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0093 - Dreimal hupen bringt den Tod

0093 - Dreimal hupen bringt den Tod

Titel: 0093 - Dreimal hupen bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dreimal hupen bringt den Tod
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diese Theorie fallen zu lassen. Unsere Experten haben nämlich gefunden, dass die Einbrecher nicht mit Gewalt eingedrungen sein können!«
    »Was?«, fragten Phil und ich wie aus einem Mund.
    »Passen Sie auf: Sämtliche Türen, sogar die Tresortür, sind nach dem Befund unserer Experten mit einwandfreien Schlüsseln geöffnet worden. Und außerdem kannten die Einbrecher ganz genau die Systeme der beiden Alarmanlagen! Als sie in den Tresor hinab-' stiegen, haben sie sich sehr vorsichtig um alle Sicherheitsvorkehrungen vorbeigedrückt. Erst als sie das Gebäude verließen, durchquerten sie einige Zonen, die zum Warnsystem gehörten und dann auch prompt bei der Polizei den direkten Alarm auslösten!«
    »Das ist fantastisch!«, staunte ich.
    »Eben! Das erweckt nämlich beinahe den Eindruck, als ob der Ermordete sie selbst hereingelassen und bis an den Tresor geführt hätte. Anders ist es kaum zu erklären. Wir haben inzwischen schon den Prokuristen aus dem Bett holen und herbringen lassen. Der Mann sagt uns, dass nur ein Mann von allen Räumen Schlüssel hat, und das ist Craine.«
    »Aber es wird doch Doppelschlüssel geben?«, warf Phil ein. »Wenn nun mal ein Schlüssel bei Craine verloren gegangen wäre? Dann mussten doch Doppelschlüssel da sein?«
    »Sicher«, nickte Blackson, »es gibt faktisch von jedem Schlüssel sogar vier Ausfertigungen. Einen davon hatte, wie gesagt, Craine. Die anderen drei hatten tagsüber drei Abteilungsleiter in den Händen. Abends und bei Dienstschluss werden alle diese Schlüssel unter Aufsicht des Prokuristen in den metallenen Schlüsselkasten gehängt, den seinerseits wieder der Prokurist abschließt.«
    »Hat man…«, wollte ich fragen, aber Blackson winkte ab.
    »Natürlich haben wir längst nachgeprüft, ob alle Schlüssel im Kasten hängen. Das ist der Fall. Der Kasten ist auch nicht gewaltsam geöffnet worden, und er war verschlossen, als wir hier ankamen.«
    »Es gab also für jede Tür nur einen Schlüssel, der sich nachts außerhalb der Firma befinden konnte: nämlich von jeder Tür ein Schlüssel am Bund Craines?«, fragte ich, um sicher zu gehen, dass ich ihn richtig verstanden hatte.
    Blackson nickte.
    »Genau! So ist es!«
    »Und es steht mit Sicherheit fest, dass keine Tür aufgebrochen wurde? Auch Dietriche können nicht verwendet worden sein?«
    Blackson lachte.
    »Ein Dietrich könnte vielleicht bei der Tür verwendet worden sein, die vom großen Büroraum aus in den Zugangsflur zum Keller führt. Das ist das einzige Schloss, das so primitiv ist, dass man es mit einem Dietrich knacken könnte. Alle anderen Türen haben so fabelhaft gearbeitete Sicherheitsschlösser, dass man nur mit den passenden Schlüsseln etwas ausrichten kann.«
    Ich steckte mir eine Zigarette an.
    »Na, dann ist doch die Sache ziemlich eindeutig«, sagte ich leichthin. »Dann kann nur Craine die Halunken hereingelassen haben, die ihn zum Dank dafür noch umbrachten.«
    Blackson schwieg eine Weile. Dann sagte er langsam: »Freilich, so sehe ich die Sache auch. Aber da ist ja diese idiotische Sache!«
    »Was für eine idiotische Sache?«
    Blackson breitete die Arme aus.
    »Na, wenn Craine hier bei Nacht und Nebel Leute hereinließ, warum tat er es wohl?«
    »Wahrscheinlich doch, weil es etwas zu holen gab und er mit den Dieben gemeinsame Sache machen wollte.«
    »Eben«, stimmte Blackson zu. »Jetzt wollen wir mal die Sache durchgehen, wie sie sich ungefähr abgespielt haben muss: Craine lässt die Einbrecher verabredungsgemäß ein und führt sie hinab in den Tresorraum. Irgendwann hinterher hat man ihn umgebracht. Vorher nicht, denn erst musste ihnen Craine ja alle gefährlichen Zonen zeigen und die Umgehungsmöglichkeit vormachen. Beispielsweise läuft am Ansatz der Treppe, die hinab zum Tresorraum führt, ein unsichtbarer Lichtstrahl von einer Wand zur anderen. Wenn da jemand hindurchgeht, wird der Lichtstrahl für einen Augenblick unterbrochen. Im selben Augenblick tritt die zweite Alarmanlage in Kraft und beim nächsten Polizeirevier klingelt es, dass den Cops die Trommelfelle platzen. Die Höhe dieses Lichtstrahls also muss Craine den Gangstern erst gezeigt haben und andere Tricks der Warnanlage auch, sonst hätten die Burschen nicht in den Tresor kommen können, ohne die Warnanlage auszulösen.«
    »Gut, ja«, nickte ich. »Das ist klar. Erst nachdem Craine sie bis zum Tresor sicher durch alle Gefahrenzonen geleitet hatte, konnte man ihn umbringen. Das ist logisch. Aber wieso spricht das

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