Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
009 - Das Geheimnis der Statue

009 - Das Geheimnis der Statue

Titel: 009 - Das Geheimnis der Statue
Autoren: STAR GATE - das Original
Vom Netzwerk:
Licht wäre es unmöglich gewesen, die manchmal nur winzigen Vorsprünge auszumachen, an denen ihre Hände und Füße Halt finden konnten.
    Jede Sekunde dehnte sich zu einer halben Ewigkeit. Ihr ganzes Unternehmen erschien Ken Randall mittlerweile nur mehr wie ein einziger Alptraum. Trotz des Spezialtrainings, dem er sich als Survival-Spezialist hatte unterziehen müssen, gab es keinen Muskel in seinem Körper, der nicht schmerzte. Ein Blick in Tanyas Gesicht zeigte ihm, dass es ihr ebenso erging.
    Ein normaler Mensch wäre an den Strapazen längst gescheitert und auch sie standen dicht davor, einfach aufzugeben. Das einzige, was sie letztlich davon abhielt, war der Gedanke, dass der Rückweg mittlerweile ebenso weit war wie das noch vor ihnen liegende Stück.
    Einzig Pieto schien kaum Schwierigkeiten zu haben. Leichtfüßig wie ein Affe überwand er auch die schwierigsten Hindernisse. Es schien, als hätte er sein ganzes Leben lang nichts anderes gemacht, als in den Bergen herumzuturnen und er half seinen Begleitern, wo immer es möglich war.
    Eine Ewigkeit schien vergangen zu sein, als sie das Geröllfeld endlich überwunden hatten. Völlig erschöpft ließen die beiden Menschen sich auf den Boden sinken und rangen nach Atem. Minutenlang waren sie unfähig, auch nur ein Wort zu sagen.
    »Gut, dass Fisher nicht da ist«, stieß Tanya schließlich keuchend hervor. Sie versuchte zu lächeln, aber es wurde nur eine Grimasse daraus. »Wenn er das sähe, wäre er imstande, daraus eine tägliche Trainingsstrecke zu machen.«
    »Dann dürfte er sich nicht wundern, wenn er binnen weniger Tage mindestens die Hälfte seiner Survival-Spezialisten los wäre«, entgegnete Randall. »Ich wäre wahrscheinlich der erste, der zur Konkurrenz überliefe.«
    Er begann damit, seine verkrampften Muskeln durch Lockerungsübungen zu entspannen. Tanya schloss sich ihm an. Als sie nach einigen Minuten aufhörten, fühlten sie sich zwar immer noch alles andere als wohl, aber sie vermochten sich wenigstens wieder zu bewegen, ohne dass bei jeder Bewegung neue Schmerzwellen durch ihre Körper pulsierten.
    Ken Randall spürte sogar wieder die alte Neugier und Ungeduld in sich aufsteigen. »Gehen wir weiter«, schlug er vor, nachdem sie etwas gegessen und jeder eine Packung des vitamin- und eiweißreichen Fruchtsaftes ›Detroit-Sonne‹ getrunken hatten, die Tanya mitgebracht hatte. Da war echte Frucht zwar noch nie auch nur in der Nähe gewesen, aber es schmeckte gut und vor allem: es tat gut! In früheren Zeiten hatten die Leute zuckerhaltige Getränke zu sich genommen, in der irrigen Meinung, das würde Kräfte zurückbringen, als sei der menschliche Körper mit Pflanzen verwandt anstatt mit Tieren und würde nicht aus überwiegend Wasser und Eiweiß bestehen. Bei großen körperlichen Strapazen gar ging vor allem Eiweißsubstanz verloren durch mikroskopische Verletzungen in den Bewegungsorganen, die dringend ›repariert‹ werden mussten. Ohne zusätzliches Eiweiß wurde das schwierig bis unmöglich und Zucker gar erwies sich bei genauerer Forschung als wahrer Eiweiß- und somit extremer Leistungsfeind.
    Gegenüber den letzten Stunden war der weitere Weg der reinste Spaziergang. Es gab nur noch kleine und unbedeutende Hindernisse zu überwinden, wie beispielsweise einen meterlangen, aber nur wenige Zentimeter breiten Felssims und einen Abgrund von rund fünf Metern.
    Verzweifelt starrten sie in die Tiefe. Der Weg war hier abgebröckelt und in die Tiefe gestürzt. Die Felswand war so glatt, dass man unmöglich an ihr entlang klettern konnte.
    »Es hilft nichts, wir müssen wohl springen«, sagte Ken mit rauer Stimme. Ein Sprung über eine Distanz von fünf Metern stellte für ihn gewöhnlich keine große Schwierigkeit dar. Schwierig – und lebensgefährlich – wurde es nur dadurch, dass das Ziel kaum einen halben Meter breit war. Wenn er nicht richtig aufkam, wurde er unweigerlich von seinem eigenen Schwung in die Tiefe gerissen.
    Gleiches drohte, wenn er mit zu wenig Kraft sprang. Immer noch litt er unter den vorangegangenen Strapazen.
    Pieto überlegte nicht lange. Er gab Tanya seine Taschenlampe und während die beiden Menschen ihm leuchteten, wagte er den Sprung als erster. Nach einem kurzen Anlauf stieß er sich ab. Vor Schreck hielten die beiden Survival-Spezialisten den Atem an, als er auf der schmalen Fortsetzung des Weges aufkam und sich überschlug. Bis auf eine knappe Handbreit kam er an den Abgrund heran, aber er stürzte nicht,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher