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01 - Tage der Sehnsucht

01 - Tage der Sehnsucht

Titel: 01 - Tage der Sehnsucht
Autoren: Marion Chesney
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»Wie
gewöhnlich, natürlich!«
    Das Gesicht des
Wirts hellte sich auf, und er zwinkerte ihr ZU. »Ganz recht, gnädiges Fräulein.«
    »Teilen Sie Sir
Edward mit, er soll mich im Privatsalon in einer halben Stunde erwarten«, sagte
Fiona.
    Erleichtert
grinsend und unter Verbeugungen zog sich der Wirt zurück.
    Fiona badete
ausgiebig und zog sich um. Sie wählte ein Musselinkleid, das nur leicht
zerknittert war. Dann bürstete sie sich die Haare und band sie zu einem Knoten
hoch. Schließlich zog sie ihre Handschuhe an.
    Nun ergriff sie den
ersten von Sir Edwards Koffern, schleppte ihn zum offenen Fenster und warf ihn
in den Teich hinunter. Er versank mit einem gurgelnden Geräusch, das Fiona sehr
befriedigte. Danach packte sie zwei kleinere Koffer und warf sie ebenfalls
hinaus. Eine weiße Ente sah wie erstaunt zu ihr empor. ~
    Fiona atmete tief
aus. Mit der Erkenntnis, dass Sir Edward ein Schurke war, war sie
glücklicherweise rasch fertig geworden. Sie straffte die Schultern und begab
sich in den Privatsalon.
    Sir Edward trug
immer noch seine Reisekleidung. Er war sich lediglich mit einem feuchten Tuch
über das Gesicht gefahren, ,um einigermaßen präsentabel zu sein. Beim Eintritt
Fionas in den Salon blickte er nervös auf. Sie schenkte ihm ein bezauberndes
Lächeln, während sie am Tisch Platz nahm und ihre Serviette ausbreitete.
    Er lächelte
erleichtert zurück und versuchte, sich mit ihr über die Strapazen der
hektischen Fahrt zu unterhalten. Aber Fiona aß unentwegt und sah nicht einmal
auf.
    Endlich, nachdem
abgedeckt war und die Kellner sie allein gelassen hatten, sagte Sir Edward:
»Hier ist es etwas still, nicht wahr?«
    Fiona betupfte mit
der Serviette ihre Lippen und warf sie dann beiseite. »Jetzt bin ich bereit,
mit Ihnen zu sprechen«, sagte sie und blickte auf. Ihr Gesicht zeigte Härte und
Entschlossenheit.
    »Worüber?« fragte
er etwas unsicher.
    »Über Ihre
Absichten.«
    »Meine Absichten?
Nun, ich will Sie heiraten, meine Liebe.«
    »Warum haben Sie
nur ein Schlafzimmer genommen?«
    »Wir haben vor zu
heiraten, so kann es doch nicht schaden ... äh ... wenn wir uns besser
kennenlernen.«
    »Sie können
bestimmt noch ein paar Tage warten«, gab Fiona ruhig zurück. »Bisher haben Sie
noch keine Anzeichen rasender Leidenschaft zu erkennen gegeben.«
    »Wie Sie meinen«,
erwiderte er hastig. Er spürte, dass seine jungenhafte Maske etwas verrutscht
war, und beeilte sich, sie wieder zurechtzurücken. »Was müssen Sie nur von mir
denken!« Er lachte. »In Wahrheit war im Gasthaus nur noch ein Schlafzimmer
frei, und so ...«
    »Bevor ich
hierherkam, habe ich einige Türen aufgestoßen«, sagte Fiona. »Die Schlafzimmer
waren leer.«
    »Dieser verdammte
Wirt«, rief Sir Edward aus. »Er hat mich belogen!«
    Von der Straße ertönte
das Geräusch einer schnell fahrenden Kutsche, die in den Hof einbog.
    »Hätte ich ihr nur
ein Betäubungsmittel in den Wein getan«, sagte sich Sir Edward. »Jetzt ist es
zu spät und auch zu schwierig.« Er betrachtete Fionas hübschen Kopf. Ein
kräftiger Schlag sollte genügen. »Bring es schnell hinter dich und vergewaltige
sie gleich auf dem Boden«, fuhr er zu sich selbst fort. Alles, was er wollte,
war, sie zu besitzen. »Bitte sehen Sie nach, wer es ist«, sagte er zu Fiona in
der Hoffnung, sie, wenn sie nicht auf der Hut war, zu überraschen.
    Fiona trat ans
Fenster und sah hinaus. Aber wie im Schlafzimmer hatte man auch hier nur den
Anblick des Teichs. Sie drehte sich wieder um - und sprang mit der
Geschmeidigkeit einer Katze zur Seite.
    Die Flasche, mit
der Sir Edward sie hatte treffen wollen, zerschellte am Fensterrahmen. Tropfen
von Rotwein spritzten auf Fionas Musselinkleid.
    Sie rannte zur Tür,
aber er bekam sie an der Schulter zu fassen und riss sie zu sich herum. Rasch
griff sie nach einem reifen Pfirsich in der Schale auf dem Tisch und warf ihn
Edward mitten ins Gesicht. Während er die breiige Masse herunterzubekommen
suchte, lief sie wieder zur Tür, aber er eilte hinter ihr her und packte sie an
den Beinen, so dass sie stürzte.
    Mit seiner ganzen
Stärke drückte er sie zu Boden. Fiona fühlte, wie gierige Hände unter ihr Kleid
griffen. Halb betäubt und außer Atem nahm sie alle Kraft zusammen, um
freizukommen. Doch das Gewicht seines Körpers erdrückte sie förmlich. Ihr Kopf
schmerzte. Sie konnte sich nicht rühren.
    Da plötzlich sprang
die Tür auf und schlug gegen die beiden am Boden liegenden Körper. Einen
Augenblick sah Fiona in das
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