Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0089 - Guckys große Stunde

Titel: 0089 - Guckys große Stunde
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
dem gehören Sie sowie auch ich an: das arkonidische! Mich wird der Große Koordinator anerkennen, und mit ihm und der Sippe der Cokazes werden wir das Terra System dorthin bringen, wohin es gehört. Wir werden es zur Kolonie Arkons machen, und der Handel wird allein durch die Cokaze-Sippe geregelt werden."
    „Schön, wenn es Tatsache wird, Cardif", ging Tsathor scheinbar begeistert auf die Visionen des jungen Mannes ein, „aber was versprechen Sie sich davon?"
    „Rhodans Vernichtung! Seinen Tod. Das genügt mir."
    Da zuckte der Springer zusammen. Die Antwort, die er gerade gehört hatte, waren die furchtbarsten Worte gewesen, die er je in seinem langen Leben vernommen hatte. Leidenschaftslos, ohne die geringste Spur von Erregung, hatte der junge Mensch sie ausgesprochen. Tsathor bemerkte erschrocken: „Ist denn Perry Rhodan nicht Ihr Vater, Terraner?"
    „Springer, ich bin so wenig ein Terraner, wie Rhodan mein Vater ist. Ich kann ihn nur nicht als meinen Erzeuger verleugnen! Beenden wir dieses Thema, bis Cokaze, der Patriarch, eingetroffen ist..."
    Tsathors Kopfschütteln ließ Cardifs Augen aufblitzen. „Was gibt es noch zu fragen?" Mit dieser hochmütig gestellten Frage zeigte er sich wieder als echter Arkonide. Unwillkürlich wurde Tsathor davon beeindruckt, und weit weniger nachdrücklich, als er es beabsichtigt hatte, fragte er zurück: „Welchen Grund gibt es, daß Sie Perry Rhodan so hassen, Cardif?"
    Thomas Cardif legte seine gepflegten Hände auf den Tisch. Es war eine überdeutliche Geste, die besagte, daß er damit die letzte Frage zu beantworten bereit wäre.
    „Rhodan hat meine Mutter, die Arkonidin Thora, entgegen dem Rat aller Ärzte, als Todkranke mit einem gefährlichen Auftrag nach Arkon III geschickt! Er wollte sie loswerden, weil meine Mutter plötzlich alterte.
    Er wollte Witwer werden, um eine junge Frau heiraten zu können. Er schickte meine ahnungslose Mutter nach Arkon, und daß sie ahnungslos war - sowohl was ihren Gesundheitszustand anbelangte als auch den gefährlichen Auftrag - beweist, daß sie sich vor Antritt des Fluges von mir nicht verabschiedete.
    Als Tote sah ich sie wieder, den einzigen Menschen, der mich immer geliebt hat. Und als Toten werde ich Rhodan wiedersehen - den einzigen Menschen, den ich von dem Tag an immer gehaßt habe, an dem ich erfuhr, daß er mein Erzeuger ist!
    Der Weltraum hat nur Platz für Perry Rhodan oder für Thomas Cardif. Für uns beide ist das Universum zu klein!"
     
    *
     
    Die Presse des Solaren Imperiums nahm teils für Rhodan Partei, teils zeigte sie sich als unversöhnlicher Gegner des Administrators. Das nicht gerade großartige Abstimmungsergebnis wurde als Ausgangspunkt neuer Angriffe benutzt. Die Blätter des afrikanischen Raumes kreideten es Reginald Bull an, innerhalb der Debatte den Iron-Cimberley-Skandal zur Sprache gebracht zu haben. Sie stellten die Behauptung auf, dadurch sei letzten Endes das Abstimmungsergebnis verfälscht worden, da diese einundzwanzig Abgeordneten, denen bald der Prozeß gemacht werden würde, Rhodans Gegner gewesen wären.
    Der überraschende Abzug der arkonidischen Robotflotte wurde mit Genugtuung vermerkt. Die NEW WORLD PRESS, vor allem Nicktown mit seinem 30-Zeilen-Leitartikel, schüttete Öl auf die immer noch hochgehenden innerpolitischen Wogen, und der versöhnliche Tenor trug dazu bei, daß die Masse der Terraner an diesem Nachgeplänkel sehr schnell jedes Interesse verlor. Doch unter der Oberfläche brodelte es trotz allem noch weiter, und Allan D. Mercants Abwehrdienst beobachtete diese Strömungen sehr genau.
    Vierundzwanzig Stunden nach der Debatte gab es immer noch einige politische Cliquen, die Unruhe zu stiften versuchten. Sie ahnten nicht, daß jeder ihrer Schritte überwacht wurde und sie weniger gefährlich werden konnten, als sie sich selbst einbildeten.
    Rhodan hatte in der Zwischenzeit mit Atlan ein langes Hyperfunkgespräch geführt. Der war über Rhodans Schwierigkeiten auf der Erde beunruhigt und bot dem Freund jede nur mögliche Hilfe an.
    „Admiral, ich danke dir für dein Angebot, aber ich benötige im Augenblick weniger Machtdemonstrationen als Zeit!" erklärte Rhodan.
    „Gut, Perry, dann werde ich durch den Robotcomputer der gesamten Galaxis verkünden lassen, daß das Solare Imperium unter Arkons Schutzherrschaft steht. Bist du mit dieser Formulierung einverstanden?"
    Einen Augenblick hatte Rhodan überlegt, dabei zu Bully, Mercant und Freyt hinübergesehen, und nach deren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher