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0086 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: 0086 - Der Schlüssel zur Macht
Autoren: Unbekannt
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gelenkten Nachrichtenverbindungen plötzlich ausfielen? Wenn die Nachschublinien, die alle ferngesteuert wurden, auf einmal nicht mehr funktionierten?
    Letztlich: würden die Milliarden Fremdintelligenzen den Befehlen eines Arkoniden gehorchen, der eigentlich längst hätte tot sein müssen? Mit welchen Machtmitteln konnte es mir in einem solchen Falle gelingen, den Gehorsam zu erzwingen? Mit Zalitbesatzung an Bord der Schlachtschiffe? Ich brauche nur zu unseren zalitischen Schlafmützen hinüberzusehen, um zu wissen, daß dies nicht durchführbar war.
    Die Milliarden Roboter aber, die sich in etwa zehntausend verschiedenartige Konstruktionen aufgliederten, konnte ich nie und nimmer mit den entsprechenden Programmierungen versehen. Das wäre einem wissenschaftlichen Stab von hunderttausend Mann nicht möglich gewesen. Somit sagte mir mein Verstand, daß die Vernichtung des Regenten eine Art von Selbstmord war. Wenn wir ihn aber unbehelligt ließen, waren die Erde und das gesamte Solarsystem in spätestens neun Monaten der Vernichtung preisgegeben.
    Ich sah Rhodan von der Seite her an. Er schien nur an eine eventuelle Fluchtmöglichkeit zu denken und sich den Kopf zu zerbrechen, welche Schiffe hyperflugklar waren. Wahrscheinlich hatte er noch nicht einsehen wollen, daß eine Flucht von Arkon auf diese Weise nicht mehr möglich war. Vor zirka fünfundsechzig Jahren war es ihm einmal gelungen, aber damals lagen andere Voraussetzungen zugrunde.
    Ich versuchte, die inhaltsschweren Gedanken über Sinn oder Unsinn unseres Unternehmens beiseite zu schieben. Ich klammerte mich an der ursprünglichen Idee fest, die so ganz einfach und logistisch fundiert besagt, daß es meine ehrwürdigen Vorfahren niemals unterlassen hätten, ein so großes Robotgehirn mit einer Sicherheitsschaltung auszustatten. Wir mußten einfach herausfinden, wann und unter welchen Umständen sie einsprang, um den Regenten abzuschalten. Dann lösten sich alle Probleme von selbst.
    „Vorsicht!" sagte Rhodan leise. Ich fuhr zusammen. Einige hundert Meter vor uns wurde eine flache, gewölbte Stahlkuppel sichtbar, die sich übergangslos aus dem Metallplastikbelag des Raumhafens erhob. Wenn eine Kontrolle stattfand, dann nur in den strahlungs- und drucksicheren Schleusen dieser Pforte, die den Zutritt zu den unterirdischen Wohnbezirken gestattete.
    Ich tastete verstohlen an meinen rechten Oberschenkel, wo man in einer den Körperformen angepaßten Innentasche meine Waffe eingebaut hatte. Die terranischen Wissenschaftler hatten geschickt genug gearbeitet, um eine Entdeckung der Ausrüstungsstücke durch bloßes Betasten nahezu unmöglich zu machen.
    Dabei waren sie von menschlichen Gesichtspunkten ausgegangen. Sie hatten gedacht wie irdische Polizisten, die eine verdächtige Person nun einmal traditionsgemäß mit jenen natürlichen Werkzeugen untersuchten, die ihnen die Natur verliehen hatte: mit den Händen!
    Man hatte dabei nur übersehen, „daß es auf einer zu 99 Prozent automatisierten Welt niemand gab, der überhaupt die Möglichkeit hatte, eine solche Methode anzuwenden. Wenn auf Arkon III derartige Dinge festgestellt werden sollten, dann wurde man einfach und rationell durch eine Röntgenschleuse geschickt.
    Wenn das geschah, kam es noch darauf an, wie die strahlungsundurchlässige Innenauskleidung der genial eingebauten Behälter und Taschen funktionieren würde. Bei einer einfachen Durchleuchtung konnte die Abschirmung ihren Zweck erfüllen, aber auch nur dann, wenn die zwangsläufig auf dem Schirm entstehenden Schatten nicht folgerichtig ausgewertet wurden.
    Rhodans Stirn war plötzlich von einem feinen Schweißfilm bedeckt, was meine bisher schwankende Selbstbeherrschung seltsamerweise sofort stabilisierte. Ruhig und gefaßt sah ich zu den aufgleitenden Panzertoren aus meterstarkem Arkonstahl hinüber.
    Diese Oberflächenpforte war eine von vielen. Wenn sie eine R-Schleuse besaß, dann war es immer noch fraglich, ob die eingebauten Geräte in Betrieb waren.
    Dicht vor der nur wenige Meter in den Himmel ragenden Wölbung hielt der Robotfahrer an. Ich stieg aus, um die Mannschaften in Empfang zu nehmen.
    Rhodan und Bull, außer mir die höchsten Offiziere des Schlachtschiffes, stellten sich hinter mir auf.
    Prüfend schaute ich zu den zahlreichen Objektiven der optischen Fernbeobachtung hinüber. Die schillernden Linsenöffnungen waren rechts und links der offenstehenden Tore im Material eingelassen. Ich runzelte unwillig die Stirn, sah blinzelnd
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