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0095 - Am Mittag vor dem großen Coup

0095 - Am Mittag vor dem großen Coup

Titel: 0095 - Am Mittag vor dem großen Coup
Autoren: Am Mittag vor dem großen Coup
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eine Einfahrt. Da zischst du rein, verstanden?«
    »Okay«, sagte Billy. Er hatte noch immer die Kanone in seinem Genick. Aber er wußte, daß sich dieser Zustand bald ändern mußte. Und dann wollte er mal sehen, wieviel er schon aus seinen besten Jahren verlernt hatte. Er fühlte sich durchaus noch imstande, es mit dieser Figur in seinem Rücken aufzunehmen, sobald erst einmal die Pistolenmündung aus seinem Genick verschwunden war.
    Er hätte besser durch das offene Seitenfenster einfach um Hilfe gerufen. Aber erwarten Sie diesen Gedanken mal bei einem G-man…
    Die Einfahrt kam. Sie bestand aus zwei großen Torflügeln, die weit offenstanden. An einem der beiden Pfeiler lümmelten sich zwei Gestalten herum, die Billys geübtes Auge sofort richtig einstufte: Berufsgangster.
    Donnerwetter, dachte er. Das kann ja heiter werden. Jetzt habe ich es schon mit drei Mann zu tun. Ein Glück, daß es eine Bestimmung gibt, die jeden G-man während des Dienstes verpflichtet, seinen Dienstrevolver in der Schulterhalfter mit sich zu führen. Sonst stünde ich diesen Halunken womöglich noch waffenlos gegenüber.
    Sie fuhren auf einen freien Platz zu, der von hohen Backsteinmauern umgeben war. Links stand ein mittelgroßes Zelt von der Art, wie man es bei Volksfesten und winzigen Zirkussen findet.
    »Steig aus!« sagte der Kerl hinter ihm.
    »Darauf kannst du dich verlassen«, sagte Billy grimmig und warf die Tür auf.
    Er war mit einem Satz draußen und hatte im Springen seinen Revolver gezogen. Besser gesagt, er hatte ihn schon halb aus der Schulterhalfter heraus. Da sah er in die Mündung einer Maschinenpistole. Vier andere Männer standen vor ihm und grinsten ihn herausfordernd an.
    »Na, zieh doch!« sagte der mit der Tommy Gun. »Sobald ich den Griff deiner Kanone im Jackettausschnitt auf tauchen sehe, drück’ ich ab. Was meinst du, wie man sich mit sechs Kugeln im Bauch fühlt?«
    Billy schluckte. Er hatte vor vielen Jahren einmal einen Kameraden zum Hospital gefahren,- der auf diese Weise von Gangstern erwischt worden war. Das entsetzliche Stöhnen klang ihm noch heute in den Ohren, sobald er nur daran dachte.
    Zögernd ließ er den Griff seiner Waffe wieder los. Ich möchte nur wissen, was diese verdammten Halunken von mir wollen, dachte er. Sie sind so jung, daß sie meine Kinder sein könnten. Und ich mache seit fünfzehn Jahren keinen Außendienst mehr. Ich kann mit ihnen dienstlich doch gar nichts zu tun gehabt haben. Und privat kenne ich sie schon gar nicht.
    Jemand trat von hinten an ihn heran und fischte ihm die Waffe aus der Schulterhalfter, während die Maschinenpistole vor ihm immer noch auf seine Magengegend zeigte.
    »Los, ab ins Zelt!« kommandierte der mit der Tommy Gun. »Und versuch ja nicht auszubrechen! Du kämst keine drei Schritte weit!«
    Billy blieb gar nichts anderes übrig, als zu gehorchen. Er ging mit schleppenden Schritten auf den Eingang des Zeltes zu. Drinnen herrschte das übliche Zwielicht, das in einem Zelt immer herrscht, wenn es Tag ist und keine Lampen im Zelt brennen.
    In einer Ecke des Zeltes sah Billy etwa 10 zwanzig Feldbetten stehen. Decken lagen unordentlich darauf herum. Ein paar Tische und Stühle gab es. Leere Konservenbüchsen lagen haufenweise herum.
    Wenn das nicht das Home einer neuen Bande ist, von der wir beim FBI noch gar keine Ahnung haben, sagte sich Billy, dann will ich Myer heißen. Er machte noch zwei weitere Schritte ins Innere des Zeltes hinein, dann warf sich plötzlich ein angewinkelter Arm von hinten um seinen Hals und drückte ihm die Kehle zu.
    Für einen Augenblick nur war Billy erschrocken. Als er seine Arme hochriß, um einen Jiu-Jitsu-Griff anzubringen, sah er vor sich plötzlich ein schwitzendes Gesicht und einen erhobenen Arm mit einem blinkenden Messer. Der Schrei blieb ihm im Hals stecken, als das Messer ihn tötete. Sechzehn Gangster waren Zeugen des heimtückischen Mordes.
    ***
    Wir hockten über einem Plan, der einen Ausschnitt aus dem Stadtplan Manhattans darstellte. Die Karte stammte aus unserem Archiv und war genauer, als Sie je einen Stadtplan kriegen können.
    »Das hier muß die Kneipe sein«, sagte Less und fuhr mit dem Finger rings um ein Grundstück, das in der Karte mit der Hausnummer 265 eingetragen war.
    »Gehen wir der Reihe nach vor«, sagte Mr. High. »Zuerst die Straßenseite. Wir parken zwei von unseren Streifenfahrzeugen für Sondereinsätze davor.«
    »Sie meinen die Wagen mit dem Panzerschutz?« fragte der
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