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010 - Die Bestie mit den Bluthänden

010 - Die Bestie mit den Bluthänden

Titel: 010 - Die Bestie mit den Bluthänden
Autoren: Larry Brent
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kenne Ihre Arbeitsmethode. Sie schuften bis zur
Erschöpfung. Das ist nicht gut.« Dr. Sandos fuhr sich mit der Rechten über die
Stirn, und er musste daran denken, dass diese Worte ebenso gut auf ihn selbst
passen würden. Auch er war überarbeitet. Er hätte erholsame Ruhe dringend nötig
gehabt. Seit Wochen aber rieb er sich förmlich auf.
    »Nein, es geht nicht um mich, Doktor«, klang es an sein Ohr. »Ich bin noch
nicht reif für die Klapsmühle.«
    »Na, na, na … Klapsmühle dürfte nicht der richtige Ausdruck für mein
Erholungsheim sein, Cutter«, ging Sandos auf die Flachserei des Amerikaners
ein. »Klapsmühle ist das, was meistens nachfolgt, wenn man die Zwischenstation,
die ich zur Rekonvaleszenz biete, ungenutzt lässt.«
    »Haben Sie noch einen Platz frei, Doktor?«
    »Also doch! Für Sie immer, Cutter!«
    »Es ist nicht für mich«, klang es zurück. »Ich kenne da eine junge
Schlagersängerin. Sie ist am Ende, Doktor. Eine Kette von Fernsehauftritten,
Filmaufnahmen, Tourneen haben sie fertiggemacht. Ich habe ein persönliches
Interesse daran, dass sie wieder auf die Beine kommt. Sie hatte kürzlich einen
Nervenzusammenbruch. Wenn sie einmal ausspannen kann, ist sie in einigen Wochen
wieder da, ich weiß …«
    Sandos fuhr sich mit der Zunge über seine spröden Lippen. »Wegen einer
Schlagersängerin die Kosten für eine weite Reise?«
    »Ich habe persönliches Interesse, ich sagte es bereits. Nehmen wir an, sie
ist meine Geliebte, nehmen wir an, das Mädchen ist eines der seltenen Talente,
nach denen ich so lange gesucht habe, ein richtiges Naturtalent, verstehen Sie?
Sie hat sich bereits einen Namen gemacht, sie ist ein Star. Aber ich will mehr
aus ihr machen. Ein Weltstar kann aus ihr werden. Ich habe größtes Interesse
daran, dass Sie sie behandeln, Doktor. Hier in den Staaten gibt es eine Anzahl
ausgezeichneter Psychotherapeuten, aber ich will nicht, dass ihr Fall bekannt
wird, verstehen Sie?«
    »Ja, ich verstehe es.«
    »Man kennt sie, jedermann weiß, wer sie ist. So aber kann ich eine
Europareise propagieren, und das Mädchen taucht dann irgendwo unerkannt unter.
Ihr Haus ist der richtige Ort.«
    Dr. Sandos presste die Lippen zusammen. »Ich bin natürlich bereit, Ihnen zu
helfen, Cutter. Und auch dem Mädchen. Aber da ist eine Sache, auf die ich Sie
aufmerksam machen muss.« Unwillkürlich senkte er die Stimme, und sein Blick
ging zur Tür hinüber, hinter der seine Sekretärin Nicole saß.
    »Ich denke, Sie haben noch Plätze frei«, war Cutters Entgegnung. Offenbar
hatte er die letzte Bemerkung falsch aufgefasst oder nicht richtig verstanden.
    »Nein, daran liegt es nicht. Mein Haus kann dreißig Plätze zur Verfügung
stellen. Elf sind im Augenblick belegt. Ich liebe es nicht, wenn zu viele
Patienten im Haus sind, weil ich dann zu wenig Zeit für jeden einzelnen Fall
habe. Die Dinge liegen so, Cutter: In der Nähe der Ortschaft kommt es seit
einigen Wochen immer wieder zu rätselhaften Mordfällen. Die Polizei steht vor
einem Rätsel. Erst heute Nacht wurde, wie ich vorhin erfuhr, ein junges Mädchen
umgebracht. Ich kann für die Sicherheit der jungen Dame nicht garantieren.
Täglich, ja stündlich kann es zu einem neuen Mord kommen, er kann sich sogar in
meinem eigenen Haus ereignen, weil niemand weiß, wer der Täter ist. Vielleicht
ist es ein Bewohner der Stadt, vielleicht verbirgt er sich auch in meinem
Erholungsheim. Ich male die Dinge keineswegs zu schwarz, Cutter! Ich versuche
lediglich, Ihnen ein Bild von der Stimmung zu zeichnen, wie sie im Augenblick
bei uns herrscht. Wir haben alle Angst, dass der Unheimliche wieder zuschlägt.
Die Bauern verriegeln abends ihre Fenster. Kaum jemand wagt sich nach Einbruch der
Dunkelheit noch aus dem Haus, geschweige denn einen Spaziergang durch den Wald
zu unternehmen.«
    »Es wird nicht so schlimm sein, Doktor. Aus der Nähe sieht alles
gefährlicher aus als aus der Ferne. Kitty Dandrell wird bei Ihnen sicher sein,
dessen bin ich gewiss. Ihr Haus liegt separat, das Grundstück ist eingezäunt.
Was sollte schon geschehen? Verbrechen passieren täglich in allen Teilen der
Welt. Wir müssen damit leben, was bleibt uns anderes übrig? Machen Sie sich
keine Sorgen, Doktor. Kitty wird nichts passieren. Ich weiß sie bei Ihnen in
den besten Händen. Sie übernehmen also ihre Behandlung, nicht wahr?«
    »Ja, Cutter.«
    »Gut, dann werde ich alles für die Reise vorbereiten. Sie erhalten noch die
genauen Hinweise, Zeitpunkt ihres Eintreffens und so
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