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0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges

0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges

Titel: 0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges
Autoren: Jürgen Duensing
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Astrologe trat vorsichtig in den düsteren Gang hinaus. Als er erneut einen Aufschrei vernahm, setzte er sich zielstrebig in Bewegung.
    Der Hilferuf kam aus dem Zimmer von Nicole Duval. Ohne anzuklopfen stürmte Roland Breunig in Nicoles Zimmer hinein und blieb wie angewurzelt stehen.
    Das Blut schien ihm in den Adern zu gefrieren. Er erkannte den Professor, der vor dem Bett der jungen Frau stand und einen funkelnden Dolch in der Hand hielt.
    Jeden Augenblick konnte die Klinge den regungslosen Körper durchbohren.
    Dr. Breunig handelte kurzentschlossen.
    Er griff eine Vase vom Tisch, stürmte auf den Professor zu und hieb ihm den Gegenstand über den Schädel.
    Zamorra stand sekundenlang wie erstarrt, ehe er zu wanken begann. Der Dolch entfiel seiner kraftlos gewordenen Hand. Er taumelte zurück und sank dann in die Knie.
    Breunig schlug nochmals zu, wollte auf Nummer Sicher gehen. Seine flache Hand traf den Parapsychologen im Genick und warf ihn zu Boden.
    Der Astrologe rieb sich die Handkante - und beugte sich über die bildhübsche Französin, die ihn entsetzt anstarrte.
    Nicole war gerade noch zur rechten Zeit erwacht, um nach. Hilfe rufen zu können.
    Breunigs Blick fiel auf Zamorra, der sich immer noch nicht rührte.
    Kopfschüttelnd hob er den Dolch auf.
    Nicole verstand die Situation falsch und begann zu schreien.
    Breunig zuckte zusammen und machte eine beschwichtigende Handbewegung. Da er aber noch immer die Waffe in der Hand hielt, schrie die von Panik erfüllte Frau nur noch mehr.
    Sie sprang aus dem Bett und lief zur Tür.
    »Nicht doch«, rief Dr. Breunig. »Sie verkennen die Situation, Mademoiselle. Ich kam gerade noch zur rechten Zeit, ehe Sie der Professor mit dem Dolch erstechen konnte. Ich habe ihn niedergeschlagen. Bleiben Sie doch hier!«
    Der Astrologe schleuderte den Dolch hinter sich.
    Nicole starrte ihn aus geweiteten Augen an. Sie griff sich an den schmerzenden Hals und raffte dann mit einer mechanischen Handbewegung ihr zerrissenes Negligé zusammen.
    Jetzt erst schienen ihr die letzten Sekunden vor ihrer Bewußtlosigkeit einzufallen. Ein tiefer Seufzer brach von ihren zuckenden Lippen.
    Nicole fuhr sich verstört durch das wirr in die Stirn fallende Haar und atmete dann tief durch. Sie fühlte eine lähmende Schwäche in ihren Beinen.
    Breunig stand noch immer regungslos neben dem Bett. Sein fragender Blick fixierte Nicole.
    »Ich vernahm Hilferufe, Mademoiselle«, lächelte er schwach. »Als ich das Zimmer betrat, wollte Sie der Professor gerade erdolchen. Ich kam wirklich in letzter Sekunde.«
    Nicole nickte und fuhr sich über den Hals, wo man deutlich die Würgemale erkennen konnte. Dann beugte sie sich über Zamorra, dessen Hinterkopf eine große Beule zierte. Sie sah auch die Scherben der zersplitterten Vase und konnte sich alles weitere leicht zusammenreinem.
    »Keine Ahnung, was plötzlich in Zamorra gefahren ist«, sagte sie mit heiserer Stimme. »Vielen Dank, Monsieur, Sie haben mir das Leben gerettet.«
    Dr. Breunig winkte ab. Sein Gesicht rötete sich vor Verlegenheit.
    »Soll ich Hilfe rufen?« fragte er. »Am besten wird es sein, wenn ich Sir Drake verständige. Wer weiß, was geschieht, wenn der Professor wieder zu sich kommt? Ich konnte ihn zwar hinterrücks niederschlagen, doch in einem offenen Zweikampf hätte ich bestimmt keine Chancen gegen ihm gehabt.«
    Die Französin schüttelte den Kopf.
    Sie trat zu der kleinen Hausbar, holte eine halbvolle Whiskyflasche hervor und setzte sie Zamorra an die Lippen; Es dauerte nicht lange und der Parapsychologe begann zu husten.
    Gleich darauf schlug er die Augen auf.
    »Was ist los?« fragte er verständnislos.
    Er starrte verwundert auf Nicole und dann auf Dr. Breunig, der vorsichtig nähergetreten war.
    Der Dämonenkiller kam auf die Beine und begann seinen schmerzenden Schädel zu massieren.
    Nicole berichtete mit wenigen Worten. Roland Breunig ergänzte ihren Bericht, während er Zamorra mißtrauisch musterte.
    Professor Zamorras Augen waren immer größer geworden.
    »Was?« stieß er dann kopfschüttelnd hervor. »Soll doch wohl nur ein kleiner Scherz von dir sein, Nicole? Unmöglich, mon Cherie. Wie komme ich überhaupt in dein Zimmer?«
    Dr. Breunig nickte sorgenschwer.
    »Sie haben also keine Ahnung, was in den letzten Minuten geschehen ist, Professor?«
    Zamorra zuckte mit den Achseln.
    »Ich weiß nur noch, daß ich mich schlafen legen wollte. Und jetzt wache ich hier am Boden auf und habe eine Beule am Schädel. Mon
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