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0089 - Guckys große Stunde

Titel: 0089 - Guckys große Stunde
Autoren: Unbekannt
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darüber aus der Hand zu nehmen, wer der neue Administrator des Solaren Imperiums wird!" entgegnete Thomas Cardif mit Schärfe. „Bevor ich diesem Gedanken nähertrete, werde ich mich mit dem Robotgehirn auf Arkon III erst in Verbindung setzen, Springer!"
    „Wann?" fragte Cokaze, der, nachdem er sich einmal entschlossen hatte, sich mit der Macht seiner Sippe in die innerpolitischen Kämpfe dieses Sonnensystems einzumischen, nun auch danach drängte, bald den erstrebten Monopolvertrag in der Hand zu haben.
    „Sofort, Cokaze. Lassen Sie auf der Hyperfrequenz des Regenten eine Verbindung herstellen!"
     
    *
     
    Atlan zuckte zusammen, als der Telekomlautsprecher Thomas Cardifs Namen wiedergab. Der gewaltige Funkraum der Riesenautomatik nahm zur gleichen Zeit ein halbes Tausend anderer Anrufe auf. Jeder wurde gespeichert, auf seine Wichtigkeit von der Positronik überprüft und dann je nach Dringlichkeit Atlan übermittelt. Aber diesen Telekomanruf von der Venus hörte sich Atlan direkt an. Perrys Sohn, dachte er nur. Ihr Götter Arkons, ist der Junge wahnsinnig geworden?
    Mit angehaltenem Atem lauschte er.
    Da sprach ein Arkonide, aber kein Mensch der Erde! So hochmütig und fordernd konnte doch nur ein Arkonide sein.
    Und Atlan dachte an Thora, die Arkonidin aus fürstlichem Geschlecht, und er erinnerte sich, was Perry ihm über seinen Sohn erzählt hatte. Thora war Thomas Mutter. Sie, die die Kraft aufgebracht hatte, die schlechten Charaktereigenschaften ihres Volkes beherrschen zu lernen, hatte dieselben Eigenschaften ihrem einzigen Kind vererbt, das jetzt von diesen Eigenschaften beherrscht wurde.
    Thomas Cardif wollte seinen Vater vernichten und aus dem Solaren Imperium eine Arkonkolonie machen. Er wollte den Menschen das wirtschaftliche Rückgrat brechen und einer Springersippe das Handelsmonopol geben.
    Und jetzt mußte die Positronik antworten, aber sie war nur noch ausführendes Organ, und Atlan schwieg immer noch.
    Er schaltete den juristischen Speichersektor ein. Thomas Cardifs Botschaft wurde diesem Abschnitt übermittelt. Gleichzeitig erhielt die Automatik den Auftrag, Thomas Cardif anzuweisen zu warten.
    Atlan war klug genug, seine persönlichen Gefühle auszuschalten. Nach wie vor sollte die Milchstraße des Glaubens sein, das Kugelsternsystem M13 würde von der Riesenpositronik beherrscht, und aus diesem Zwang heraus, seine Lage nicht noch mehr zu komplizieren, überließ Atlan jetzt die Beurteilung dem juristischen Speichersektor.
    Die Metallstimme des Riesenhirns gab Thomas Cardif noch den Befehl zu warten, als die Auswertung schon bei Atlan ankam.
    Die arkonidische Gesetzgebung untersagte Arkon jede Einmischung. Gleichzeitig wurde erklärt, daß Cardifs Vorgehen im Widerspruch zu den Arkongesetzen stünde.
    „Hm ..." sagte Atlan unzufrieden. „Bully würde diese Auslegungen bestimmt mit Kaugummi vergleichen.
    Aber wenn ich sie jetzt schärfer formuliert durchgebe, dann kommt bald ein Jurist dahinter, daß die Positronik eine Fehlentscheidung getroffen hat. Darauf darf ich es nicht ankommen lassen. Ich kann nur Rhodan unterrichten."
     
    *
     
    Cokaze legte die Antwort der Robotpositronik dem besten Juristen seiner Sippe vor. In seinen Augen fieberte die Spannung. Kalt wie ein Eisberg saß Thomas Cardif neben dem Patriarchen.
    Zutre, der Jurist, Spezialist gerade auf diesem Gebiet, war in der Lage, sofort dazu seinen Kommentar zu geben. „Herr", sagte er und schmunzelte dabei, „die Götter mögen all die Paragraphen noch recht lange rechtswirksam sein lassen, die dem Computer untersagen, sich in innenpolitische Angelegenheiten einzumischen! Aber das Interessanteste an dieser Antwort liegt in dem Hinweis, daß Thomas Cardifs Vorgehen im Widerspruch zu den Arkongesetzen stehe. Dieser Satz ist nur eine Phrase und besagt in Wirklichkeit, daß die Schutzherrschaft Arkons über dieses Solare System eine unverbindliche Zweckerklärung darstellt."
    Cokaze entließ den Juristen. Als er wieder mit Cardif allein war, blickte er ihn auffordernd an.
    „Springer" ,sagte Thomas Cardif, und seine Stimme klang unverändert, „ich benötige einen Raum, in dem ich ungestört meine Proklamation an das Solare Imperium ausarbeiten kann. Sind Ihre Hyperkomsender stark genug, die wichtigsten Stationen der Erde zu übertönen?"
    „Herr", erwiderte Cokaze und strich über seinen gestutzten Bart. „Die Erde wird Ihre Proklamation sehr gut hören!"
    Als Thomas Cardifs Erklärung durchkam, glaubte die Hyperfunkstation
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