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0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!

0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!

Titel: 0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!
Autoren: Jason Dark
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meine Gedanken. »Keine Angst«, sagte er, »sie ist nicht tot. Noch nicht«, fügte er hinzu. »Aber ich habe den Geist von ihrem Körper getrennt. Während der Körper hier in meinem Reich mir zu Füßen liegt, irrt ihr Schatten durch die normale Welt und wird die töten, die meine Gegner sind. Denn ihr Schatten ist mit den Kräften des Bösen gestärkt worden und gehorcht nur mir.«
    Ich mußte mich überwinden, um eine Frage zu stellen. »Was geschieht, wenn Jane Collins ihre Aufgabe erfüllt hat?« fragte ich.
    Der Spuk wies mit seinen Klauenhänden in die Runde. »Schau nach rechts und links, Geisterjäger. Danach werden die anderen Schatten kommen und die Menschen fressen. Sie hoffen darauf, in ihre Körper zurückkehren zu können.«
    »Aber diese Hoffnung wird sich nicht erfüllen!« rief ich bewußt laut. »Denn du hast sie betrogen!«
    Der Spuk lachte. »Meinst du im Ernst, sie würden dir glauben? Nein, sie sind meine Diener, und sie hassen die Menschen. Denn sie waren es, die sie als Verbrecher verurteilt oder getötet haben. Ich habe mich ihrer angenommen, eine ganze einfache Rechnung. Niemand wird auf dich hören, John Sinclair, denn du bist im Grunde deines Herzens ein Polizist, und meine Schatten haben gerade mit Polizisten die schlechtesten Erfahrungen gemacht.«
    Der Spuk wußte, wovon er sprach. Und ich wußte es auch. Meine Chancen schmolzen immer mehr.
    Was konnte ich noch tun? Mich auf den Spuk stürzen und ihn von seinem Knochenthron holen?
    Kaum, seine Diener waren einfach zu stark und zudem in der Übermacht. Und Myxin? Mit ihm rechnete ich nicht mehr. Ich hatte ihm geglaubt, doch er hatte mich in diese Dimension verschleppt und mich somit zum Narren gehalten. Vielleicht hatte er sich sogar mit dem Spuk verbündet, nur um mich auszuschalten.
    Nein, Dämonen durfte man nicht trauen!
    »Wie gesagt«, sprach der Spuk weiter. »Ihren Körper brauche ich nicht mehr«, sagte er und schaute dabei aus seinen Reptilienaugen auf die unbekleidete Jane. »Er ist nutzlos, nur eine wertlose Hülle. Und deshalb interessiert er mich nicht. Oder was meinst du, Sinclair?«
    Ich gab keine Antwort. Aber in meinem Innern kochte es wie in einem Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch stand. Auch das Kreuz half mir in diesen Augenblicken nichts, denn mein Leben wurde nicht direkt bedroht.
    Der Spuk hob den Arm. »Schafft es her!« rief er.
    Zwei Schatten verschwanden. Als sie einen Moment später wiederkamen, trugen sie in ihrer rechten Hand eine Lanze aus Knochen gefertigt. Sie lief unten spitz zu und war so scharf wie ein Messer.
    »Gebt sie ihm!«
    Die beiden Schatten drückten mir die makabre Waffe in die rechte Hand.
    Ich starrte darauf und schaute den Spuk an. Ich ahnte, was kommen würde, trotzdem trafen mich die nächsten Worte des Dämons wie ein Tiefschlag.
    »Und nun töte damit Jane Collins!« schrie er mich an.
    ***
    Suko ist ein ausgezeichneter Karatekämpfer. Er besitzt Reflexe, von denen andere nur Träumen. Obwohl ihm die Schattenhände die Luft abschnürten, arbeitete sein Verstand doch klar.
    Und er wußte, wenn er nichts gegen den Messerstoß tat, dann war er verloren.
    Suko hatte sich halb umgedreht, so daß er sich der Frau direkt zuwandte.
    Mary Selnick wollte seinen Tod.
    Ihr Arm fuhr nach unten, und da schließlich griff Suko zur letzten Chance.
    Er stieß sein rechtes Bein vor.
    Es war ein harter Tritt, aber in dieser lebensgefährlichen Situation unerläßlich. Suko traf dort, wo er auch treffen wollte. Der Kopf der Frau wurde in den Nacken gerissen, sie flog zurück und prallte mit dem Schädel gegen die Seitenscheibe. Dann wurden ihre Augen glasig, das Messer entfiel ihrer Hand.
    Mary Selnick wurde bewußtlos.
    Aber da war noch der Schatten. Und er ließ Suko keine Ruhe. Jane Collins gehorchte nur den Gesetzen der Hölle und wollte den Chinesen töten!
    Wild warf Suko sich herum, und der Schatten folgte dieser Bewegung, ohne seinen Druck zu lockern. Aber der Chinese war in die Nähe der Tür gelangt. Er hatte seine Hände frei, ertastete den Riegel und drückte die Tür auf.
    Suko fiel nach draußen.
    Und da ließ der Schatten ihn los.
    Sofort strömte die frische Luft in Sukos Lungen, und der Chinese saugte sie gierig ein. Er war auf den nassen Kies gefallen, rollte sich einmal um die eigene Achse und versuchte auf die Beine zu kommen. Ohne Hilfe schaffte es der Chinese nicht. Er mußte sich am Kotflügel des Bentley abstützen. Suko stand in gebückter Haltung da und schnappte gierig nach
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