aufgehört zu existieren.
    »Glaubt ihr mir nun, daß er nicht mehr ist?« fragte ich meine Freunde.
    Diesmal nickten sie.
    Und dann vernahmen wir das Knattern von Hubschrauberrotoren. Plötzlich hingen über uns zwei Maschinen in der klaren Luft.
    Bill und Jane sprangen auf und winkten, während Suko bei mir blieb, ebenso Superintendent Powell.
    »Ich danke Ihnen, John!« sagte er, und seine Stimme kratzte im Hals. Etwas, was höchst selten bei Sir Powell vorkam.
    Die Hubschrauber landeten, und wenig später besaßen wir warme Kleidung. Diese beiden Helikopter gehörten zu
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