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0089 - Guckys große Stunde

Titel: 0089 - Guckys große Stunde
Autoren: Unbekannt
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sich gegenseitig wie gleichwertige Partner.
    Cokazes Kabine in der COK I, die auf der Venus gelandet war und neben der COK CCCXXII lag, war der Ort, an dem die ersten Besprechungen geführt wurden, um ein autarkes kleines Sternenreich von der Landkarte der Galaxis verschwinden zu lassen.
    Cokaze musterte den jungen Mann immer wieder mit Erstaunen und leichtem Unbehagen. Ihn faszinierte die eiskalte Logik des Leutnants, aber dessen wilder Haß gegen Rhodan erschreckte ihn.
    „Cokaze, Sie werden von Rhodan nie das Handelsmonopol erhalten, solange er Administrator ist", erklärte Cardif. „Und Sie werden es auch nicht von seinem Nachfolger erhalten, wenn Sie selbst nichts tun, um Rhodan zu stürzen. Jeder neue Administrator wird Sie und Ihre Sippe als Fremdlinge betrachten, aber Sie werden mit Ihrer Sippe als Arkoniden angesehen, wenn der neue Administrator ebenfalls Arkonide ist!"
    Cokaze strich sich durch seinen gepflegten, gestutzten Bart. „Lassen Sie mir Zeit, nachzudenken, Cardif", war seine Bitte.
    Thomas Cardif rauchte schon die dritte Zigarette, als der Patriarch sich leicht vorbeugte und endlich fragte: „Was ist zu tun, um Rhodans Position noch stärker zu erschüttern?"
    „Was sind Sie bereit zu tun, um ihn zu Fall zu bringen, Springer?" fragte Cardif wie ein routinierter Verhandlungspartner zurück. „Sie erwarten einen Vertrag, wonach nur Ihre Sippe berechtigt ist, Handelsgüter ins Solsystem zu bringen und die Erzeugnisse der Erde zu exportieren. Sie haben längst erkannt, Cokaze, daß mit diesem Vertrag Ihre Sippe zur reichsten der Milchstraße würde. So etwas hat seinen Preis. Was wollen Sie einsetzen?"
    Zum erstenmal zeigte der Springer Überraschung. „Cardif, Sie sind so kaltschnäuzig wie Rhodan, so arrogant wie ein Arkonide. Und wenn ich daran denke, wie jung Sie noch sind, dann könnte mich ein Grauen ankommen, wenn nicht dieses Geschäft in Aussicht stünde ..."
    Der Lautsprecher des Hyperfunks krächzte. Der Bildschirm darüber flackerte, und dann zuckten Cokaze und Thomas Cardif zusammen, als sie das Wellenmuster des Großen Koordinators erkannten.
    Das Robotgehirn auf Arkon verkündete einen Entschluß.
    Das Liniengewirr, das in seinem typischen Ausdruck in der gesamten Galaxis bekannt war, machte jetzt einem Ausschnitt der Riesenkuppel auf Arkon III Platz. Zu gleicher Zeit war die metallisch klingende Stimme der seelenlosen Positronik zu vernehmen.
    Cokaze und Cardif blickten sich triumphierend an. Soeben hatte die Mammutpositronik auf Arkon III verkündet, daß das Solsystem unter der Schutzherrschaft von Arkon stünde. Beide legten diese Botschaft in ihrem Sinn aus. Sie sahen darin eine Annexion des Solaren Imperiums durch die Positronik auf Arkon III.
    „Cardif, ich bin bereit, etwas einzusetzen, wie Sie vorhin zu sagen beliebten. Meine Flotte wird weder Mars noch Venus räumen. Die Gefechtsbereitschaft meiner Schiffe bleibt bestehen. Rhodan kann es sich nicht leisten, mit seiner Flotte gegen mich vorzugehen; und zwei Planeten seines Imperiums in der Hand zu haben, ist für mich eine gute Ausgangsbasis, über das zu vergebende Handelsmonopol zu verhandeln.
    Aber Sie, Cardif, haben auch etwas zu tun. Sie als Arkonide und Perry Rhodans Sohn sind doch der logische Nachfolger des Administrators, und nach dieser Durchsage des Robotregenten von Arkon III bin ich überzeugt, daß die Positronik Sie zum neuen Administrator dieses kleinen Sternenreiches bestellen wird!"
    „Springer, es steht Ihnen nicht an, mich in eine Rolle zu drängen, für die ich mich noch nicht entschieden habe!"
    Der ganze Hochmut der degenerierten Arkoniden kam in diesem Satz zum Ausdruck. Thomas Cardif sah den Patriarchen eisig an, und Cokaze, der Patriarch, der über mehr als dreitausend moderne Walzenraumer verfügte und einer der reichsten Privatpersonen der Galaxis war, schreckte vor diesem Hochmut des jungen Mannes zusammen und gab wieder einmal mehr zu erkennen, daß er in ihm einen Arkoniden sah.
    Eine Entwicklung, die einen Zeitraum von mehr als 15000 Jahren umfaßte, hatte auch bei jedem Springer ihre Merkmale hinterlassen, und für jeden Springer, selbst in der Stellung eines Patriarchen, war ein Arkonide der Herr!
    Und unwillkürlich machte Cokaze unter der Zurechtweisung einen Rückzieher, wechselte sogar vom Interkosmo zum Arkonidischen über und erwiderte: „Herr, ich glaube aber, daß es für Sie keine andere Möglichkeit gibt!"
    „Ich denke nicht daran, dem Großen Koordinator die Entscheidung
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