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0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!

0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!

Titel: 0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!
Autoren: Jason Dark
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Luft. Dabei ließ er seine Blicke wandern. Doch der Schatten war nirgendwo zu sehen.
    Mary Selnick lag noch immer bewußtlos im Wagen. Sie würde vorerst auch aus diesem Zustand nicht erwachen.
    Inzwischen ging es Suko besser. Seine Konstitution war hervorragend. Der Chinese hielt seinen Körper in Schuß.
    Suko glaubte nicht, daß Jane Collins schon aufgegeben hatte. Dazu steckte der Schatten zu tief in den Klauen des Bösen. Janes menschliche Gefühle waren vollkommen ausgeschaltet. Nichts erinnerte sie mehr an ihre Vergangenheit.
    Sie war ein Schatten-Monster.
    Suko schlich am Wagen entlang. Er ging dabei geduckt und schaute sich immer wieder um, weil er nicht von dem Schatten überrascht werden wollte.
    Sein Ziel war der Kofferraum. Dort lag der Einsatzkoffer, in dem sich auch die Waffen befanden, die für eine erfolgreiche Dämonenbekämpfung unerläßlich waren.
    Wenn es nicht anders ging, dann wollte und mußte Suko diese Waffen einsetzen.
    Auch gegen Jane Collins!
    Allein diese Vorstellung ließ eine Gänsehaut über seinen Rücken rieseln. Er hoffte, daß der Schatten irgendwie verschwand, daß er nicht gegen ihn zu kämpfen brauchte.
    Der Friedhof war menschenleer. Mittlerweile neigte sich auch der Nachmittag seinem Ende zu. Die Vorläufer der Dämmerung krochen über den Himmel. Eine graue Wand schob sich immer mehr heran. Der Wind war noch steifer geworden. Er schüttelte an den kahlen Ästen der Bäume und bog sie hin und her.
    Der Chinese erreichte den Kofferraum, holte den Schlüssel hervor und schloß ihn auf.
    Der Deckel schwang hoch.
    Noch ein letzter Blick die Luft war rein, und Suko holte den Koffer hervor.
    Er öffnete ihn.
    Suko kannte den Trick, wie er den Koffer offen bekam. Versuchten es andere, wurden sie von einem Gas betäubt, das auch auf Dämonen wirkte, denn es war mit Weihrauch durchsetzt. Und Weihrauch schreckt die Gestalten der Finsternis ab.
    Suko klappte den Kofferdeckel hoch und nahm sofort den Gegenstand, auf den es ihn ankam.
    Die Dämonenpeitsche.
    Sie gehörte einmal Myxin, den Magier, aber Suko und ich hatten sie ihm weggenommen. Die Peitsche sah äußerlich völlig harmlos aus, wie ein zylinderförmiges Rohr. Schlug man jedoch dicht über dem Erdboden einen Kreis damit, dann fuhren die drei Peitschenschnüre aus, die auf Dämonen eine verheerende Wirkung hatten.
    Suko drückte den Deckel wieder zu, nachdem er den Koffer hatte verschwinden lassen. Er hielt die Peitsche in der rechten Hand und war bereit, sich den Angriffen zu erwehren.
    Der Chinese richtete sich zur vollen Größe auf. Er suchte den Schatten, doch der war nirgendwo zu finden.
    Hatte er die Flucht ergriffen?
    Das konnte sich Suko schlecht vorstellen, denn noch war nichts entschieden. Aus Erfahrung wußte er, daß die dämonischen Wesen immer so lange blieben, bis es einen Sieger gegeben hatte. Warum sollte es hier anders sein?
    Der Chinese ging ein wenig zur Seite. Er wollte die Buschreihe beobachten, die das Gräberfeld an einer Seite einschloß. Vielleicht hatte sich der Schatten dort versteckt.
    Da war nichts zu erkennen.
    Dann aber sah Suko im Innern des Wagens eine Bewegung.
    Mary Selnick erwachte aus ihrer Bewußtlosigkeit.
    Sofort blieb Suko stehen.
    Die Frau bewegte sich und faßte mit beiden Händen an ihren Kopf. Sie sah die offen stehende Wagentür und orientierte sich dorthin.
    Mary Selnick wollte den Bentley verlassen.
    Suko hinderte sie nicht daran, denn er rechnete damit, daß die Frau wieder normal war.
    Sie stieg aus.
    Wo Sukos Tritt getroffen hatte, schillerte ihr Kinn blau.
    Sie blieb neben dem Wagen stehen und hielt sich am Türholm fest. Nur wenige Schritte trennten sie und den Chinesen.
    Zwangsläufig trafen sich ihre Blicke.
    In Mary Selnicks Augen leuchtete es auf. Es war kein frohes Leuchten, sondern ein haßerfülltes Glitzern.
    Da wußte Suko Bescheid.
    Der Schatten steckte in ihr.
    »Bleiben Sie stehen«, sagte der Chinese. »Keinen Schritt weiter. Sie machen sich unglücklich!«
    Mary Selnick gehorchte nicht. Es war auch nicht ihr eigener Wille, der sie antrieb, sondern das Fremde, Dämonische.
    Die linke Hand hatte sie in der Manteltasche vergraben. Langsam zog sie die Finger hervor.
    Suko erstarrte.
    Mary Selnick hielt eine Beretta in ihrer Hand. Bevor er noch eingreifen konnte, wechselte sie die Pistole. Mary mußte sie im Handschuhfach gefunden haben. Es war die Ersatzwaffe, die immer dort bereitlag.
    »Machen Sie keinen Unsinn!« warnte der Chinese. »Stecken Sie die Pistole
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