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0102 - Abteilung III greift ein

Titel: 0102 - Abteilung III greift ein
Autoren: Unbekannt
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habe die Wolke ausgemessen, Sir... Ron", begann er. „Ich versuche nämlich eine neue Methode. Wenn man die Dichte der Wolke genau bestimmen kann und dazu ihr Volumen, dann kennt man die Masse der Wolke, nicht wahr?" Ron Landry lächelte schwach. „Ich kann Ihnen folgen, Marty", antwortete er auf Martys fragenden Blick.. „Gut. Nehmen wir an, ich kenne die Dichte ohne jeglichen Fehler und das Volumen der Gasmasse auf plus minus fünf Prozent genau. Dann kann ich auch die Masse auf plus minus fünf Prozent genau angeben." Wiederum sah er Ron Landry fragend an. „Auch das", bestätigte Ron. „Nun", fuhr Marty Nolan fort, „das habe ich in unserem Fall getan. Das Ergebnis ist: Die Gaswolke hat eine Masse von zweihundertachtundsiebzigtausend Tonnen."
    Ron Landry horchte auf. „Die CAROLINA hatte eine Nennmasse von zweihundertachtundneunzigtausend Tonnen", sagte er.
    Diesmal nickte Marty. „Ich weiß. Ich sagte schon: Meine Berechnung ist auf plus minus fünf Prozent ungenau. Das ergibt als obere Grenze zweihundertzweiundneunzigtausend Tonnen ... nd nicht zweihundertachtundneunzig." Ron stand auf. „Sie sind sicher, daß Ihr Fehler nicht größer ist?" fragte er eindringlich.
    „Völlig, Sir. Entschuldigung: Ron. Er ist kleiner, etwa drei Komma acht Prozent. Ich wollte nur ganz sichergehen." Ron fuhr auf dem Absatz herum - so schnell, daß Marty zusammenzuckte - und fragte: „Was schließen Sie aus Ihrer Beobachtung?" Marty hob beide Hände, als wolle er Ron etwas anbieten. „Daß eines der Beiboote der Katastrophe entkommen ist, Ron. Die Massedifferenz würde ziemlich genau stimmen. Ein Beiboot wiegt zwischen achtzehn und zweiundzwanzigtausend Tonnen. Die CAROLINA hatte drei davon an Bord." Ron Landry biß sich auf die Lippen. „Sie wissen, auf welch eine Spur Sie uns damit hetzen, Marty?" fragte er. „Verstehen Sie mich richtig: Ich zweifle nicht an Ihren guten Absichten und Fähigkeiten. Aber bevor wir eine Meldung darüber loslassen, befragen Sie noch einmal Ihr Gewissen: Ist die Messung absolut zuverlässig?" Marty antwortete, ohne zu zögern: „Ich gehe kein größeres Risiko ein, wenn ich an die Richtigkeit meiner Messungen glaube, als dann, wenn Ich glaube, daß zweimal zwei vier ist, Ron."
    „Schön haben Sie das gesagt, Marty", meinte Ron spöttisch. Dann wurde er plötzlich ernst, tat ein paar Schritte, blieb wieder stehen und wiederholte nachdenklich: „Also ... ein Beiboot ist der Katastrophe entkommen!"
     
    Kreuzer ROYAL IRISH an Relais XIV: HABEN SIE IRGENDWELCHE ANZEICHEN DAFÜR BEMERKT, DASS NACH DER EXPLOSION EIN GESTEUERTES FAHRZEUG DIE EXPLOSIONSSTÄTTE VERLASSEN HAT? ENDE.
    Relais XIV an Kreuzer ROYAL IRISH: KEINERLEI ANZEICHEN WURDEN BEMERKT. WARUM? HABEN SIE HOFFNUNGEN? ENDE.
    Kreuzer ROYAL IRISH an Relais XIV: JA, ENDE.
     
    Irgendwie waren sie entkommen. Irgendwie hatte das sprühende, knallende, heiße Feuerwerk sie selbst nicht betroffen, sondern nur das Schiff, das mit rasender Schnelligkeit hinter ihnen zurück blieb.
    Irgendwie waren sie gerade in dem Augenblick durch das sich öffnende Schleusenschott hindurchgeschossen, als die Schleuse von selber auseinander zu fallen drohte und mit in das Inferno hineingezogen wurde, in dem die CAROLINA verging..
    Ihr Verstand war nicht mehr fähig gewesen, die Ereignisse während der Sekunden des höchsten Entsetzens einzeln und in der richtigen Reihenfolge aufzunehmen. Ihre Erinnerung versagte, wenn sie sich zu fragen begannen, was eigentlich geschehen war.
    Aber sie waren draußen. Der glühende Ball, der einst die CAROLINA gewesen war, stand weit hinter ihnen. Sie befanden sich in Sicherheit, und das war schließlich die Hauptsache, fand Lyn Trenton. Die Art, wie das Boot in letzter Sekunde der Katastrophe entkommen war, hatte an Richard Silligans Nerven gezerrt. Eine Zeitlang hatte er das Fahrzeug einfach geradeaus weiter in den Raum hinausschießen lassen, bevor er sich seiner Pflichten besann und anfing, sich davon zu überzeugen, daß wenigstens an Bord seines Bootes alles in Ordnung war. Das war nicht ganz der Fall. Zwar funktionierten alle Geräte, die für das unmittelbare Überleben notwendig waren, einwandfrei, zum Beispiel Luftregeneration und Klimaanlage. Auch war genug Proviant für eine mehrmonatige Raumreise vorhanden. Jedoch hatten gewaltige elektromagnetische Entladungen beiden Bordsendern so gründlich den Garaus gemacht, daß an eine Reparatur mit Bordmitteln allein nicht zu denken war. Das Boot war also von der
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