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010 - Botschafter von den Sternen

010 - Botschafter von den Sternen

Titel: 010 - Botschafter von den Sternen
Autoren: STAR GATE - das Original
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mehr geglaubt, dass er tatsächlich eintreten würde. Xybrass war erschienen!
     
    *
     
    Gegenwart – Erde
     
    Nichts an Clint Fisher erinnerte mehr an das gebrochene menschliche Wrack, das Haiko Chan in der vergangenen Nacht angetroffen hatte, als er am nächsten Morgen neuerlich das Büro des Sicherheitschefs betrat.
    Er war fast dankbar dafür. Es wäre ihm unangenehm gewesen, wenn Fisher noch einmal auf das Gespräch der vergangenen Nacht zu sprechen gekommen wäre, aber der Anblick des Sicherheitschefs zeigte ihm sofort, dass dies nicht der Fall sein würde.
    Fisher war gekleidet wie immer, maßgeschneiderter grauer Anzug und weißes Hemd. Die Krawatte war diesmal wieder korrekt gebunden und das Hemd zugeknöpft.
    Von einem Kater oder anderen Anzeichen, die gewöhnlich auf übermäßigen Alkoholkonsum hindeuteten, war nichts zu merken. Fisher wirkte nicht einmal übermüdet. Selbst der obligatorische Zigarillo qualmte in einem Aschenbecher auf dem Schreibtisch.
    Mit keinem Wort ging Fisher auf den Vorfall ein.
    »Setzen Sie sich, Chan. Sie wollten mir Bericht über den Ausgang Ihres Auftrages erstatten. Wie sind Sie Tanaka Sharu auf die Spur gekommen und wieso mussten Sie sie erschießen?«
    Er sprach mit der gewohnt sachlichen, mitleidslosen Stimme, die nicht mehr spüren ließ, dass ihn der Tod der Spionin in irgendeiner Art bedrückte. Er war wieder zu der beruflichen Maschine geworden, die er in betrunkenem Zustand so verabscheut hatte.
    Auch der Survival-Spezialist versuchte, sich so wie immer zu geben. Nüchtern, fast kalt und nur faktenbezogen berichtete er, von seinem ersten Verdacht gegen Tanaka Sharu, bis hin zu dem Augenblick, wo er sie überrascht hatte und töten musste.
    »Gute Arbeit«, lobte Fisher, als er geendet hatte. »Natürlich wäre mir noch lieber gewesen, wenn Sie Miss Sharu lebend gefasst hätten. Dai-mi-su hält einige unserer eigenen Agenten gefangen und wir hätten sie austauschen können. Aber das lässt sich ja nun nicht mehr ändern.«
    Er machte eine kurze Pause und zog an seinem Zigarillo. Der Gestank des Rauches drohte Chan den Atem zu nehmen, aber selbst daran hatte er sich im Umgang mit Fisher schon gewöhnt. Er fragte erst gar nicht mehr, ob er das Fenster öffnen dürfte, um nicht eine spöttische Bemerkung zu provozieren, die Fisher bei solchen Gelegenheiten stets auf Lager hatte.
    »Wie sieht es eigentlich mit Ihrem Urlaub aus, Chan?«, erkundigte der Sicherheitschef sich nach einer Weile. »Soweit ich mich erinnere, haben Sie Ihr Gesuch schon vor einigen Monaten eingereicht und bewilligt bekommen.«
    »Ja, habe ich«, antwortete der Survival-Spezialist. »Ich wollte bereits im Juli Urlaub nehmen, aber da kam diese Sache mit Jerry Bernstein dazwischen.«
    Clint Fisher runzelte die Stirn und tat so, als müsse er sich erst wieder mühsam daran erinnern.
    »Bernstein, richtig, dieser Reporter, der einen Mikrochip mit den technischen Daten über Star Gate an Flibo verkaufen wollte. Sie haben ihn glücklicherweise daran hindern können.«
    »Was ist eigentlich mit ihm geschehen?«
    »Es ist nicht nötig gewesen, ihn zu liquidieren, obwohl wir aufgrund seines Hochverrates das Recht dazu gehabt hätten. Aber er ist ein guter Reporter. Mit einer Gehirnwäsche haben wir seine Erinnerung gelöscht. Er weiß von nichts mehr und ist uns ergebener als zuvor. Zur Sicherheit halte ich ihn noch locker unter Beobachtung.«
    Fisher paffte erneut an seinem Zigarillo und Chan drehte rasch den Kopf zur Seite, um die Qualmwolke nicht direkt ins Gesicht zu bekommen.
    »Aber zurück zu Ihrem Urlaub«, fuhr der Sicherheitschef fort. »Im Augenblick liegt nichts Dringendes an. Mir scheint, als könnten Sie ein wenig Erholung vertragen. Meinetwegen können Sie Ihren Urlaub in den nächsten zwei Wochen nehmen. Franco Sebaldi ist von einem Auftrag aus Indien zurück und kann für Sie einspringen. Wie ist es, wollen Sie Ihren Urlaub?«
    »Gern.«
    Chan war sich bewusst, dass auch dieses Entgegenkommen von Seiten des Sicherheitschefs keineswegs so uneigennützig war, Fisher traute ihm nicht genug, sich allein auf sein Versprechen zu verlassen, dass er von dem nächtlichen Treffen nichts erzählen würde.
    Scheinbar erschien ihm auch die Drohung nicht ausreichend. Es hätte ihm auch nichts geholfen, den Survival-Spezialisten zu erschießen, wenn er einmal den Mund aufgemacht hatte.
    Fishers Position war angeschlagen, seit der Kontakt zu der menschlichen Siedlung auf Phönix abgerissen war. Obwohl
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