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0091 - Satans Schloß

0091 - Satans Schloß

Titel: 0091 - Satans Schloß
Autoren: Richard Wunderer
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»Wieso hältst du das Kreuz in der Hand? Ist… war wieder…?«
    Er stockte, und ich schilderte ihm, wie ich ihn gefunden hatte. »Eigentlich müßten dir alle Knochen schmerzen«, schloß ich. »Du hast dich mit dem Feuerstuhl überschlagen.«
    Er schüttelte benommen den Kopf. »Ich erinnere mich an gar nichts, John«, erklärte er. »An überhaupt nichts. Ich weiß nur noch, daß ich einen Umweg machte, weil ich das Motorrad ausfahren wollte. Danach reißt der Film.«
    »Jemand hat dir einen unfreundlichen Empfang bereitet«, sagte ich. »Schwamm drüber! Sehen wir zu, daß wir das Motorrad flott bekommen.«
    Doch Suko schüttelte betrübt den Kopf. »Das kann nur ein Mechaniker. Nicht einmal ich schaffe das.«
    Ich fühlte ihm nach, wie ihm zu Mute war. Er hing an seiner Maschine noch mehr als ich an meinem Bentley. Wir fuhren nach Nouvatelle zum Gendarmerieposten. Sergeant Frambon versprach, das Motorrad bergen zu lassen. Er hatte Fragen zu dem Unfall, erhielt jedoch keine Antworten. Trotzdem stellte er uns einen geländegängigen Wagen zur Verfügung.
    »Warum denn das?« erkundigte sich Suko, als wir von dem Gendarmerieposten wegfuhren.
    »Du wirst schon sehen«, gab ich zurück.
    »Ich finde es gar nicht so schlimm«, stellte Suko auf der steilen Straße zum Château hinauf fest.
    »Kein Wunder, ich sitze schon wieder auf der Seite des Abgrundes«, antwortete ich und schaffte nur ein mühsames Grinsen. »Der Bentley hat eine Rechtssteuerung, diese Karre hier eine Linkssteuerung.«
    »Glück muß man eben haben«, sagte Suko und konnte bereits wieder lachen.
    Ich warnte Suko vor Jacques, so daß er mit keiner Wimper zuckte, als uns der Diener das Portal öffnete und sich sofort zurückzog.
    »Der Mann kommt mir merkwürdig bekannt vor«, stellte Suko verwirrt fest.
    »Das haben Jane und ich auch gefunden«, sagte ich und streckte meiner Freundin die Hände entgegen.
    Sie lief mir entgegen und berichtete sofort von dem Zwischenfall mit Jacques. Jane wurde blaß, als sie hörte, was Suko zugestoßen war.
    »Also hat dieser junge Mann aus Nouvatelle vermutlich die Wahrheit gesagt«, meinte sie seufzend. »Schade, und ich hatte mich auf einen Urlaub gefreut. Der Comte ist übrigens auch der Meinung, daß die Geister des Schlosses für das Verschwinden des Mädchens verantwortlich sind.«
    Wir standen auf dem Schloßhof. Ich klopfte Suko auf die Schulter und legte meinen Arm um Jane. »Gehen wir hinein, ich habe Hunger«, forderte ich meine beiden Helfer auf. »Vor morgen früh können wir ohnedies kaum etwas unternehmen!«
    Dafür unternahmen unsere Gegner etwas.
    Als wir die Halle betraten, fiel hinter uns die massive Holztür krachend zu. Wie von Geisterhand bewegt, schoben sich die schweren eisernen Riegel vor.
    Suko und ich sprangen hin und versuchten, sie wieder zu öffnen. Sie rührten sich jedoch nicht, als wären sie einbetoniert.
    »John! Suko! Vorsicht!« schrie Jane gellend.
    Wir wirbelten herum. Für einen Moment stockte mir das Blut in den Adern.
    Die Ritterrüstungen an den Wänden stiegen von ihren Podesten und griffen uns an.
    ***
    Die erste Attacke der Geister von Château Brouillard!
    »Jane, meinen Koffer!« schrie ich, weil ich hoffte, sie könnte am ehesten die Halle verlassen. Jane stand direkt neben der Treppe, und in ihrer Nähe befand sich keine Ritterrüstung.
    Suko und ich gingen in Kampfstellung. Es war ein unheimlicher Anblick, wie sich die leeren Rüstungen in Bewegung setzten. Die Halle war von dem Rasseln und Klappern der hohlen Wehren erfüllt. Jeder Schritt der seelenlosen Angreifer ließ den Boden erbeben.
    »Halte dich dicht bei mir, John«, rief Suko mir in dem Lärm zu. »Dann können uns die Biester wenigstens nicht in den Rücken fallen!«
    Ich kam zu keiner Antwort, weil das erste Blechding heran war. Aus den Augenwinkeln sah ich noch, wie Jane nach oben hetzte, um meinen Einsatzkoffer zu holen. Dann versetzte ich Suko einen harten Stoß.
    Ich warf mich zur Seite, stolperte über Suko, der zu Boden gegangen war, und knallte unsanft auf die Steinplatten. Geistesgegenwärtig rollte ich mich ab.
    Der Morgenstern pfiff durch die Luft, daß es in meinen Ohren sauste, und krachte auf die Steinplatten der Halle. Der Boden erzitterte, als zwei Platten zersprangen.
    Suko schnellte hoch. Sein Fuß zuckte nach einem Gegner, traf und beulte die Rüstung ein. Der Eisenmann wankte und stolperte ein paar Schritte zurück, ließ sich jedoch nicht abschütteln.
    Auch mein Gegner gab nicht
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