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0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges

0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges

Titel: 0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges
Autoren: Jürgen Duensing
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wurden von dem unbegreiflichen Energiestoß getroffen.
    Auch Nicole Duval.
    Ein fassungsloser Ausdruck lag in ihren schönen Augen. Nachdenklich trat sie zu Zamorra.
    »Unheimlich«, flüsterte sie. »Jetzt verstehe ich auch, warum dein Amulett angesprochen hat. Welche Bewandtnis könnte es mit dem Gemälde haben?« Zamorras Lippen preßten sich hart aufeinander. Dann zuckte er mit den Achseln.
    »Ich habe noch keine Ahnung, Nicole«, sagte er nervös. »Doch ich werde es noch herausbekommen.«
    Einige Minuten später hatten sich die Wissenschaftler wieder in der Bibliothek versammelt. Ein gespanntes Schweigen herrschte. Jeder beschäftigte sich wohl mit dem eigenartigen Erlebnis vor wenigen Augenblicken.
    »Darf ich Ihre Meinung hören, meine Herren?« fragte Sir Jonathan Drake.
    Er zündete sich eine Zigarette an, inhalierte tief und blickte seine Gäste der Reihe nach an.
    Sein Blick blieb auf Professor Zamorra hängen.
    »Ihr Urteil, lieber Professor, interessiert uns wohl alle. Haben Sie uns etwas zu sagen?«
    Professor Zamorra richtete sich etwas im Sessel auf. Dann nickte der Meister des Übersinnlichen.
    »Sicher, meine Herren. Ein seltsames Phänomen, das wir soeben erlebten. Ich gehe natürlich davon aus, daß sich unser Gastgeber keinen Scherz mit uns erlaubte.«
    Sir Drake schüttelte den Kopf.
    »Kein Trick, Professor. Das Gemälde stand auch nicht unter Strom, wie wohl einige von Ihnen vermuten.«
    Zamorra nickte zufrieden und fuhr fort:
    »Ich würde sagen, daß das Bild mit einem Fluch belastet ist. Dämonische Kräfte treten dort bei einer Berührung offen zutage.«
    Zamorra sah das leichte Lächeln, das die Lippen von Sir Jonathan Drake kräuselte.
    »Sie glauben also, daß in dieses Gemälde ein Dämon verbannt wurde?« fragte Dr. Breunig und nickte Zamorra zu. »Eine von vielen Möglichkeiten. Doch ich wage zu widersprechen. Nehmen Sie es mir nicht übel, Professor.«
    »Schießen Sie nur los«, lächelte der Parapsychologe. »Ihre Meinung interessiert mich.«
    Die sieben anderen Gäste starrten auf den Astrologen. Auch Nicoles Blick blieb an seinen Lippen hängen.
    »Das Gemälde scheint mir nur eine Art Antenne zu sein«, meinte Dr. Roland Breunig. »Die Ausgangsquelle dieses unheimlichen Phänomens ist woanders zu suchen. Habe ich mich verständlich genug ausgedrückt?«
    Die anderen Wissenschaftler fingen zu murmeln an.
    Ramon Orlando, der Spanier, meldete sich zu Wort.
    »Womit wollen Sie diese Theorie begründen?« fragte er mit hartem Akzent.
    Dr. Breunig fuhr sich über seinen fast kahlen Schädel. In den dunklen Augen stand ein nachdenklicher Ausdruck.
    »Reine Gefühlssache«, sagte er zögernd. »Intuition oder wie Sie es auch nennen wollen. Ich habe keinerlei Beweise. Doch ich behaupte, daß dieses Gemälde nur ein untergeordneter Faktor ist. Die dämonischen Kräfte, und damit stimme ich Professor Zamorra zu, strahlen von dem Bild aus, doch die Quelle ist woanders.«
    Die übrigen Männer redeten jetzt ziemlich aufgeregt durcheinander. Nur mit Mühe gelang es dem Schloßherrn dem Stimmenlärm ein Ende zu setzen.
    Professor Zamorra meldete sich zu Wort.
    »Vielleicht sollten wir unseren Gastgeber dazu anhören. Bestimmt befaßt er sich schon seit langer Zeit mit der Angelegenheit.«
    »Seit zwei Jahren beschäftigt mich dieses Problem«, sagte Sir Drake. »Um ehrlich zu sein, meine Herren, ich konnte das Geheimnis des Bildes nicht lösen. Aus diesem Grunde habe ich sie alle zu mir geladen. Wir sollten es vielleicht gemeinsam versuchen. Irgendwie müßte es uns doch gelingen, oder sind Sie anderer Meinung?«
    Die Wissenschaftler stimmten zu. Wieder sprachen sie durcheinander. Jeder versuchte irgendeine Möglichkeit zur Lösung des Phänomens beizusteuern.
    Professor Zamorra beobachtete den Gastgeber unauffällig. Er wurde den Verdacht nicht los, daß Sir Jonathan Drake mit gezinkten Karten spielte.
    Anscheinend wußte der Schloßherr mehr, als er bisher zugegeben hatte.
    Sir Drake erhob sich plötzlich.
    »Für morgen habe ich ein Experiment vorbereitet, das für uns alle sehr interessant werden wird. Doch jetzt möchte ich unsere Diskussion beenden. Ich wünsche Ihnen allen eine angenehme Nachtruhe.«
    Zamorra erhob sich ebenfalls. Die Gäste verschwanden in ihren Zimmern.
    »Schlaf gut«, sagte der Professor zu Nicole. »Ein anstrengender Tag liegt hinter uns. Vielleicht fällt mir die Lösung des Problems im Traum ein.«
    in Zamorra wußte in diesem Moment noch nicht, wie sehr er mit
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