Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0102 - Das letzte Duell

0102 - Das letzte Duell

Titel: 0102 - Das letzte Duell
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
gesetzt hatte, zeigte nun endlich seine Kraft.
    Die vier Reiter verschwanden im strahlenden Lichterglanz. Es waren gewaltige, aber auch lautlose Explosionen, die sie umgaben, wie bei einem Feuerwerk, das man aus der Ferne betrachtet und dessen Krachen nicht zu hören war.
    Ich selbst sah die Reiter nicht mehr. Zu sehr blendeten mich die Strahlen, aber hinter ihnen glaubte ich, verschwommen vier Gesichter zu sehen.
    Gesichter von Wesen, wie es sie auf der Erde nicht gab, sondern nur in einem anderen, fernen Reich, nach dem sich vielleicht jeder Gläubige im Grunde seines Herzens sehnt. Die Strahlen liefen genau auf die Gesichter zu und verschwanden darin.
    Wer waren diese Erscheinungen?
    Die Erzengel?
    Griffen sie selbst ein, um mich zu schützen? Ich wußte es nicht und dachte auch nicht darüber nach. Ich lag noch auf dem Boden und bekam mit, wie sich die Aura immer weiter ausdehnte und sogar den Schwarzen Tod erfaßte.
    Er kämpfte dagegen an, bemühte sich aus Leibeskräften, dieser weißmagischen Falle zu entkommen, doch die Lichtfesseln hielten ihn.
    Er mußte auf dem Berg bleiben.
    Ich bewegte meine Arme, die Beine, und ich war erstaunt, daß es klappte.
    Dann stand ich auf.
    Es war ein schwieriges Unterfangen, da mich meine Verletzung zu sehr behinderte und ich das Gewicht nur auf die rechte Seite verlagern konnte.
    Mühsam kam ich hoch.
    Überlaut hörte ich meinen eigenen Atem. Wenn ich die Luft einsog, so stach sie in den Lungenflügeln. Der Blutverlust hatte mich geschwächt, aber ich war nicht so schwach, um nicht mit der rechten Hand meinen Bumerang aus dem Gürtel zu ziehen.
    Nun stand ich dem Schwarzen Tod mit der Waffe in der Hand gegenüber. Ein verletzter Geisterjäger, dabei kaum fähig, sich auf den eigenen Beinen zu halten, verschlagen in einer fremden Welt, aber restlos entschlossen, den Schwarzen Tod ein- für allemal zu vernichten.
    Unter mir bewegte sich der Felsen. Ich kam mir vor wir auf einem Schiff stehend, das die Wellen einmal hoch und dann wieder nieder schleuderten.
    Ich rang mit meiner Kondition.
    Aber auch dem Schwarzen Tod ging es nicht besser. Die Weiße Magie war in sein Reich eingebrochen. Er hatte sie unterschätzt, als er mit seinem Spiel begann. Er hatte bewußt hoch gereizt, das konnte ihm jetzt zum Verhängnis werden.
    Noch immer strahlte mein Kreuz. Wenn ich den Blick senkte, sah ich vor meiner Brust nur eine gleißende Scheibe, deren intensive Kraft die Horror-Reiter vernichtete.
    Die vier Gestalten vergingen.
    Sie zerplatzten, und ihre Teile flogen raketenartig nach allen Seiten davon.
    AEBA existierte nicht mehr.
    Die Hölle hatte eine Niederlage erlitten.
    Aber noch war der Schwarze Tod nicht besiegt. Das Licht wurde schwächer, fiel in sich zusammen, und über mir sah ich wieder den grauen Himmel.
    Eine ungeheure Erregung hielt mich gepackt. Deutlich spürte ich das Brennen auf meiner rechten Gesichtshälfte. Dort befand sich eine sichelförmige Narbe, die ich meinem alten Erzfeind, Dr. Tod, zu verdanken hatte. Sie reagierte, wenn ich innerlich sehr stark aufgeputscht war.
    Wie auch jetzt.
    Je mehr das Licht in sich zusammenfiel, um so stärker reaktivierte sich der Schwarze Tod.
    Seine Kräfte nahmen zu.
    Ich sah dies sehr deutlich. Er schaffte es zum Beispiel, die Sense wieder zu heben. In seinen Augenhöhlen wurde das Rot intensiver, leuchtete gefährlich, und wenn ich diesen Dämon packen wollte, dann mußte ich es jetzt tun.
    Nur nicht mehr zögern.
    In der rechten Hand hielt ich den Bumerang. Langsam bewegte ich den Arm nach hinten, holte weit aus, während der Schwarze Tod im gleichen Rhythmus die Sense schwang.
    Wer war stärker?
    Wer war schneller?
    Ich dachte nicht mehr, ich konzentrierte mich nur noch auf eins.
    Auf den alles entscheidenden Wurf!
    ***
    Ich glaubte ein zischendes Geräusch zu hören, als der Bumerang meine Hand verließ, und in meinem Gehirn hämmerte eine Stimme.
    Du bist der Sohn des Lichts. Dir ist es vergönnt, den finsteren Dämon zu töten!
    Der Bumerang befand sich auf seinem Weg. Und plötzlich war es mir, als liefe die Zeit langsamer ab.
    Ich sah alles ganz genau, wie eine Filmszene in Zeitlupe.
    Ich hatte den Bumerang geworfen, der Schwarze Tod schlug gleichzeitig mit der Sense zu.
    Er holte den Schlag weit aus der Schulter, und wenn die Sense richtig traf, war ich tot.
    Es kam darauf an, wer schneller war. Seine oder meine Waffe.
    Dabei hatte ich das Gefühl, der Bumerang würde sein Ziel von allein finden. Er korrigierte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher