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0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe

0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe

Titel: 0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe
Autoren: Jason Dark
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Duc.
    Ich kannte ihn von Captain Millers Beschreibungen her und sah, daß er sich dem Sergeant näherte, der seine schußbereite Maschinenpistole im Arm trug.
    Die Situation stand auf des Messers Schneide. Ich konnte noch nicht eingreifen, weil ich damit beschäftigt war, auf das Dach zu klettern und Halt zu finden.
    Dann hörte ich das Klicken. Rapps MPi-Magazin war leer!
    Der Sergeant stieß einen wilden Fluch aus, nachdem er gemerkt hatte, daß er mit der Waffe nichts mehr anfangen konnte.
    Le Duc aber lachte.
    Mein Blick flog nach links.
    Dort sah ich eine ältere Frau stehen. Sie hatte die Hände gegen das Gesicht gepreßt. Der sie umwallende Nebel ließ sie aussehen wie eine Geistgestalt.
    Ich wußte, daß sie kein Geist war, ebensowenig wie die beiden anderen.
    Der Marokkaner sah Land.
    Jetzt konnte er seinen verhaßten Feind endlich töten. Geschmeidig waren seine Bewegungen. Er atmete schnell und keuchend. Die Lippen hatten sich zu einem grausamen Lächeln verzogen.
    Rapp nahm die leergeschossene Maschinenpistole hoch wie einen Schlagstock. Dabei warf er einen Blick nach links und schrie dem Werwolf eine Warnung zu.
    Van Cleef drehte sich.
    Er sah Le Duc und auch den unbewaffneten Rapp. Sofort setzte er sich in Bewegung.
    Da griff ich ein.
    Ich wollte nicht, daß es zu einer Eskalation kam. Die Sache sollte möglichst unblutig über die Bühne gebracht werden.
    »Stopp!« gellte meine Stimme.
    Die Akteure erstarrten. Mich hatte bisher niemand gesehen. Um so überraschender war mein Auftauchen für sie.
    Der Werwolf fing sich als erster. Er kam einen Schritt näher und fauchte mich an. Sein heißer Atem vermischte sich mit dem wallenden Nebel vor seinem Maul.
    Ich hätte auf ihn feuern können, aber meine Stellung war zu ungünstig. Dadurch hätten die anderen Zeit bekommen, mich anzugreifen, und ich wollte auf keinen Fall mit Le Ducs Schwert Bekanntschaft machen.
    Deshalb schrie ich ihn an. »Laß die Waffe fallen!«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein!« brüllte er zurück. »Ich werde ihn töten!«
    Damit meinte er Sergeant Rapp.
    Der Soldat stand unbeweglich. Aber über sein Gesicht lief der Schweiß. Er, der eisenharte Kämpfer, hatte plötzlich Angst. Er wußte, wie schnell Le Duc mit seinem Schwert war.
    Der Marokkaner ließ sich auf keinerlei Kompromisse ein. Wuchtig schleuderte er das Schwert.
    Dabei stieß er einen gellenden Schrei aus.
    Dieser Schrei war für mich das Startsignal.
    Ich drückte ab.
    Dabei hatte ich auf Le Ducs Schulter gezielt. Doch die blitzschnelle Armbewegung irritierte mich, so daß die Kugel dem Marokkaner in die rechte Brustseite fuhr.
    Genau in dem Augenblick, als er seine Waffe schleuderte. Um eine Idee geriet sie dabei aus der vorgesehenen Flugrichtung. Das rettete Rapp das Leben.
    Das Schwert streifte seine Schulter und fiel dann über den Rand des Daches nach unten. Trotzdem war die Aufprallwucht noch groß genug, um Rapp zu Boden zu stoßen. Hart fiel er hin und umklammerte mit der linken Hand seine Wunde. Blut sickerte zwischen den gespreizten Fingern hervor.
    Le Duc aber konnte die Aufprallwucht meiner Kugel nicht mehr auffangen.
    Es stieß ihn zurück und dem Dachrand zu.
    »Vorsicht!« brüllte ich noch, aber meine Warnung kam zu spät. Le Duc trat mit dem rechten Fuß nach hinten, damit ins Leere, dann war er verschwunden.
    Ich schloß für den Bruchteil einer Sekunde die Augen. Als ich sie wieder öffnete, sah ich van Cleef.
    Der Werwolf stand ebenfalls am Rand des Daches.
    Noch hatte ich Munition genug.
    Da aber sprang er.
    Instinktiv drückte ich ab, doch meine Kugel jagte über ihn hinweg. Die Distanz vom Dach zum Erdboden war ziemlich groß. Ein Mensch würde den Fall oder Sprung unverletzt nicht schaffen, ein Werwolf bestimmt.
    Van Cleef war mir in letzter Sekunde entkommen.
    Ich wollte schon hinterher, da fiel mir Sergeant Rapp ein. Erstens mußte ich mich um ihn kümmern, weil er verletzt war, und außerdem besaß er noch mein Kreuz.
    Das wollte ich unbedingt zurückhaben.
    Neben ihm kniete ich nieder.
    Rapp schaute mich an.
    »Sie schaffen es«, sagte ich und nickte dabei. »Sie schaffen es bestimmt. Aber tun Sie mir einen Gefallen. Geben Sie mir mein Kreuz zurück.«
    »Okay, Sinclair«, stöhnte er, »du kannst es haben. In der linken Hosentasche.«
    Ich fühlte nach.
    Rapp hatte nicht gelogen.
    Aufatmend nahm ich das wertvolle Kruzifix an mich. Rapp faßte nach meinem Arm.
    »Da ist noch etwas, Sinclair…«
    »Ja?«
    »Das Mädchen… Susan Howard. Sie
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