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0092 - Arena der Verdammten

0092 - Arena der Verdammten

Titel: 0092 - Arena der Verdammten
Autoren: A.F. Morland
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geglaubt hatte. Irgendwann in der nächsten Zeit würde Socco wahrscheinlich wiederkommen, und es würde immer strapaziöser werden, ihn zu belügen.
    Aber darauf nahmen Mansons Verbündete im Jenseits keine Rücksicht.
    Ihnen war es gleichgültig, was mit Hyram Manson letzten Endes geschah.
    Solange er ihnen nützte, solange er gehorchte, würden sie ihn in Ruhe lassen, doch wenn es die erste Panne gab, würde er vermutlich jenen Weg gehen, den vor ihm nun schon dreizehn Hotelgäste gegangen waren.
    Er konnte es drehen und wenden, wie er wollte. Eines zeichnete sich jetzt schon katastrophal am Horizont für ihn ab: das Ende in der Arena der Verdammten würde ihm wohl kaum erspart bleiben - es war ihm nur möglich, dieses Ende noch für eine Weile hinauszuschieben.
    War es da ein Wunder, daß er immer häufiger zur Flasche griff?
    Tag für Tag hatte er nun schon vor dem Angst, was als nächstes von drüben auf ihn zukommen konnte.
    Ein geisterhaftes Knistern ließ ihn jäh herumfahren. Ihm stockte der Atem. Er verschüttete den restlichen Whisky, stand mit leerem Glas und offenem Mund da und blickte zur Tür, durch die soeben jener mumifizierte Bote aus dem Jenseits trat, dem Tony Cannon in der vergangenen Nacht gefolgt war…
    ***
    Hundemüde lag Tony Cannon auf dem harten Lager im Kerker. Messala hatte ihn furchtbar geschunden. Wenn es hart auf hart gegangen wäre, wäre Cannon an diesem einen Tag an die hundertmal gestorben. Trotzdem zeigte sich Messala zufrieden. Er lobte seinen gelehrigen Schüler, denn Tony machte jeden Fehler nur einmal und dann nicht wieder.
    Zuletzt war es Cannon sogar schon verschiedentlich gelungen, aus der Defensive herauszukommen und anzugreifen. Natürlich hatte er Messala kein einziges Mal ernstlich gefährlich werden können, aber er hatte doch gezeigt, daß er auf dem richtigen Weg war.
    Tony schob die Hände unter seinen Kopf.
    Ob er gegen Horros eine Chance hatte?
    Wenn Messala über den Gladiator des Grauens sprach, geschah dies immer mit großem Respekt, also mußte Horros wesentlich besser sein als der Leiter der Gladiatorenschule. Cannon schluckte trocken. Messala war Horros nicht gewachsen. Und er, Cannon, konnte Messala nicht besiegen. Das bedeutete in der logischen Folge, daß Horros mit seinem Gegner aus dem zwanzigsten Jahrhundert ein grausames Katz-und-Maus-Spiel aufführen würde.
    Cannon leckte sich nervös die Lippen.
    Er wußte noch nicht, für wann der Kampf in der Arena der Verdammten angesetzt war, aber eines glaubte er jetzt schon überdeutlich erkennen zu können: er würde diesen Kampf nicht überleben. Horros würde ihn genauso fertigmachen wie die zwölf Männer, die vor ihm aus dem Hotel »Residence« verschwunden waren.
    Dieser Gedanke ließ Tony Cannon schaudern.
    Verzweiflung kroch ihm in die Glieder.
    Gab es wirklich keinen Ausweg mehr für ihn aus dieser entsetzlichen Situation? Führte ihn sein Weg tatsächlich geradewegs auf den Tod zu? Langsam übermannte ihn die Müdigkeit. Er schloß die Augen, hörte zu denken auf und schlief schließlich erschöpft ein.
    Die halbe Nacht ging herum.
    Plötzlich schreckte Tony Cannon aus seinem tiefen, traumlosen Schlaf hoch. Jemand stand neben seinem Lager und starrte ihn haßerfüllt an. Mit einem Ruck setzte er sich auf, und da erblickte er ihn…
    Horros, den Gladiator des Grauens.
    Niemand hatte Cannon gesagt, wie Horros aussah. Trotzdem wußte er augenblicklich, daß er ihn vor sich hatte. Der Gladiator hatte eine Figur wie Herkules. Die Muskeln schimmerten wie mit Bronze überzogener Stahl. Horros war ein Riese, in dem die Kräfte der Hölle wohnten. Er hatte einen Hals, so dick wie Tonys Oberschenkel, und auf diesem Hals saß… O Himmel, Cannon dachte, das müsse ein Alptraum sein. Auf diesem sehnigen Hals thronte ein bleicher, knöcherner Totenschädel. In der riesigen Rechten hielt Horros den schweren Dreizack. Die Linke war in das grobmaschige Netz verkrallt. Eine dämonische Glut leuchtete aus den schwarzen Augenhöhlen des grauenerregenden Monsters. Knarrend klafften die Kiefer nun auseinander, und Horros ließ ein verächtliches Lachen hören, das Tony Cannon in Angst und Schrecken versetzte.
    Cannons Blut stockte in seinen Adern.
    »Du also bist mein nächster Gegner!« sagte der Gladiator des Grauens mit donnernder Stimme.
    Cannon bemühte sich, seine heillose Furcht nicht zu zeigen. Horros sagte ihm, es gehöre zu seinen Gewohnheiten, sich seine Gegner vor dem Kampf anzusehen.
    Tony wollte etwas
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