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0091 - Satans Schloß

0091 - Satans Schloß

Titel: 0091 - Satans Schloß
Autoren: Richard Wunderer
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ließ von Suko ab und taumelte zur Seite. Ehe er Zeit hatte, sich umzudrehen und mich anzugreifen, zeichnete ich mit der magischen Kreide auf seinen Rücken ein Symbol der Weißen Magie.
    Er stockte, als habe jemand einen Motor abgestellt. Sukos Dämonenpeitsche zerfetzte die lahmgelegte Rüstung.
    Schon wandte ich mich dem nächsten Gegner zu. Er war schneller als sein vernichteter Kampfgefährte und schlug nach mir.
    Sukos Dämonenpeitsche rettete mich. Die aus magischer Energie bestehenden Schnüre trennten den Arm des Monsters ab. Das magische Symbol, mit der Kreide auf den Helm gemalt, löschte das unheilige Leben aus.
    Neben mir klapperte eine leere Rüstung auf den Boden. Überrascht wirbelte ich herum, weil weder Suko noch ich die Bestie angegangen waren.
    Jane hatte sich die Gnostische Gemme, diesen grünlich schimmernden Stein mit der sich in den Schwanz beißenden Schlange, aus meinem Koffer genommen und sie der Rüstung in den Rücken gepreßt.
    »John, fallen lassen!« schrie Suko.
    Ich ließ mich auf die Seite kippen. Janes Eingreifen hatte mich für einen Moment abgelenkt, so daß ich beinahe zwischen den Eisenhänden eines Feindes geendet hätte. Die Pranken prallten aufeinander und die Metallfinger verformten sich. Hätte mein Hals dazwischen gesteckt, hätte ich jetzt keine Sorgen mehr.
    Jane kam mir zu Hilfe und vernichtete den Feind mit der Gnostischen Gemme.
    Noch während sich dieser Eisenmann auflöste, tauchte hinter Jane wie aus dem Boden gewachsen die Rüstung mit dem Morgenstern auf. In der anderen Hand hielt sie das abgebrochene Schwert, dessen ehemaliger Besitzer inzwischen ausgeschaltet worden war.
    »Suko, den Morgenstern!« Ich sprang zur Seite, damit Suko mit den Peitschenschnüren den Eisenhandschuh mit dem Morgenstern abtrennen konnte. Jane fuhr herum, doch ihre Hand mit der Gnostischen Gemme erreichte den Gegner nicht. Hell blitzte die gezackte Bruchkante des Schwertes auf.
    Jane wollte ausweichen, stolperte jedoch über ein herumliegendes Trümmerstück. Aus dem Inneren des Helmes erscholl ein schauerlich triumphierendes Lachen.
    Noch während Jane stürzte, unterlief ich das Schwert und preßte die magische Kreide gegen das kalte Metall. Von der anderen Seite schlug Suko zu.
    Ich fühlte, wie unter meiner Hand der Widerstand erlosch. Mit Donnergetöse stürzte der dämonische Gegner auf die Steinplatten.
    »Dem ist das Lachen vergangen!« rief Suko und sah sich mit funkelnden Augen nach weiteren Gegnern um.
    Es gab jedoch keine mehr. Die Halle war von zerschlagenen Rüstungen übersät.
    Ich konnte es kaum glauben. Als ich Jane auf die Beine half, zählte ich die herumliegenden Helme.
    Es waren tatsächlich ein Dutzend. Wir hatten alle Gegner erledigt!
    Jane lehnte sich zitternd gegen mich. »Eigentlich wollten wir nur etwas essen«, murmelte sie.
    »Um alles in der Welt!« Comte de Brouillard erschien oben auf der Treppe. Sein Gesicht war bleich. »Entsetzlich! Ich konnte Ihnen nicht helfen! Ich war in meinem Zimmer eingeschlossen! Also hat sich die Prophezeiung doch erfüllt!«
    »Welche Prophezeiung?« erkundigte sich Suko und ließ die Schnüre wieder in dem Griff der Peitsche verschwinden.
    »Daß die in den Rüstungen hausenden Seelen eines Tages zu einem neuen Leben erwachen werden«, erklärte der Graf. »Ich hätte es nicht für möglich gehalten! Sie haben es jedoch geschafft! Das sind wohl Ihre berühmten Waffen, Monsieur Sinclair!«
    Aufgeregt beugte er sich über meinen Koffer und betrachtete mit glänzenden Augen die Waffen in den Fächern.
    Ich trat rasch hinzu, ließ Gnostische Gemme und Magische Kreide im Koffer verschwinden und winkte ab, als Suko mir die Dämonenpeitsche zurückgeben wollte.
    »Du kannst sie vielleicht noch brauchen«, erwiderte ich und übergab ihm auch meine Ersatzberetta mit der nötigen Munition. Ich selbst lud meine Waffe nach und schob sie in das Halfter zurück. Danach schloß ich rasch den Koffer.
    Ich mochte es nicht, wenn Außenstehende sich zu sehr für meine kostbaren Waffen interessierten, und der Comte war für mich ein Außenstehender, auch wenn er mich gerufen hatte.
    »Sie müssen sich nach einer anderen Zierde für Ihre Halle umsehen«, sagte ich trocken. »Aus diesen Rüstungen wird wohl nichts mehr.«
    »Wie wäre es mit hübschen Bodenvasen?« schlug Suko vor. »Aus chinesischem Porzellan. Die sind wenigstens nicht so hart, wenn sie zuschlagen, und die Modelle aus Hongkong kosten nicht besonders viel.«
    Comte de Brouillard
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