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0102 - Abteilung III greift ein

Titel: 0102 - Abteilung III greift ein
Autoren: Unbekannt
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gebracht wurde, weinte sie vor Freude und Erschöpfung. Der Ghamese, der das Boot gesteuert hatte, entschloß sich, nicht an Bord der URAINIA zu gehen, sondern im Boot zu bleiben und nach seinen Landsleuten Ausschau zu halten. Da die nachgemachten Lidioks inzwischen längst verladen worden waren, konnte er keinerlei Verdacht schöpfen, was die Vernichtung der Stadt Guluch und die Rolle, die die Terraner dabei gespielt hatten, anging. Die URANIA startete, nachdem durch ein Funkgespräch mit der Insel Killanak, auf der Larry Randalls Nachfolger sein neues Amt inzwischen angetreten hatte, festgestellt worden war, daß auf Killanak die Dinge ihren gewohnten Gang nahmen. Der Stützpunkt der Springer verhielt sich ruhig und abwartend. Nun, er würde nicht mehr lange abzuwarten haben, um zu erfahren, was geschehen war.
     
    *
     
    Larry Randall sah an diesem Tag Colonel Nike Quinto zum ersten Mal, und er war ihm ebenso unsympathisch, wie er Ron Landry zu Anfang gewesen war. Ron hatte ihn jedoch auf diesen Eindruck vorbereitet. Deswegen verhielt er sich abwartend und versuchte herauszufinden, in welcher Form sich Quintos Genialität zeigte.
    Zunächst war nicht viel davon zu spüren. Nike Quinto schwitzte.
    Sein Gesicht war rot angelaufen und bildete einen unschönen Kontrast zu seinen wenigen fast farblosen Haaren. „Schrecklich, diese Klimaanlagen", rief er mit hoher Stimme. „Völlig unzureichend bei solchen Temperaturen. Sie werden mich eines Tages umbringen. Mein Blutdruck steigt ständig." Er schien auf seinem Schreibtisch etwas zu suchen, vielleicht war es auch nur eine Geste der Nervosität. Auf jeden Fall sagte er nach einer kurzen Pause: „Und Sie haben noch dazu beigetragen, mich kränker zu machen!"
    „Darf ich fragen, inwiefern, Sir?" meldete sich Ron Landry ruhig zu Wort. „Ja, natürlich, das sollen Sie sogar. Ihre fünf Riesenfische haben ein Riesenloch in meinen Etat gefressen.
    Was glauben Sie, was fünf lenkbare Lidioks kosten? Zehn Millionen Solar, wenn man sie im normalen Verfahren herstellt, und doppelt soviel, wenn man es so eilig hat wie Sie!"
    Ron unterdrückte ein Lächeln. Er wußte aus sicherer Quelle, daß der Etat der Abteilung 3 unbegrenzt war. Einen Verlust von zwanzig Millionen Solar würde er nicht einmal zur Kenntnis nehmen. „Dieser Schritt war erforderlich, Sir", wandte Ron ein. „Auf andere Weise hätten wir den Springern nicht das Handwerk legen können, ohne die Eingeborenen aufmerksam zu machen."
    „Hmmmm...", machte Quinto und lächelte verschmitzt. „Das stimmt schon. Aber warum wollten wir die Eingeborenen in Frieden halten? Warum legten wir solchen Wert darauf, daß sie in uns nur die Freunde sähen? Wissen Sie das?"
    „Nein, Sir. Es ist Ihnen völlig gelungen, das vor mir geheim zu halten." Nike Quinto nickte nachdrücklich. „Weiß Gott. Wenn ich nicht einmal das hätte fertig bringen können, dann wäre ich für meinen Posten nicht geeignet.
    Also: Es ging um einen Rohstoff." Das erklärte er mit solcher Betonung, als hätte er damit schon das ganze Geheimnis in allen Einzelheiten preisgegeben. „Aha", war alles, was Ron dazu sagte. „Aha!" äffte Nike Quinto nach. „Sie können sich wohl gar nichts darunter vorstellen, wie?" Ron schüttelte den Kopf.
    „Na schön, hören Sie zu: Sie kennen das merkwürdige Glas, das die Ghamesen verwenden, nicht wahr? Völlig durchsichtig.
    Hundert Prozent Durchlässigkeit. Keine Dispersion im Bereich sichtbaren Lichts. Einen unglaublich flachen Winkel für Totalreflexion. Kurzum: Der ideale Werkstoff für ein Ding, das unsichtbar sein soll. Dafür hervorragende optische Eigenschaften in anderen Frequenzbereichen. Das ideale Medium für einen Ultrarot-Laser. Und so weiter, und so weiter ..." Ron Landry gab zu, daß er jetzt schon etwas mehr verstünde. „Wir kannten den Grundstoff nicht", fuhr Nike Quinto fort. „Wir konnten Proben des Fertigmaterials besorgen, aber unsere Wissenschaftler fanden nicht heraus, wie man das Zeug herstellt. Irgendein in unserer Technologie völlig unbekannter Fertigungsprozeß mußte bei der Herstellung beteiligt sein. Wir dachten, daß wir mehr lernen würden, wenn wir eine Probe des Grundstoffs bekämen, und noch mehr, wenn wir mit den Ghamesen so gute Freunde würden, daß sie uns eines Tages das ganze Geheimnis verrieten. Denn wir brauchten das Zeug. Aus dem Ultrarot-Laser können wir eine Handwaffe machen, wie die Galaxis sie noch nicht gesehen hat. Im übrigen waren die Springer hinter dem
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