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0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

Titel: 0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift
Autoren: Delfried Kaufmann
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Vereinigten Staaten je besessen haben.«
    Wir sahen uns zwei Sekunden lang scharf in die Augen. Dann fragte ich langsam:
    »Werden Sie meinem Chef über dieses Gespräch wieder einen Brief schreiben?«
    »Das wäre zwecklos, da Sie die Unterredung wieder als Trick hinstellen würden«, antwortete er ebenso langsam.
    Telegramm von FBI San Francisco an FBI New York, Special Agent Cotton.
    Satcho Gomez, verdächtigt des Rauschgifthandels im Süden, Mexiko, und Mittelamerika sowie nach Ostasien, heute morgen mit Maschine 98 der TAS nach La Guardia Flughafen gestartet. In seiner Begleitung Bell Fydie und Con Collec, angeblich Angestellter der Gomez-Export-Company. Wir geben die Beschreibung. Gomez, 44, dicklich, gelbliche Hautfarbe…
    Am Nachmittag standen Phil und ich in der Nähe des Ausganges, der von Passagieren der Landebahn zwölf, auf der die TAS-Maschine aufgesetzt hatte, benutzt werden mußte.
    »Da kommen sie«, sagte Phil.
    Satcho Gomez war ein fast kleiner, kugeliger Mann mit der olivfarbigen Haut des Südländers. Fydie und Collec waren breitschultrige Burschen mit den brutalen Gesichtem, wie sie die Leibgardisten von Gang-Häuptlingen zu haben pflegen. Ganz nahe drängten sie sich an uns vorbei.
    Ich hörte, wie Gomez mit fetter Stimme sagte:
    »Kümmere dich um das Gepäck, Con, und komme damit ins Hotel nach!«
    Collec scherte aus in Richtung des Gepäckschalters. Gomez und Fydie enterten ein Taxi. Wir hatten einen unserer getarnten Wagen bejeitstehen, und so machte es keine Mühe, die Verbindung zu halten.
    Die Friscoer ließen sich vor dem Shelton—Hotel in der Park Avenue absetzen, und das allein war schon interessant, denn das »Shelton« war nicht sehr weit vom Jefferson-Park und damit von »Luckys Inn« entfernt.
    Von der nächsten Telefonzelle aus Hefen wir die Überwachungsabteilung des Hauptquartiers an. Vier informierte Kollegen standen bereit, um Gomez und seine Gardisten unter liebevolle Obhut zu nehmen. Wir brauchten nur noch zu warten, bis die Cops eintrafen. Die erste interessante Nachricht wurde uns schon zwei Stunden später durchtelefoniert.
    »Ray Dexter und Aldo Razzoni haben das Shelton—Hotel betreten.«
    Ich rieb mir die Hände.
    »Die Botschafter verhandeln über Ort und Art der Zusammenkunft«, sagte ich zu Phil. »Ich wette, daß Satcho Gomez unbezwingbare Gelüste empfindet, noch heute sich ins New Yorker Nachtleben zu stürzen, und daß er mit ›Luckys Inn‹ anfängt.«
    Die Voraussage stimmte genau. Um zehn Uhr kam die Meldung: »Überwachte Personen verlassen Hotel. Folgen im Wagen.«
    Fünf Minuten später:
    »Stoppen vor ›Luckys Inn‹.«
    Ich lag auf der Couch meines Büros, als diese Nachrichten eintrafen, die Phil entgegennahm.
    »Schön«, sagte ich. »Jetzt lassen wir sie eine Stunde über die Preise plaudern, und dann erscheine ich und mache ihnen klar, daß Gomez kein Gran Kokain aus New York herausbekommt.«
    »Warum lassen wir das Geschäft nicht einfach laufen, beobachten weiter und fassen zu, wenn das Rauschgift den Besitzer wechselt?« fragte Phil.
    »Weil diese Übergabe nie stattfinden würde. Solange sie nur miteinander reden, sind sie nicht sonderlich vorsichtig, aber wenn es an die Abwicklung des Geschäftes geht, werden sie sich vorher sehr genau umsehen, und ohne Zweifel bekommen sie dann heraus, daß sie beschattet werden. Die ganze Sache zerschlägt sich dann gewissermaßen ohne mein Zutun, und das würde meine Bedeutung herabmindern.«
    Phil sah die Richtigkeit dieser Meinung ein. Eine Stunde später begleitete er mich zum Jefferson—Park, aber er stieg frühzeitig aus. Ich betrat allein die Höhle des Löwen.
    Satcho Gomez und Cols Morgan saßen, die Köpfe zusammengesteckt, an einem Tisch. Bell Fydie und Con Collec saßen an einem anderen, flankiert von Stuzzi, Ted Roon und dem schönen Aldo Razzoni.
    Während an dem einen Tisch verhandelt wurde, wurde an dem anderen scharf getrunken. Man machte in Gastfreundschaft. Keiner bemerkte mich, bis ich neben Morgan stand.
    »Hallo, Cols!« grüßte ich. »Hallo, Satcho! Wie gefällt es Ihnen in New York?«
    Morgan wurde weiß um die Nasenspitze, während Gomez mich irritiert ansah.
    »Verzeihung, aber ich erinnere mich nicht«, antwortete er. Seinem Englisch war immer noch anzuhören, daß er aus Lateinamerika stammte, obwohl er seit dreißig Jahren die Bürgerpapiere besaß.
    »Ich verbitte mir Ihre dauernden Belästigungen, Cotton«, sagte Morgan scharf, aber ich beachtete ihn nicht.
    »Sie können
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