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010 - Die weiße Hexe

010 - Die weiße Hexe

Titel: 010 - Die weiße Hexe
Autoren: A.F.Morland
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Schatz.«
    Vorsicht, dachte Grant. Ich glaube, da hast du’s mit zwei Typen zu tun, die aus einer geschlossenen Nervenheilanstalt entsprungen sind.
    »So, so«, sagte er. »Nach einem Schatz habt ihr also gesucht. Und was weiter?«
    »Da tauchten plötzlich diese Dämonen auf. Vor einer Woche waren schon mal welche da…«
    Gordon Grant atmete tief durch. »Ihnen ist wohl aufgefallen, daß Sie sich in einer Polizeistation befinden!« sagte er fest.
    »Natürlich, Sergeant.«
    »Hier macht man keine Scherze, Mister…«
    »Ekenberry. Ian Ekenberry. Und das ist mein Freund Bruce Perkins, Officer. Ich scherze bestimmt nicht. Glauben Sie nicht, daß es Dämonen gibt? Es gibt sie. Wir haben sie mit eigenen Augen gesehen. Es gibt auch einen Dämonenjäger. Tony Ballard ist sein Name. Ohne ihn würden wir wohl nicht mehr leben. Er hat uns gerettet, als wir es zum erstenmal mit diesen Ausgeburten der Hölle zu tun kriegten. Wir gruben nach dem Schatz, der sich auf Death Stone befinden sollte, fanden ihn aber nicht. Statt dessen fanden wir den Schädel eines schwarzen Druiden… Mein Gott, es ist so viel passiert, daß ich das alles nicht so schnell auf einen einfachen Nenner bringen kann. Aber es stimmt alles. Ich lüge nicht, Sergeant.«
    »Beruhigen Sie sich erst mal«, sagte Gordon Grant. »Und dann versuchen Sie sich auf das Wesentliche zu beschränken.«
    »Das versuche ich ja die ganze Zeit.« Ekenberry seufzte. »Auf Death Stone tauchte eine weiße Hexe auf. Sie war auf der Flucht. Wir nahmen sie in unsere Obhut. Zwei häßliche Monster wollten sie umbringen. Es gelang uns, mit Oda, so heißt die Hexe, zu fliehen, und wir versteckten uns in einem Gasthaus. Aber diese grauenerregenden Wesen haben unsere Spur nicht verloren, und jetzt…« Ekenberry suchte nach Worten. »Sergeant, jedes Wort ist wahr. Ich soll auf der Stelle blind werden, wenn ich auch nur ein einzigesmal die Unwahrheit gesagt habe. Diese Monster sind in das Gasthaus eingebrochen. Eine Menge Menschen befinden sich darin. Die befinden sich alle in Lebensgefahr. Perkins und ich konnten fliehen. Wir kletterten aus dem Fenster im ersten Stock. Aber die anderen… Wenn die Polizei nicht eingreift, kommt es zur Katastrophe. Sie müssen mir glauben, Sergeant. Bitte!«
    Die Eindringlichkeit, mit der Ian Ekenberry redete, machte Gordon Grant unsicher. Er massierte nachdenklich sein Kinn.
    Eigentlich sahen die beiden Männer nicht aus, als wären sie verrückt, eher, als hätten sie ein furchtbares Erlebnis hinter sich.
    Er erhob sich. »Augenblick«, sagte er und begab sich in einen anderen Raum. Er erstattete dem Revierleiter, Chefinspektor Henry Ryan, Bericht, und dieser Mann glaubte die Geschichte von A bis Z.
    Und er handelte sofort, denn es war keine Zeit zu verlieren.
    ***
    Claudia Clooney rannen vor Hilflosigkeit die Tränen über die Wangen. Wie sollte sie Mr. Silvers Bewußtsein zurückholen? War das überhaupt noch möglich? Sie legte ihr Ohr auf seine breite Brust und erschrak. Sie vermeinte keinen Herzschlag zu hören. Himmel, lebte der Hüne mit den Silberhaaren etwa nicht mehr?
    »Silver!« stöhnte Claudia. »Ich flehe dich an!« Sie schüttelte ihn, und plötzlich ließ er einen tiefen Seufzer hören. Claudias Herz machte einen Luftsprung.
    Der Ex-Dämon öffnete die Augen. Er blickte in das hübsche Gesicht des schwarzhaarigen Mädchens. Sie lächelte ihn mit tränenverhangenem Blick an. »Ich befürchtete schon, du wärst… Sie wä- ren …«
    »Tot?«
    »Ja«, hauchte das Mädchen.
    »Bleiben wir beim Du.«
    »Okay.«
    Mr. Silver faßte sich an den Hals. Jetzt erst kehrte die Erinnerung zurück. Er setzte sich erschrocken auf und blickte sich um. »Wo sind die anderen?« Deutlich erlebte er vor seinem geistigen Auge noch einmal seinen Kampf gegen den Höllenschergen mit, der ihn mit seiner Peitsche schwer getroffen hatte.
    »Alle weg«, flüsterte Claudia. »Diese Bestien haben sie mitgenommen. Ekenberry und Perkins konnten durch das Fenster entkommen. Ich wagte mich nicht hinter dem Bett hervor. Dich ließen sie liegen. Vielleicht hielten sie dich für tot…«
    »Roxane! Oda! Tony Ballard!«
    »Die haben sie fortgeschafft.«
    Mr. Silver stand auf. Er nahm Tony Ballards Weihwasserpistole an sich. Unsagbar schwach fühlte er sich. Er spürte sofort, daß er nicht mehr der alte war. Eine schlimme Veränderung war eingetreten. Er hatte seine übernatürlichen Fähigkeiten durch die Höllenpeitsche verloren. Das außergewöhnliche Repertoire,
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