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0098 - Im Labyrinth der grünen Henker

0098 - Im Labyrinth der grünen Henker

Titel: 0098 - Im Labyrinth der grünen Henker
Autoren: Walter Appel
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über den Ringfinger der rechten Hand.
    »Geht weg!« rief er und streckte den Knochenmännern die Hand entgegen. »Fort mit euch, dorthin, wo ihr hergekommen seid!«
    Ein Wirbel entstand in der Luft. Von einer Sekunde zur ändern verschwanden die Skelette, von der Kraft des Ringes weggebannt. Zamorra schaute Evita Arajo an.
    »Was jetzt?« fragte er.
    »Berühre Gonzeiras mit deinem Amulett. Das wird ihn wieder zu sich bringen.«
    »Erst will ich seine Taschen durchsuchen.«
    Zamorra legte den Bewußtlosen auf den Boden. Unter seiner Robe, die innen rot gefüttert war, hatte Gonzeiras eine Hose und ein T-Shirt an. Zamorra fand einen Schlüssel, den er einsteckte. Den Universalschlüssel, der alle Türen des Hauses öffnete.
    Er nahm sein Amulett vom Hals und drückte die Rückseite an Gonzeiras’ Stirn. Der Macumba-Priester stieß einen gellenden Schrei aus und sprang auf die Beine. Ein schwarzes Mal war erschienen, wo ihn das magische Amulett berührt hatte.
    »Nein!« schrie er. »Nein, nimm es weg! Dieser furchtbare Schmerz! Mein Kopf zerspringt!«
    »Du Schurke, das hast du dir selbst zuzuschreiben.« Zamorra näherte sich dem verräterischen Macumba-Oberpriester, der bis an die Wand zurückgewichen war. »Wo ist Nicole Duval?« Eine silberne Aura strahlte von dem Amulett aus. Alonzo Gonzeiras wimmerte und deckte die Augen mit dem Unterarm.
    »Im alten Gouverneurspalast. Sie soll Cumbacho geopfert werden, in einer Stunde. Sie wird streng bewacht, Cumbacho selbst hat ein Auge auf sie, denn sie ist ein ihm wohlgefälliges Opfer.«
    »Dann führ uns jetzt zu den Machtinsignien der Macumba-Götter!« verlangte Zamorra. »Aber auf der Stelle!«
    »Ja, Zamorra, ja, ja.«
    Gonzeiras’ schnelle Bereitschaft war Zamorra verdächtig. Aber er mußte die Rüstung und die Lanze Oguns, Stab und Flügel Baras und die Strahlenkrone Jaras haben. Er würde den Göttern ihre Insignien und damit ihre übernatürlichen Kräfte zurückgeben, damit sie Cumbacho in die Dimensionen der Finsternis zurückwarfen und Nicole Duval retteten.
    Sonst gab es keine Rettung für Nicole. Aber reichte die Zeit noch aus? Eine Stunde war eine äußerst knappe Frist. Zamorra packte Gonzeiras’. Er drehte ihm den Arm auf den Rücken und hielt ihn fest, damit er nicht weglaufen konnte. Das Amulett, das Zamorra am Silberband baumeln ließ, strahlte hell.
    Den Revolver hatte Zamorra wieder in die Schulterhalfter gesteckt.
    »Los, Verräter, beeil dich!«
    ***
    Bill Flemings Nackenhaare stellten sich auf. Eine Gänsehaut überzog seinen Rücken. Castelo Kubitschek stöhnte neben Bill in der Dunkelheit. Lichtpunkte glimmten, näherten sich.
    Die Augen der Spinnen! Jetzt hatten sie die zwei Männer erreicht. Ein haariges Spinnenbein berührte Bill Flemings Hand. Mit einem Schrei schwang er die Machete. Sie klirrte auf den nackten Fels.
    Castelo Kubitschek hieb brüllend mit der Machete um sich. Es war ein Wunder, daß die beiden Männer sich in dem finsteren Labyrinthgang nicht schwer verletzten oder sogar gegenseitig umbrachten. Bill spürte noch ein paar Berührungen.
    Dann merkte er nichts mehr. Die leuchtenden Punkte waren verschwunden. Keuchend ließ Bill Fleming die Machete sinken. Die Finsternis wich, Dämmerlicht erfüllte den Höhlengang. Die Monsterspinnen waren spurlos verschwunden.
    Da waren keine Blutfecke auf den Steinen, keine abgehauenen Spinnenbeine, nichts. War alles nur eine Halluzination gewesen? Bill Fleming wischte sich kalten Schweiß von der Stirn.
    Kubitschek war völlig erledigt. Er zitterte am ganzen Körper. Immerhin war es jetzt wieder wärmer geworden. Bill Fleming preßte die Lippen zusammen.
    »Weiter!« sagte er.
    Das Scherzen war ihm vergangen. Castelo Kubitschek stolperte hinter ihm her. Es wurde immer heißer. Schweiß troff den Männern vom Gesicht, durchnäßte ihre Kleider. Sie legten sie nicht ab, denn sie wußten, daß es wieder kalt werden konnte in dem Höllenlabyrinth.
    Dämonische Stimmen und unheimliche Geräusche ertönten, die Schreie Gequälter und Gefolterter. Die Wände des Labyrinths glühten in düsterem Rot.
    Es ist eine Halluzination, sagte sich Bill. Trotzdem hatte er den Eindruck, daß es immer heißer wurde, daß er bei lebendigem Leib geröstet wurde. Kubitschek ging es nicht anders. Die beiden Männer öffneten ihre Wasserflaschen und tranken gierig.
    Doch das half auch nur für den Moment.
    »Ich verglühe!« stöhnte Castelo Kubitschek.
    »Weiter!« keuchte Bill Fleming. »Wir müssen fort von
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