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01 - So nah am Paradies

Titel: 01 - So nah am Paradies
Autoren: Nora Roberts
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kommen groß als ,die Vier O'Haras' heraus. Nichts wird uns aufhalten können."
    „Nichts", murmelte der Junge müde, der das schon x-mal gehört hatte.
    „Mr. O'Hara?"
    „Ja." Franks Kehle war plötzlich wie ausgetrocknet. „Molly. Ist alles in Ordnung mit Molly?"
    Lächelnd rieb sich der Arzt übers Kinn. „Sie haben wirklich eine Prachtfrau."
    Die Erleichterung überwältigte Frank, und überschwänglich küsste er seinen Sohn. „Hast du das gehört, Junge? Deine Mommy ist eine Prachtfrau. Und das Baby? Ich weiß, dass es zu früh gekommen ist, aber ist es gesund?"
    „Kräftig und schön", entgegnete der Arzt. „Jedes einzelne."
    „Kräftig und schön." Außer sich vor Freude verfiel Frank in einen Tanzschritt. „Meine Molly versteht sich auf Babys. Sie kann ihr Stichwort verpassen, aber ..." Er brach ab und starrte in das lächelnde Gesicht des Arztes. „Jedes einzelne?"
    „Ist das Ihr Sohn?"
    „Ja, das ist Terence. Was meinen Sie mit jedes einzelne?"
    „Mr. O'Hara, Ihr Sohn hat drei Schwestern."
    „Drei." Mit Terence auf dem Arm, sank Frank auf den Stuhl. Seine trainierten Beine waren plötzlich ganz weich. „Drei. Auf einmal?"
    „Im Abstand von ein paar Minuten."
    Benommen blieb er einen Moment sitzen. Drei. Er hatte nicht einmal gewusst, wie er einen weiteren Magen satt bekommen sollte. Drei. Alles Mädchen.
    Als er die Neuigkeit verarbeitet hatte, begann er zu lachen. Francis O'Hara war nicht der Mann, der mit seinem Schicksal haderte, er nahm es immer freudig an.
    „Hast du das gehört, Junge? Deine Mommy hat Drillinge bekommen! Drei zum Preis von einem!
    Welch günstiger Handel!" Er sprang hoch, ergriff die Hand des Arztes und drückte sie. „Ich danke Ihnen.
    Wenn es einen Mann gibt, der heute Abend glücklicher als Francis Xavier O'Hara ist, dann will ich verdammt sein."
    „Herzlichen Glückwunsch."
    „Haben Sie eine Frau?" Ja."
    „Wie heißt sie?"
    „Alana."
    „Dann heißt eine von ihnen Alana. Wann kann ich zu meiner Familie?"
    „Sofort. Eine der Schwestern wird sich
    währenddessen um Ihren Sohn kümmern."
    „O nein." Frank ergriff die Hand von Terence. „Er kommt mit. Es geschieht nicht jeden Tag, dass ein Junge drei Schwestern bekommt."
    Der Arzt wollte an die Vorschriften erinnern, unterließ es dann aber. „Sind Sie ebenso eigensinnig wie Ihre Frau, Mr. O'Hara?"
    „Sie hat bei mir Stunden genommen."
    „Dann folgen Sie mir."

    Durch die Scheibe warf er einen ersten Blick auf die winzigen Körper. Zwei schliefen, während die dritte schrie. „Sie will sich der ganzen Welt ankündigen. Das sind deine Schwestern, Terence."
    Plötzlich hellwach, betrachtete Terence sie kritisch. „Ziemlich runzelig."
    „So, wie du warst, kleines Äffchen", sagte Frank zu seinem Sohn. Und dann kamen die Tränen. Frank war zu sehr Ire, um sich darüber zu schämen. „Ich werde für euch mein Bestes tun. Für jede von euch."
    Er hoffte, es würde irgendwie reichen.

1. KAPITEL
    Es war kein normaler Tag. Doch jetzt, wo die Entscheidung f \ gefallen war, würde es wahrscheinlich lang dauern, bis sich wieder so etwas wie Normalität einstellte. Alana konnte nur hoffen, sich richtig entschieden zu haben.
    Alana sattelte ihr Pferd. Dem Tag eine Stunde zu stehlen, weg vom Haus, weg von allen
    Verpflichtungen, erschien ihr zwar wie ein unglaublicher Luxus, wo noch so viel Arbeit auf sie wartete, doch sie brauchte das jetzt einfach.
    Wenn man schon etwas stiehlt, dann kann es auch gleich etwas Luxuriöses sein. Sie lachte, denn dieser Gedanke hätte gut und gern von ihrem Vater stammen können.
    Zwei der Katzen umschnupperten sie und
    machten es sich dann wieder im Heu bequem, als Alana den rotscheckigen Wallach aus dem Stall führte. Er stieß seinen Atem wie eine Rauchwolke aus, während Alana noch einmal seinen Sattelgurt überprüfte. „Los geht's, Jay." Mit der Geschicklichkeit langer Erfahrung schwang sie sich in den Sattel und lenkte das Pferd nach Süden.
    Ein schneller Ritt war hier nicht möglich, dazu war der Boden zu schlammig. Die Luft war kalt und nebelig feucht, doch Alana spürte in sich eine gespannte Erwartung, die sich auf etwas richtete, was immer unerreichbar zu sein schien: Freiheit.
    Vielleicht hatte ihre Zustimmung, für das Buch interviewt zu werden, sie diesem Ziel ein wenig näher gebracht. Sie hoffte es, obwohl ihre Zweifel nie ganz verstummt waren.
    Der Schnee auf den Weiden war schon fast geschmolzen. Noch einen Monat, dachte sie, dann können die Fohlen im jungen
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