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0094 - Das Grauen lauert in Soho

0094 - Das Grauen lauert in Soho

Titel: 0094 - Das Grauen lauert in Soho
Autoren: Franc Helgath
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Freunden würden mir sehr helfen. Dann kann ich auch wieder etwas für dich tun.«
    »Ich habe bisher noch nie einen umgebracht«, murmelte Hark Marner.
    Wieder dieses Gelächter, das in seinem Schädel widerhallte.
    »Alles hat seinen Anfang. Du wirst die Macht, die ich dir geben kann, doch nicht mit diesen beiden Hohlköpfen teilen. Es wäre nur zu deinem Schaden. Vielleicht haben die beiden anderen schon längst beschlossen, dich umzubringen!«
    »So schnell kann ich mich nicht entscheiden.«
    »Gut. So warte ab, bis sie kommen, um dich zu töten. Jeder von euch dreien hat mich schon einmal an seiner Stirn gehabt, und ich habe jeden von euch wissen lassen, daß er die anderen beiden beseitigen soll. Jedem von euch habe ich die absolute Macht über mich versprochen.«
    »Das ist nicht wahr!« keuchte Hark Marner entsetzt. Zum erstenmal wurde ihm bewußt, womit er sich hier eingelassen hatte. Aber es gab wohl keinen Weg zurück mehr. Die Dinge waren bereits im Fluß.
    »Natürlich ist das wahr«, sagte die Stimme in seinem Gehirn. »Ich kann dich gar nicht belügen; selbst wenn ich das wollte. Übrigens — ich spüre, daß Smitty kommt. Er hat ein Messer in der Tasche.«
    »Nein!«
    »Ha, Hark? Fühlst du dich nicht wohl? Seit wann führst du Selbstgespräche?«
    Der bärtige Ganove riß sich das Kästchen von der Stirn und wandte sich blitzartig um. Smitty Lowdon stand in der Tür. Er grinste über sein ganzes spitzes Fuchsgesicht.
    »Ein verteufelt hübsches Spielzeug, nicht wahr, Hark? Gibst du mir’s auch mal für ’nen Tag? Schließlich ist auch Blut von mir in diesem Kasten drinnen.«
    Hastig steckte Hark Marner das Kästchen unter seinen Trenchcoat zurück. Sollte es wirklich stimmen, was dieses »Ding« im Kasten ihm eben mitgeteilt hatte?
    Ich habe gar keine andere Wahl mehr! schoß es Hark Marner durch den Kopf.
    »Warum bist du gekommen?« fragte er laut. Die eigene Stimme kam ihm noch rauher vor als sonst. Ihm saß ein Kloß in der Kehle.
    »Hatte nur zufällig in der Gegend zu tun«, antwortete Smitty aufgekratzt, »’s ist noch nicht mal Mitternacht. Und die Biene, die ich mir angelacht habe, hat erst ab zwei Uhr frei. Da dachte ich mir eben: Smitty, du schaust ein wenig bei deinem Freund vorbei. Ich habe auch eine Flasche mitgebracht, damit uns die Zeit kürzer wird. Hier.«
    Smitty Lowdon zog eine Halbliterbottle aus der Innentasche seines Sakkos. Dem Etikett nach befand sich alter schottischer Whisky darinnen.
    »Vielleicht ist er noch in seiner verlausten Bruchbude, mein alter Freund«, fuhr Smitty arglos fort. »Wir machen der Flasche den Garaus und dann gibst du mir diesen Kasten für einen Tag. Okay?«
    Smitty streckte die Hände aus.
    »Nur für einen einzigen Tag, Hark. Ich bring’s auch bestimmt wieder vorbei. Hab mich richtig high gefühlt, als ich mir diese Kiste an die Birne hielt. Mannomann, war das ein Trip.«
    »Nun mal langsam«, sagte Marner und zwang sich gewaltsam zur Ruhe. Seine Gedanken rasten. Und drehten sich immer nur um einen einzigen gewissen Punkt.
    »Komm mir nicht zu nah!« schrie er cholerisch auf, als Smitty einen weiteren Schritt auf ihn zuging. Die Hände bettelnd nach vorne gestreckt.
    Smitty Lowdon blieb überrascht stehen. Aus seinem Gesicht malte sich ungläubiges Erstaunen!
    »He, Hark! Alter Kumpel! Was ist in dich gefahren? Was ist los mit dir? Du schwitzt, als hätte man einen Eimer Wasser über dich ausgeschüttet. Und deine Augen! Sie sind ganz rot und blutunterlaufen! Hab ich was Falsches gesagt? Spuck doch endlich einen Ton aus. Bist du mies gelaunt? Erzähl doch. Schließlich sind wir immer gute Freunde gewesen. Einer konnte sich auf den anderen verlassen. Und jetzt? Wo wir alles erreichen können? Die Sache mit der Barrel-Trust-Bank hat doch super geklappt! Die dummen Bullen können uns nie mehr an den Karren fahren. Hark! He, Hark! Bist du verrückt geworden? Was willst du mit dem Messer? Verdammt, steck es weg!«
    Smitty Lowdon quiekte vor Angst. Er hatte zusehen müssen, wie Hark Marners Hand in die Schublade des Tisches fuhr und mit einem langen Brotmesser wiederkam.
    Doch Hark Marner hatte sich schon entschlossen. Smitty hatte ihn nur zu täuschen versucht, redete er sich ein. Doch er ließ sich nicht täuschen. Am allerwenigsten von einer Ratte wie Smitty eine war, und auch von niemandem sonst. Niemals würde er seine Macht mit irgendjemandem teilen!
    Der Bärtige stieß auf den ehemaligen Freund zu. Smitty konnte dem blitzenden Stahl gerade
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