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0089 - Killer, Kampf und Kugelregen

0089 - Killer, Kampf und Kugelregen

Titel: 0089 - Killer, Kampf und Kugelregen
Autoren: Kampf und Kugelregen Killer
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dann wandte sich der Fotograf an mich.
    »Fertig, Sir?«
    Ich nickte.
    Ich war wohl nicht ganz bei der Sache, meine Gedanken bewegten sich in die verschiedensten Richtungen, ich stellte Theorien auf, verwarf sie rasch wieder, als ich merkte, dass ich mich verirrte.
    Als der Fotograf seine Geräte zusammenbaute und die Leichen auf die Tragbahren gelegt wurden, drängte sich ein Cop durch die Menschenmenge und schob einen jungen Mann vor sich her.
    »Was denn, was denn?«, meinte Phil erstaunt. »Bringt der uns schon den Täter?«
    »Eher glaube ich an den Weihnachtsmann«, brummelte der Fotograf, der neben mir stand.
    Der Cop salutierte. »Der Mister hier hat den-Täter gesehen«, meldete er eifrig.
    »Na, dann lassen Sie den Herrn mal los«, erwiderte ich. »So wie Sie mit ihm umspringen, hätte man ja annehmen können, es handelte sich um den-Täter.«
    Der Cop ließ verdattert den Arm des jungen Mannes los.
    »Entschuldigen Sie, Sir«, sagte er verlegen und starrte erst mich und dann den Zeugen an. »So war das nicht gemeint, das liegt nur so in mir drin. Ich war früher Streifenpolizist in Chicago, und da musste man in der Regel verdammt hart zupacken.«
    »Okay, okay«, unterbrach ich den Redestrom. Ich wandte mich an den jungen Mann.
    Er überfiel mich sofort mit einem Wortschwall, der meine Geduld auf eine harte Probe stellte. Schon bei seinen ersten Worten begannen die tunstehenden Cops zu grinsen.
    »Ich heiße Lemuel Barber, Sir. Eigentlich heiße ich ja Lemuel Nathan Glenn Barber, aber meine Mutter…«
    Ich unterbrach ihn. »Fassen Sie sich kurz. Uns interessiert nur, ob, wann und wo Sie den Täter gesehen haben. Machen Sie kurz und sachlich Ihre Aussage, und Sie werden sehen, dass wir ganz gut miteinander auskommen, Mister Barber.«
    »Wie Sie wünschen, Sir. Also die Sache war folgendermaßen. Ich stand gerade am Fenster meiner kleinen Bude und riss das Kalenderblatt ab…«
    Es dauerte eine geraume Zeit, bis wir den Sachverhalt erfuhren. Immer wieder mussten Phil und ich den Burschen bei der Stange halten.
    Zwei Stunden und vierzig Minuten später wurde ein neuer Mord verübt. Nur vier Straßen weiter. Die Tat geschah auf der Toilette der ›Oliver Brothers - Mantelfabrikation‹. Verschiedene Arbeiter dieser Firma waren ebenfalls Mitglieder der Textilunion.
    Nach eingehenden Untersuchungen im Betrieb und stundenlangen Verhören konnten wir den ungefähren Tatverlauf rekonstruieren.
    Der vermutliche Täter war von drei Beschäftigten dieses Betriebes gesehen worden. Die Beschreibung stimmte haargenau mit der überein, die uns der Autoverkäufer Lemuel Barber gegeben hatte.
    Der Tote war als Revisor bei den »Oliver Brothers«, beschäftigt gewesen und hieß Henry Williams. Wir konnten leider mit dem Namen nichts anfangen aber nach Phils und meinem Dafürhalten konnte es sich nur um den dritten Mann handeln, der den Journalisten Percy Parker über die unhaltbaren Zustände in der »Textilunion« aufgeklärt hatte. Wir hatten ebenso wenig Zweifel daran, dass die Arbeiter Kendrick und Morrison jene beiden waren, die Parker zuerst Bericht erstattet hatten.
    Die drei Mitarbeiter der »Oliver Brothers« mussten sämtliche Verbrecheralben studieren, die in Frage kamen. Sie identifizierten jeder für sich den Mann, den sie am Nachmittag in der Firma gesehen hatten. Lemuel Barber musste ebenfalls im FBI-Hauptquartier erscheinen und Gangsterfotos betrachten. Dann wussten wir positiv, dass der Gesuchte Conny Harron hieß.
    ***
    Hinter der niedrigen, fliehenden Stirn Conny Harros schlugen die Gedanken verwegene Purzelbäume. Instinktiv spürte der Berufsmörder, dass Fisher nichts Gutes im Schilde führte.
    Es war gegen 19 Uhr.
    Die beiden Gangster spazierten gemächlichen Schrittes durch den milchigen Dunst, der über dem Central Park lag. In der dreieinhalb Millionen Quadratyards umfassenden »Lunge« New Yorks kann sich jeder nach Herzenslust erholen und vergnügen. Allerdings bevorzugen die Bürger die Monate von Mai bis Oktober, um dem Central Park einen Besuch abzustatten. An einem nebligen Dezemberabend verirrt sich so leicht niemand in den Central Park.
    Nun, die beiden Gangster hatten nicht die Absicht, das romantische Bild zu genießen, das der milchige Schleier über der ausgedehnten Parkanlage hervorzauberte.
    Sie hatten Geschäftliches zu besprechen. Da sie beide von der Polizei gehetzt wurden, war es für Rudy Fisher nicht schwer gewesen, seinen »Kollegen« Conny Harron in den Central Park zu
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