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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut
Autoren: Katherine Sutcliffe
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schloss Bonnie in die Arme und flüsterte Bonnie ins
Ohr: »Schätze ihn so sehr, wie er dich schätzt, und du wirst auf ewig glücklich
sein.«
    Bonnie
nickte.
    »Komm
jetzt. Er wartet schon ungeduldig«, drängte Marianne.
    William
erwartete sie vor dem großen Portal. Er nahm Bonnies rechte Hand und legte sie
auf seinen Arm.
    Die
Türen öffneten sich, und Kate und Marianne verschwanden in dem
dahinterliegenden Raum. Einen Moment später erschienen ein paar uniformierte
Kirchendiener und rollten vor Bonnies Füßen einen Teppich aus weißer Seide aus.
    Die
Wirklichkeit verwandelte sich für Bonnie in ein Traumbild. Wie in Trance
bewegte sie sich an Williams Arm. Ihr wurde vage bewußt, dass sich die Leute
von ihren Plätzen erhoben und sie anlächelten.
    Und
dann sah sie Damien neben dem Altar, und sie vergaß alles außer ihm. Als sie
näher kam, ging er ihr entgegen und reichte ihr seine Hand. Bonnie sank vor ihm
in einer Geste der Ehrerbietung auf ein Knie.
    Ein
Murmeln wurde laut, und Bonnie fragte sich fieberhaft, ob sie einen Verstoß
gegen die Etikette begangen hatte. Aber als sie in Damiens Augen schaute,
entdeckte sie darin nur Freude und Dankbarkeit. Er nahm ihre Hand, half ihr
aufzustehen, und führte sie vor den Altar. Der Priester trat vor, um sie zu
begrüßen. »Teure Liebende ... «, begann er.
    Damien
ließ ihre Hand während der Trauungszeremonie nicht einen Moment los. Die
nächste Stunde verging wie im Flug, und dann hörte sie, mochte es noch immer
nicht glauben. »Kraft des Amtes, das mir von Gott und seiner heiligen Kirche
verliehen ist, erkläre ich euch zu Mann und Frau.«
    Die Glocken
begannen zu läuten, als Damien den Schleier von Bonnies Gesicht hob. »Meine
Lady«, flüsterte er und küsste sie.

Siebenundzwanzig
    Sie fuhren zweimal
täglich zu den Ruinen von Middleham Castle. Von dort aus konnten sie die Wiesen
der Farmer in der Ferne sehen. Der Fluss glitzerte wie Quecksilber zwischen
seinen mit Heidekraut bestandenen Ufern.
    Bonnie
blickte über das vom Frost erstarrte Moor und deutete auf eine Anhöhe in der
Ferne. »Das wäre der richtige Platz für unser Heim. Von dort aus kannst du die
ganze Grafschaft überblicken. Du brauchst nur aus dem Fenster zu schauen und
kannst alle deine Schafe zählen, ohne das Haus verlassen zu müssen.«
    Damien
runzelte die Stirn und zog Bonnie an sich. »Was für Schafe?«
    »Die
Schafe, die wir eines Tages haben werden. Du hast dich doch schon die ganze
Zeit gefragt, was du nun anfangen sollst, nachdem du dich entschlossen hast, >Bent
Tree< zu verkaufen. Statt Baumwolle anzupflanzen, kannst du doch Schafe
züchten.«
    Er küsste
ihre Nasenspitze. »Bist du glücklich?« fragte er.
    »Ja.
Ich bin niemals glücklicher gewesen, und du?«
    Er
nickte.
    »Du
langweilst dich noch nicht mit mir?«
    »Langeweile?
Himmel, wie könnte ich mich langweilen. Du jagst mich schon in aller Frühe ins
Moor, und nachmittags wieder. Ich gebe dir den halben Tag Unterricht in Sprachen,
Literatur und Geschichte, und zwischendurch willst du noch mit mir Schach
spielen.«
    Sie
lachte, blickte dann wieder über die eisige Landschaft und sagte dann im
ernsteren Ton: »Dieser Monat auf Braithwaite war wunderbar, aber ich habe das
Gefühl, dass du mit deinen Gedanken oft woanders bist. Vermisst du Amerika
sehr?«
    Er nahm
ihr Gesicht in beide Hände und sah ihr in die Augen: »Nein. Ich habe jetzt nur
noch eine Liebe, Bonnie - dich.«
    »Aber
manchmal wache ich mitten in der Nacht auf und sehe, dass du an die Decke
starrst oder vor dem Kamin sitzt, als ob du Kummer hättest.«
    »Natürlich
mache ich mir Sorgen über den Krieg in Amerika, aber ich lasse nicht zu, dass
etwas zwischen uns kommt, Bonnie. Niemals.«
    »Hast
du deshalb Miles und Richard nach Cornwall geschickt?«
    Er sah
zur Seite. Ast es ein Verbrechen, wenn man eine Weile mit seiner
frischgebackenen Ehefrau allein sein möchte?«
    »Du
bist doch etwa nicht noch eifersüchtig auf Miles, oder?« forschte sie.
    »Vielleicht.«
    Seine
Augen waren dunkel wie die Schneewolken, aber da war auch der Hauch eines
Lächelns auf seinen Lippen. »Ich liebe dich«, sagte sie. »Ich werde in knapp
zwei Monaten dein Kind bekommen. Ich kann mir keinen Grund auf dieser Welt
vorstellen, warum ich mich jemals einem anderen Mann zuwenden sollte.«
    Ihr
frostiger Atem vermischte sich, als sie sich küssten.
    Damien rieb sich
die Augen und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Er hatte lange Zeit über
seinen Büchern verbracht.
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