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010 - Die weiße Hexe

010 - Die weiße Hexe

Titel: 010 - Die weiße Hexe
Autoren: A.F.Morland
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eilen.
    »Bleib, wo du bist!« schrie ich.
    Stampfende Schritte auf dem Gang. Nahte Hilfe? Kaum. Wer hätte mir im Kampf gegen den Schwarzblütler beistehen sollen? Die Schritte erreichten die Tür. Mir drohte vor Schreck schwarz vor den Augen zu werden. Ja, es war Verstärkung eingetroffen. Aber nicht für mich, sondern für meinen schwarzblütigen Gegner.
    Zwei weitere Schergen sprangen in den Raum.
    Hölle und Teufel, wie viele waren das denn noch?
    ***
    Lewis McDonald hatte Shirley hinausgeworfen, als man das Gasthaus noch verlassen konnte. Die blonde Anhalterin wußte nicht, was für einen großen Gefallen McDonald ihr damit erwiesen hatte.
    Wütend war sie fortgelaufen und ersparte sich damit furchtbaren Horror, der gleich danach über das Gasthaus hereinbrach.
    McDonald hörte die panischen Schreie, die aus dem Festsaal hochkamen. Er bekam auch mit, was sich im ersten Stock abspielte, und als er durch einen Spalt zwei Schreckensgestalten erblickte, die an seiner Tür vorbeistürmten, war ihm klar, daß er sich schleunigst aus dem Staub machen mußte.
    Er zog sich in großer Eile an und hastete zum Fenster.
    Hier oben hatte Mago keine Sicherungen angebracht.
    Lewis McDonald öffnete die beiden Fensterflügel, warf seine Reisetasche hinaus, kletterte dann selbst über die Fensterbank und sprang.
    Ein heftiges Ziehen in seinem rechten Knie ließ ihn aufstöhnen.
    Er verzog schmerzhaft sein Gesicht, holte humpelnd seine Tasche und rannte zu seinem Wagen.
    Er riß die Tür auf, ließ sich hinter das Lenkrad fallen und startete Augenblicke später den Motor.
    Nie wieder wollte er hierher zurückkehren. Dieser Gasthof hatte sich in einen Vorhof der Hölle verwandelt.
    McDonald gab Gas. Der Wagen schoß los. Lewis McDonald fuhr an einem weißen Peugeot 504 TI vorbei, dessen Kofferraumdeckel auf dem Asphalt lag. Aufgeregt erreichte er das Parkplatzende, tippte kurz auf die Bremse, kurbelte wild am Lenkrad, bog in die am Gasthaus vorbeiführende Straße ein und gab Vollgas.
    Nach der ersten Kurve erfaßten die Scheinwerfer seines Wagens Shirley. Sie hob die Hand, wußte nicht, daß er es war, den sie anhalten wollte. Er beachtete sie nicht, raste an ihr vorbei.
    Er wollte sie vergessen, und das Gasthaus, diesen Abend, diese schrecklichen Wesen – einfach alles!
    ***
    Kein Wunder, daß mir beinahe das Herz vor Schreck stehenblieb.
    Mit drei Gegnern konnte ich es unmöglich aufnehmen. Ich rief allen, die sich hinter mir befanden, zu, sie sollten versuchen, das Zimmer zu verlassen. Durch die Tür war es nicht möglich, aber durch das Fenster.
    Ian Ekenberry und Bruce Perkins ließen sich das nicht zweimal sagen. Gleich hinter dem Schrank befand sich ein Fenster, und sie standen unmittelbar daneben.
    Die Schatzsucher öffneten das Fenster. Ich wünschte ihnen im Geist viel Glück und warf mich den teuflischen Schergen entgegen, um sie an mich zu binden.
    Ekenberry und Perkins gelang die Flucht.
    Roxane und Oda verließen das Zimmer nicht. Und Claudia Clooney wagte sich unter dem Bett nicht hervor.
    Mich fingen die grün glänzenden Ungeheuer ab. In ihren Augen mußte ich verrückt sein. Gab es eine andere Erklärung für mein Verhalten? Sie hätten mich leicht töten können, doch es genügte ihnen, mich zu überrumpeln. Ich verlor meine Weihwasserpistole, versuchte meinen magischen Ring gegen die Bestien einzusetzen, doch sie rangen mich nieder.
    Sie packten mich so fest, daß ich mich nicht mehr rühren konnte.
    Eisenhart war ihr Griff.
    Jetzt hatten sie ihn – Tony Ballard, den Dämonenhasser, den erklärten Feind der Hölle!
    Einer wies mit seiner Peitsche auf Roxane und Oda. Er befahl ihnen, zu ihm zu kommen.
    Ein voller Erfolg für die Höllenbastarde. Gott, wie mich das ärgerte, aber ich konnte nichts dagegen tun. Ich befand mich in ihrer Gewalt. Sie hatten sich die beiden abtrünnigen Hexen geholt. Es fehlte nur noch Magos großer Auftritt, das Höllenfinale, in dessen Verlauf Roxane und Oda ihr Leben verlieren würden. Und mich würde Mago selbstverständlich auch nicht ungeschoren lassen.
    Mich zu töten, würde ihm ein besonderes Vergnügen bereiten.
    ***
    Der Schwarzmagier wußte, was oben im ersten Stock passierte.
    Gleich würden ihm seine Schergen die beiden Hexen vorführen, die er so lange gejagt hatte. Immer wieder war es ihnen gelungen, ihm zu entwischen. Doch diesmal hatte er sie richtig, und er würde dafür sorgen, daß sie ihm nicht noch einmal entkamen.
    Im Festsaal herrschte entsetztes
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