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0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

Titel: 0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift
Autoren: Delfried Kaufmann
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glauben, was Cols Ihnen erzählt, Satcho. Er verfügt wirklich über das Zeug, und zwar in einer unvorstellbaren Menge.«
    Satcho Gomez winkte mit dem Köpf, und plötzlich standen Fydie und Collec am Tisch.
    »Raus!« sagte Fydie.
    »Verschwinde!« sagte Collec.
    »Nicht so stürmisch, Freunde!« beruhigte ich und wandte mich an Morgan.
    »Sie sollten fair genug sein, Ihrem Gast zu sagen, daß er seine Leute verliert, wenn er sie auf mich hetzt.«
    Fydie und Collec mochten nicht mehr warten. Sie griffen nach mir. Ich ließ sie gewähren.
    Cols Morgan sagte rasch:
    »Rufen Sie Ihre Leute zurück, Gomez. Er ist ein G-man.«
    Fydies und Collecs Hände fielen von mir ab, als hätten sie einen elektrischen Schlag erhalten.
    »Ein G-man?« wiederholte Gomez sehr unbehaglich.
    »Genau das. Am besten bieten Sie mir einen Stuhl an Ihrem Tisch an.«
    Vielleicht hätte Gomez in San Francisco anders reagiert. Er war wirklich alles andere als ein Hampelmann, sonst hätte er nicht solange den Friscoer Kollegen entgehen können, aber hier auf fremdem Pflaster fühlte er sich unsicher. Er deutete mit einer schwachen Handbewegung auf einen Stuhl.
    »Ich wette, Morgan hat Ihnen nicht gesagt, daß das FBI schon hinter der Koks-Ladung her ist und daß eine ganze Anzahl Leute deswegen schon ins Gras beißen mußten«, begann ich mit der größten Selbstverständlichkeit. »Eigentlich hat ja noch Lucky Hilton die ganze Sache organisiert, und Cols wird wohl der Mann gewesen sein, der sie an ein paar andere Leute verpfiff, die Hilton abservierten und sich die Ware unter den Nagel rissen. Na, mir kann es gleichgültig sein, wer die goldenen Eier erhält. Hauptsache, ich bekomme auch eines davon mit. Seit Tagen versuche ich, Morgan klarzumachen, daß er ohne mich das Zeug nicht verschachern kann, aber er glaubt, daß ich ihn aufs Kreuz legen will. Vielleicht reden Sie ihm gut zu, Gomez!«
    Gomez warf mir unter seinen dichten Augenbrauen einen dunklen Blick zu.
    »Ich weiß zwar nicht, wovon Sie reden, aber es hört sich amüsant an. Sprechen Sie weiter!«
    Ich grinste. »Es scheint, daß Sie vernünftiger sind als Cols. Der wollte sich meine Meinung nicht einmal anhören. Satcho, das FBI weiß, daß Sie gute Geschäfte mit Rauschgift machen. Bis jetzt waren Sie zu geschickt, als daß unsere Jungs in Frisco Sie fassen konnten. Jetzt haben Sie Wind davon bekommen, daß in New York ein hoher Berg Ware liegt, mehr Ware, als Sie bisher in Ihrer ganzen Laufbahn umgesetzt haben. Ich schätze, Morgan will ungefähr 20 Millionen dafür haben. Natürlich können Sie diese Summe nicht allein aufbringen, aber Sie sind der richtige Mann, um einen Ring von Händlern zu organisieren, der den Schnee und das andere Zeug in größeren Posten auf Gemeinschaftsrechnung übernimmt. Das ist eine Chance, wie sie im Leben nicht zum zweiten Mal auftaucht, auch nicht im Leben eines G-man. Selbst 5 Prozent der Summe kann ich nicht verdienen, wenn ich brav bei meinem Job bleibe. Und meistens werden die G-men nicht alt. -Sie sehen, Satcho, daß wir Ihnen bereits auf den Fersen sitzen. Aus dem Geschäft wird also nichts, solange ich die Augen offen halte.«
    Ich sah, daß Morgan die Zähne zusammenbiß, daß seine Wangenmuskeln sich scharf unter der Haut abzeichneten.
    Gomez sagte langsam: »Wenn Sie nicht ein G-man wären, würde ich meinen, daß Sie aus einem Irrenhaus entsprungen sind.«
    »Satcho, ich erwarte nicht, daß Sie mir auf Anhieb glauben, was ich Ihnen erzähle. Sie haben nur drei Möglichkeiten. Sie machen das Geschäft ohne mich. Dann landen Sie, Morgan und alle, die noch daran beteiligt sind, hinter Gittern oder in der Grube, und das Rauschgift wird im Meer versenkt. Oder Sie verzichten auf dieses herrliche Geschäft, fahren zurück nach Frisco und warten, bis es dem FBI in San Francisco gelingt, Ihnen das Genick zu brechen. Die dritte Möglichkeit aber ist, Sie nehmen meine Worte ernst.«
    Ich stand auf.
    »Setzen Sie Ihr Plauderstündchen mit Cols in aller Ruhe fort. Vor der Tür stehen ein paar G—men, die über Ihre Gesundheit wachen werden.«
    Im tiefen Schweigen der Gangster verließ ich »Luckys Inn«.
    ***
    Nur einen Tag lang blieb alles ruhig. Die Überwachungsposten meldeten, daß Gomez und seine Leute sich nicht aus dem Hotel rührten, in das sie gestern zurückgekehrt waren, eine Stunde nachdem ich sie in der Bar verlassen hatte. Ich fand, daß mein Gesicht genügend abgeschwollen war, um mich vor Nelly sehen zu lassen.
    Ich beschloß, sie
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