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0092 - Arena der Verdammten

0092 - Arena der Verdammten

Titel: 0092 - Arena der Verdammten
Autoren: A.F. Morland
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sagen, doch seine Stimmbänder schienen gerissen zu sein. Er brachte keinen Laut über die Lippen. Fassungslos starrte er den muskelbepackten Gladiator an. Es war unmöglich, dieses Kraftpaket zu besiegen. Wie auch immer man es anstellte, man mußte Horros unterliegen, das stand für Tony Cannon in diesem schaurigen Moment außer Zweifel.
    »Ich habe dich mit Messala üben gesehen«, sagte Horros dröhnend. »Du bist sein gelehrigster Schüler, aber du bist mir nicht gewachsen.« Der Dämon schlug sich mit der Faust auf den voluminösen Brustkorb. »Keiner ist Horros gewachsen!« Er starrte Cannon mit seinen glühenden Augen feindselig an und knurrte: »Ich werde dich töten, Cannon! Aber zuvor werden wir unseren Zuschauern einen vielbejubelten Kampf liefern! Bis bald!«
    Die Luft fing an zu flimmern. Horros wurde transparent.
    Und wenige Augenblicke später war er verschwunden. Tony Cannon saß wie erschlagen auf seinem Lager. Er blickte auf seine Hände, die furchtbar zitterten. Keine Sekunde zweifelte er daran, daß Horros ihn töten würde. Es gab nur eine Möglichkeit, das zu verhindern!
    Er mußte fliehen!
    ***
    Zamorra war vor fünf Minuten zu Bett gegangen. Plötzlich fuhr etwas wie ein Stromstoß durch seine Brust. Der heftige Impuls, den sein silberner Talisman aussandte, wiederholte sich. Alarm. Es wäre Zamorra unmöglich gewesen, dieses Warnsignal zu ignorieren. Hastig schlug er die Decke zurück. Da war etwas im Gange, worauf ihn sein Amulett mit kräftigen Zeichen aufmerksam machte.
    Er glitt aus dem Bett. Nicole lag nebenan.
    Er kleidete sich flott an, vermied jedes Geräusch, das Nicole stutzig machen konnte, huschte auf die Tür zu und eilte auf den Gang hinaus, ohne daß seine Assistentin davon eine Ahnung hatte. Draußen sah er sich nervös um. Mit einer schnellen Handbewegung fuhr er sich durchs dichte Haar.
    Die dämonische Strahlung, die ständig in diesem Hotel vorhanden war, wie Zamorra bereits festgestellt hatte, hatte sich vervielfacht. Das bedeutete für den Professor, daß sich die Schleuse des Jenseits geöffnet und ein Geisterwesen ins Diesseits gespien hatte.
    Dieses Wesen wollte Zamorra suchen.
    Er lief den nächtlichen Gang entlang, konzentrierte sich ganz auf die Ströme, die ihm sein Amulett durch den Körper jagte. Der silberne Talisman wirkte in diesem Moment ähnlich wie ein Geigerzähler. Je näher Zamorra an den Strahlenherd herankam, desto heftiger reagierte sein Amulett darauf.
    Mit angespannten Nerven erreichte er die neunte Etage.
    Hier war die Strahlung am deutlichsten zu spüren.
    Zamorra näherte sich der Tür von Hyram Mansons Büro. Es gab nicht den geringsten Zweifel mehr. Der Hoteldirektor hatte Besuch aus dem Jenseits. Zamorra blickte sich hastig um. Er suchte eine Möglichkeit, sich zu verstecken, und entdeckte eine schmale Tür, hinter der die Reinigungsgeräte aufbewahrt wurden.
    Hier legte er sich auf die Lauer.
    Der Abgesandte aus dem Schattenreich würde sich nicht allzulange bei Manson aufhalten, und wenn er das Büro des Hoteldirektors verließ, wollte der Professor ihn sich kaufen…
    ***
    Die Zeit verflog in Windeseile.
    Seit dem gespenstischen Besuch von Horros in Cannons Kerker waren schon wieder zwei Tage vergangen. Messala hatte hart mit seinem Schüler gearbeitet, und er hatte ihm zahlreiche Finten beigebracht, die ihn in der Arena der Verdammten eine gute Figur machen lassen würden, doch Tony Cannon hatte sich längst entschlossen, diese Arena niemals zu betreten. Lieber sollten sie ihn auf der Flucht erschlagen.
    Horros war tödlich wie ein Blitzschlag.
    Cannon war nicht versessen darauf, sich den Dreizack unter dem Gejohle der blutgierigen Menge in den Leib rammen zu lassen. Er wollte fliehen, und er wußte auch schon, wie er die Sache anstellen wollte.
    Schritte näherten sich der Kerkertür. Der Riegel knallte zur Seite. Die Tür wurde aufgestoßen. Einer der beiden Wächter brachte den Tonkrug, gefüllt mit köstlichem Rotwein, den Cannon verlangt hatte.
    »Hier«, sagte der Geselle mit finsterer Miene. »Da hast du zu trinken. Aber wenn ich dir einen Rat geben darf… betrinke dich nicht. Messala sieht das nicht gern. Außerdem würde der Wein deine Kräfte schwächen.«
    »Ich werde deinen Rat beherzigen«, sagte Cannon lammfromm. Sein Herz wollte ihm schier zum Mund heraushüpfen. Es schlug hoch oben im Hals. Er beherrschte sich nur mit großer Mühe. Sein Blick ruhte auf dem Schwert des Wächters. Messala hatte ihn gelehrt, es zu
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