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0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges

0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges

Titel: 0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges
Autoren: Jürgen Duensing
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bist.«
    Sie lächelte spöttisch.
    Professor Zamorra schüttelte ernst den Kopf.
    »Sonderbar, Nicole. Ich hatte einen schlimmen Alptraum. Ich träumte, daß mir jemand den Befehl gab, dich umzubringen. Doch ich kann mich an keine Einzelheiten mehr erinnern.«
    Die hübsche Frau sah den Geisterjäger abwesend an.
    »Ich hatte einen ähnlichen Traum, Zamorra«, sagte sie leise. »Es war grauenhaft.«
    Sie zog ihr Halstuch beiseite. Der Professor sah blutrot unterlaufene Würgemale an ihrem Hals.
    Er biß sich auf die Unterlippe, schüttelte den Kopf und sprang aus dem Bett.
    »Und du hast natürlich keine Ahnung, woher die Male kommen?« fragte er und betrat das Badezimmer.
    »Keine Ahnung, Chef. Vielleicht ist an unseren Träumen doch einiges real gewesen.«
    »Ich werde noch dahinterkommen«, murmelte Zamorra, während er sich zu rasieren begann. »Darauf kannst du dich verlassen. Doch jetzt sollten wir uns beeilen, damit wir noch ein unständiges Frühstück bekommen.«
    Eine halbe Stunde später erreichten sie das Frühstückszimmer. Dort trafen sie auf Dr. Breunig, der ihnen freundlich zunickte und einladend auf zwei Stühle deutete.
    »Wenigstens noch zwei Langschläfer«, sagte er zufrieden und nahm einen Schluck aus seiner Kaffeetasse. »Haben Sie gut geschlafen?«
    George, der Butler, brachte in diesem Moment das Frühstück. Zamorra und seine Sekretärin machten sich mit gutem Appetit darüber her.
    Roland Breunig war inzwischen fertig geworden und wischte sich die feuchten Lippen mit einer Serviette ab.
    »Von Ihnen, Mademoiselle, habe ich heute nacht geträumt«, sagte er plötzlich. »Komisch, nicht wahr?«
    Nicole hob den Kopf.
    »Hoffentlich ist es ein angenehmer Traum gewesen?« fragte sie lächelnd und stellte zufrieden fest, daß der Astrologe leicht errötete.
    »Nicht so, wie Sie vielleicht denken, Mademoiselle«, antwortete Breunig schnell. »Es war nichts Erfreuliches. Ich kann mich kaum noch daran erinnern.«
    »Wollte mich mein Chef vielleicht umbringen?« fragte Nicole Duval direkt.
    In Breunigs Gesicht begann es zu arbeiten. Dann nickte er langsam, während sich sein Blick auf Zamorra richtete.
    »So ähnlich. Komische Sache, was?«
    »Sehr komisch«, antwortete Zamorra gereizt. Er stellte seine Kaffeetasse klirrend zurück. Eine tiefe Falte fürchtete seine Stirn.
    »Wirklich sonderbar«, sagt er nach einer Weile. »Jetzt hatten wir alle drei einen ähnlichen Traum. Ist kaum zu verstehen, doch irgendeine Bewandtnis muß schon dran sein. Ich habe nur keine Ahnung, wie ich das alles koordinieren soll.«
    Der Butler trat an den Tisch.
    »Haben die Herrschaften noch irgendwelche Wünsche?« fragte er höflich. »Nach dem Frühstück möchten Sie sich bitte in der Bibliothek einfinden. Sie werden von Sir Drake und den übrigen Gästen dort bereits erwartet.«
    »Wir kommen sofort«, sagte Professor Zamorra und nickte Nicole und Dr. Breunig zu. Sie erhoben sich und folgten George, der sie zur Bibliothek geleitete.
    Sir Jonathan Drake kam ihnen entgegen. Er lächelte freundlich, doch Zamorra glaubte, in seinen Augen einen angespannten Ausdruck zu erkennen.
    »Hatten Sie eine angenehme Nachtruhe?« fragte er und küßte Nicole galant die Hand.
    »Tut uns leid, daß wir uns verspätet haben«, antwortete der Parapsychologe ausweichend.
    Der Schloßherr winkte ab, und auch die übrigen Gäste schienen es nicht tragisch zu nehmen.
    Zamorra, Nicole und Breunig nahmen Platz. Sir Drake ergriff das Wort.
    »Meine Dame, meine Herren. Sie sehen alle munter und ausgeruht aus, und ich schließe daraus, daß sie eine angenehme Nachtruhe hatten. Bestimmt aber haben sie sich alle Gedanken wegen des geheimnisvollen Gemäldes gemacht. Ist irgendeiner der Herren zu einer Lösung gekommen?«
    Drake blickte fragend in die Hunde.
    Die Männer schüttelten die Köpfe. Sir Drakes Blick blieb schließlich an Professor Zamorra hängen.
    Der aber zuckte nur mit den Achseln.
    »Also gut«, fuhr der Gastgeber fort. »Ich habe ein Experiment vorbereitet, das ich Ihnen allen gestern schon andeutete.«
    Er lächelte, während seine Blicke über die Gäste wanderten.
    »Ich gehe davon aus, daß dieses Gemälde dämonische Kräfte besitzt. Vielleicht gelingt es uns, diese Kräfte zu wecken. Doch dazu benötige ich die Hilfe aller Anwesenden!«
    Gemurmel setzte ein. Nicole warf ihrem Chef einen fragenden Blick zu.
    Zamorras Gesicht wirkte verkniffen. Er fühlte, daß sich sein geheimnisvolles Amulett erneut zu erwärmen
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