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01 - So nah am Paradies

Titel: 01 - So nah am Paradies
Autoren: Nora Roberts
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mehr, wer sie wirklich sind."
    Alana schüttelte den Kopf und unterdrückte ein Lachen. „Wahrscheinlich tun wir alle besser daran, Single zu bleiben."
    „Du sprichst mir aus der Seele", sagte Carrie.
    „Wer hat schon die Zeit für Romanzen?", fügte Maddy hinzu. „Zwischen Tanzunterricht, Proben und Nachmittagsvorstellungen bin ich wirklich zu müde und zu kaputt für Kerzenlicht und Rosen. Wer braucht schon Männer?"
    „Darling, das hängt davon ab, ob du von einer dauerhaften Verbindung oder einer gelegentlichen Begleitung sprichst."
    „Allmählich glaubst du schon selbst an dein Image in der Presse", entgegnete Alana, als das Haus in Sicht kam.
    „Warum sollte ich?" Carrie zog eine Braue hoch.
    „Reicht doch, wenn alle anderen es tun." Mit einem Lachen und einem Druck ihrer Fersen auf die Flanken ihres Pferdes galoppierte sie davon.
    „Verdammt, wenn sie mich wieder schlägt!" Wie der Blitz folgte Maddy ihr.
    Alana lächelte einen Augenblick hinter ihren Schwestern her, bevor sie Jay ausgreifen ließ. Denn sie wusste, seine kraftvollen, langen Bewegungen würden sie doch an die Spitze ihrer Schwestern bringen.
    Nora Roberts

12. KAPITEL
    er Mond warf sein sanftes Licht auf das Bett. Das Haus war still, und doch klang das Echo der Stimmen, des Gelächters und der Musik in ihm nach
    - einer Musik, die wie von selbst
    aus Alanas Familie herauszukommen schien. Ihre Mutter spielte Banjo, während ihr Vater tanzte. Ihr Vater spielte, während alle anderen sangen. Morgen würden sie wieder abreisen, doch Alana wusste, es würde noch lange dauern, bis dieses Echo endgültig verklungen sein würde.
    Zufrieden, doch alles andere als müde schmiegte sie den Kopf an Dorians Schulter und lauschte einfach.
    Es war lächerlich, gestand sie sich ein. Mit ihren Eltern im Haus fühlte sie sich, als müsste sie mit Dorian in aller Heimlichkeit zusammen sein. Und er musste etwas Ähnliches empfunden haben. Denn er kam jetzt spätnachts zu ihr, wenn die anderen schon schliefen, und ging wieder ganz früh im ersten Morgengrauen.
    Sie hatten nicht darüber gesprochen, doch er schien sie auch so zu verstehen. Sie war eine reife Frau, Witwe, zweifache Mutter, doch wenn sie sich mit ihren Eltern unter einem Dach aufhielt, fühlte sie sich wieder ganz als Tochter.
    Später würden sie darüber lachen, jetzt aber war das Echo in der Stille schön.
    Dorian lauschte nicht. Er hing seinen Gedanken nach. Die Telefonate, die er in der Zeit geführt hatte, als Alana ganz mit ihrer Familie beschäftigt gewesen war, hatten weitere Stücke in sein Puzzle eingefügt.
    Es gefielen ihm allerdings nicht unbedingt alle. Nach der Abreise ihrer Familie würden seine Fragen wieder beginnen, doch einige wichtige Antworten hatte er bereits bekommen.
    Es war für ihn wichtig, dass Alana selbst ihm auch das, was er schon herausbekommen hatte, erzählte, dass sie ihm durch die Preisgabe dieser Geheimnisse ihr Vertrauen bewies. Wenn sie es tun würde, dann könnten sie vielleicht die
    Vergangenheit hinter sich lassen und sich der Zukunft zuwenden.
    „Schläfst du?"
    „Nein." Zärtlich berührte er mit den Lippen ihr Haar. „Ich habe an deine Eltern gedacht. Ich habe noch nie Menschen wie sie kennengelernt."
    „Es gibt auch bestimmt niemanden wie sie."
    „Es hat mich nur etwas beunruhigt, dass dein Vater allen Ernstes davon überzeugt war, er könnte mir Stepptanz beibringen."
    „Dad kann tatsächlich jedem Tanzen beibringen.
    Ich bin der lebende Beweis." Sie gähnte und kuschelte sich an ihn.
    „Sie wollen die Limousine bis zur nächsten Busstation nehmen und dann nach Chicago reisen."
    „Für ein Drei-Tage-Engagement. Carrie wollte die Eltern im Flugzeug, erster Klasse, mitnehmen. Aber sie wollten nichts davon wissen. Mom meint, sie sei fünfzig Jahre lang überallhin gekommen, ohne den Boden zu verlassen, und sehe keinen Grund, jetzt damit anzufangen."
    „Deine Mutter ist eine sehr vernünftige Frau."
    „Ich weiß, obwohl es eigentlich ein Widerspruch in sich ist. Wenn sie sich jemals am Stadtrand mit gepflegtem Rasen und einem Zaun darum herum wiederfinden würde, würde sie bestimmt verrückt werden. In Dad hat sie wirklich den perfekten Partner gefunden."
    „Wie lange sind sie schon zusammen?"
    „Hm. Ungefähr fünfunddreißig Jahre."
    Er schwieg einen Augenblick. „Könnte einem direkt den Glauben an die Ehe wiedergeben."
    „Ich nehme an, einer der Gründe, warum ich so überstürzt geheiratet habe, lag darin, dass Mom und Dad es so
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