Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0087 - Treibstoff 558

0087 - Treibstoff 558

Titel: 0087 - Treibstoff 558
Autoren: Karl Theodor Horschelt
Vom Netzwerk:
Office der Verwaltung hinauf und rief unsere Zentrale an. Ich hatte Glück, Mr. High war noch im Hause.
    »Nun, Jeny, was gibts?«, fragte er.
    Ich musste schlucken, ehe ich antworten konnte. »Es ist richtig, Chef, es ist Clarissa Damell.«
    Ich hörte, wie er tief Atem holte. Dann sagte er: »Tut mir leid, Jerry. - Sehen Sie einen Grund, sich weiter mit dem Rill zu beschäftigen?«
    »Der Grund ist da« erwiderte ich. »Clarissa scheint Verbindung mit Rock Harbor gehabt zu haben.«
    Ich sagte ihm kurz, was ich von Lieutenant Gardener erfahren und am Fundort der Leiche festgestellt hatte. Dann fügte ich hinzu: »Ich fahre sofort nach Rock Harbor, um mir diesen Lieutenant Benelli vorzunehmen. Schicken Sie bitte Phil Decker zu dem Chemiker van Buren. Vermutlich kann dieser sagen, warum Clarissa mir ausgerechnet seine Nummer angegeben hat.«
    »Geht in Ordnung, Jerry. Ich beauftrage Sie und Phil, sich ab sofort nur noch um diesen Mordf all zu kümmern. Ich habe so die Ahnung als sei es auch im Interesse der Landersverteidigung wichtig, dass wir uns dieses Falles annehmen.«
    Als ich aufgelegt hatte, dachte ich noch lange über Mr. Highs Worte nach.
    ***
    Gegen 21 Uhr stoppte ich meinen Jaguar vor der Versuchsanstalt. Stellen Sie sich etwa zehn Baracken und zwei große, würfelförmige Steinhäuser in einem öden Tal vor, zu dem es nur einen einigen Zugang gibt, das alles durch elektrische Zäune gesichert, vor denen schwerbewaffnete Soldaten patrouillieren - dann haben Sie das richtige Bild von Rock Harbor.
    Raketen schien man allerdings hier nicht abzuschießen, denn dazu war das Gelände bedeutend zu klein. Aber ich erinnerte mich plötzlich, davon gehört zu haben, dass hier Versuche mit neuartigen Raketentreibstoffen gemacht würden. Das Lager hatte übrigens neben der starken militärischen Wache ein eigenes Abwehrkommando, zu dem drei G-men gehörten.
    Ich zeigte dem Wachtposten meinen Ausweis und stiefelte weiter, um mich beim Wachhabenden zu melden, einem Master Sergeant.
    »Special Agent Cotton vom District New-York«, sagte ich. »Ich muss dringend den Kommandeur der Station sprechen.«
    Der Wachhabende überprüfte stirnrunzelnd meinen Ausweis und schickte mich wieder nach draußen, wo ich warten musste.
    Fünf Minuten später näherte sich auf der Innenseite des Geländes ein Jeep, ein schmales Tor wurde geöffnet, und ich wurde von dem G-man Lister, der damals nach Rock Harbor abkommandiert war, in Empfang genommen.
    »Hallo, Cotton«, sagte er. »Wie haben Sie sich denn zu uns verirrt? Was ist los?«
    »Werden Sie gleich erfahren«, erwiderte ich, »bringen Sie mich jetzt zum Kommandeur.«
    Ich stieg in den Jeep. Lister wendete den Wagen und fuhr etwa fünf Minuten durchs Gelände, bis er vor dem größeren der beide Steinhäuser anhielt.
    »Was ist der Kommandeur für ein Mann?«, fragte ich, während ich ausstieg.
    »Ist immer gut, wenn man weiß, mit wem man zu tun hat.«
    Lister sah mich von der Seite her an. »Colonel Seagrave ist ein feiner Kerl: Äußerst tüchtig. - Warten Sie, Sie werden ihn gleich kennenlernen.«
    Er führte mich in ein mit strenger Nüchternheit eingerichtetes Arbeitszimmer. Bei unserem Eintritt erhob sich hinter einem Schreibtisch ein mittelgroßer Mann von etwas fünfzig Jahren. Durchbohrend musterten mich durch eine randlose Brille ein Paar blaue Augen. Ich hätte Seagrave jederzeit für einen Gelehrten gehalten, nicht aber für einen Offizier.
    »Nehmen Sie Platz. Mr, Cotton«, bat der Colonel. »Was bringen Sie? Vermutlich nichts Gutes.«
    Seagrave war genau der Mann, dem gegenüber man völlig offen sein konnte, und ich beschloss, meine Karten auf den Tisch zu legen.
    »Die Sache ist so, Sir«, begann ich. »Vor Jahren lernte ich im Urlaub eine Frau namens Clarissa Darnell kennen. Ich verlor sie später leider aus den Augen und fand erst heute Morgen in meinem Briefkasten die Nachricht von ihr vor, ich solle Lexington 3452-29 anrufen. Der Teilnehmer meldete sich aber nicht. Ich Laufe des Tages stellte ich dann unter großen Schwierigkeiten fest, dass die Nummer dem Chemiker van Buren gehört, der auch hier bei Ihnen Versuche durchführt. Das Verrückte ist nun, dass gegen 15 Uhr Miss Darnell im Central Park tot auf gefunden wurde. Sie ist heute Morgen in der Zeit zwischen 5 und 8 Uhr mit einer Thompson-Pistole, Kaliber 11,45 erschossen worden. In der Handtasche der Toten befand sich eine Visitenkarte des zu Ihrer Dienststelle gehörenden Lieutenant Benelli. Außerdem ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher