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010 - Botschafter von den Sternen

010 - Botschafter von den Sternen

Titel: 010 - Botschafter von den Sternen
Autoren: STAR GATE - das Original
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sollst auch du noch nicht wissen, Nolan, obwohl dies schon mehr ist als alle anderen Menschen erfahren dürfen. Bei dir mache ich diese Ausnahme, weil du unmittelbar davon betroffen bist.«
    »Betroffen … wovon?«
    »Eure unseligen Experimente haben etwas bewirkt, was so nicht vorgesehen war. Du wärst normalerweise tot, ausgelöscht.«
    »Normalerweise?«
    »Nun gut, verlassen wir dieses Thema. Ich möchte es für dich verständlich anders ausdrücken – und so wirst du es auch später wiedergeben. Alles andere wäre bei weitem noch verfrüht. Also, merke dir diese Fassung, die du jetzt von mir hörst: Ich habe die Erschütterung des Zeitgefüges gespürt«, fuhr Xybrass fort. »Ohne meine Hilfe hättest du den Zeitsprung nicht überlebt, aber das ist jetzt nebensächlich. Wie nennt sich deine Rasse?«
    »Menschen«, antwortete Nolan ohne zu zögern. Er befand sich wie in Trance. Die Worte des Fremden, die er zuerst zu ihm gesagt hatte, waren nach wie vor in seinem Gedächtnis, aber er wusste, dass er sie niemals wiedergeben konnte. Dabei ahnte er, dass dies eine Mitteilung gewesen war von wahrhaft unglaublicher Brisanz.
    Der Fremde hatte das Wort Mensch doch schon benutzt. Wieso fragte er jetzt etwas, was er bereits wusste?
    Nur, damit Nolan es dann so wiedergab und niemand etwas von dieser Wahrheit erfuhr?
    Er schüttelte den Kopf, wie um einen Alpdruck los zu werden. Es misslang. Dann konzentrierte er sich auf die Antwort auf die Frage des Fremden. Es war ihm dabei völlig unmöglich, den Geheimnisvollen anzulügen, oder ihm auch nur eine Antwort zu verweigern.
    »Menschen!«, wiederholte er ehrlich.
    »Ihr seid unbefugt in das Star Gate-Netz eingedrungen. Berichte mir, wie es dazu kam, beziehungsweise dazu kommen wird.«
    Auch diesmal kam Nolan nicht gegen den Willen von Xybrass an. Bereitwillig berichtete er, wie es dem Konzern Mechanics Inc. für den er als Nuklear-Physiker arbeitete, gelungen war, das erste Star Gate zu konstruieren und wie das Forschungsteam unter der Führung von Ken Randall nach Phönix verschlagen wurde. Wieso war er dabei ständig überzeugt davon, dass Xybrass dies alles längst wusste? Dieses Fragespiel war nicht mehr als nur eine Art Ritual, bestimmt für diejenigen, denen er eines Tages davon erzählen würde …
    Er berichtete dennoch weiter von den Versuchen, die Technik des von den Kyphorern errichteten Transmitters zu ergründen und wie er durch einen Überschlagblitz von den ungeheuren Energien in die Vergangenheit geschleudert worden war. Wirklich von dem Überschlagblitz? War das nicht in Wahrheit … das Bewusstsein des Äthermorph gewesen, geweckt durch die im Experiment unbeabsichtigt erfolgte Raum-Zeit-Verzerrung? Es hatte dies getan, um seine Auslöschung zu verhindern und er war hundertprozentig sicher, dass er das niemals wieder vergessen, es aber später dennoch anders wiedergeben würde – ganz im Sinne von Xybrass.
    Zum Schluss berichtete er noch, wie ein Erkundungstrupp der Fremden, die er für Kyphorer gehalten hatte, durch das Star Gate gekommen und von den Bulowas, den barbarischen Bewohnern von Phönix, angegriffen worden war. Er hatte den Bulowas geholfen und war mit ihnen zur Festung Xarith geflohen, in deren Mauern er sich größeren Schutz versprach.
    Ohne ihn noch einmal zu unterbrechen, lauschte Xybrass seinen Worten. Sein Gesicht blieb dabei ausdruckslos, ihm war nicht anzusehen, was er dachte.
    »Interessant«, kommentierte er schließlich und ließ dabei offen, was er wirklich meinte. Er beugte sich über die Zinnen und starrte eine Weile in Richtung der Craahls. In der nun immer rascher hereinbrechenden Dämmerung konnte William Nolan sie kaum noch erkennen, aber Xybrass schien die Dunkelheit nichts auszumachen.
    »Eine Niederlage seiner Hilfstruppen auf einer so primitiven Welt wie Phönix wäre eine gewaltige Schmach für den Bund von Dhuul-Kyphora«, murmelte er versonnen. »Eine günstige Gelegenheit.« Seine Gestalt straffte sich. »Ich werde einige Vorbereitungen treffen, aber bald zurückkehren«, verkündete er. »Bis dahin müsst ihr euch aus eigener Kraft helfen.«
    Kaum hatte er das letzte Wort gesprochen, war er verschwunden. Er ging nicht fort, sondern war einfach von einem Moment zum anderen nicht mehr da, so als hätte es ihn niemals gegeben.
    Im gleichen Augenblick löste sich Resnar wieder aus seiner Erstarrung und auch William Nolan kam es vor, als würde er aus einem wirren Traum erwachen.
     
    *
     
    Gegenwart –
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