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0086 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: 0086 - Der Schlüssel zur Macht
Autoren: Unbekannt
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erschien das tiefrote Dreieckmuster. Ich sprang auf und nahm getreu nach Vorschrift Haltung an. Jetzt sprach der wirkliche Herr des Großen Imperiums!
    „Kapitän Ighur, Regent", meldete ich mich lautstark.
    Die Unterabteilung des Gehirns verzichtete darauf, nach dem Kommodore zu fragen. Anscheinend war „man" genau darüber informiert, was Arkoniden von seiner Art zu tun pflegten.
    „Gruppenbefehl 123-45", klang es unmoduliert aus dem großen Lautsprecher des Spezialempfängers. Auf dem Bildschirm blieb das rote Dreieckmuster, das Symbol für die Schalteinheit A-R-145.
    Rhodan drückte auf den Schalter des automatischen Aufzeichners. Gruppenbefehle mußten in der Bordkartei festgehalten werden.
    „Band läuft, Regent", gab ich bekannt. „Die Manövereinsätze nach Schulungsplan sind abgeschlossen.
    Die vierte Schlachtkreuzergruppe verlegt nach Raumhafen A-3. Klarmachen für eine Werftliegezeit von sechzig Stunden. Die Besatzung geht von Bord. Es wird ein Urlaub von fünfzig Stunden bewilligt; die für Zaliter freigegebenen Einrichtungen können betreten und besichtigt werden. Den Anweisungen der Robotoffiziere ist Folge zu leisten. Gegenfragen?"
    Ich bemühte mich, die in mir aufwallende Hoffnung nicht zu zeigen.
    „Kommodore Gailos meldet sich nicht, Regent. Soll ich die Gruppe vorläufig übernehmen?"
    „Genehmigt. Der Erhabene ruht, Ende." Das Erkennungsmuster verblaßte. Die Relaisstation A-R-145 hatte abgeschaltet.
    Ich verzichtete darauf, mich triumphierend umzusehen. Wahrscheinlich war meine Freude auch verfrüht, obwohl man uns den ersten Urlaub zubilligte, seitdem wir auf der KON-VELETE eingestiegen waren. Es konnte alles und nichts bedeuten.
    Die Kommandanten der 16 anderen Einheiten hatten den Gruppenbefehl mitgehört. Willig unterwarfen sie sich meinem Kommando. Wir stießen in Arkons dichte Lufthülle vor, passierten die atmosphärischen Abwehrstationen und wurden in einer Höhe von 80 Kilometern vom Kommandoautomaten A-3 in Pulkfernsteuerung genommen. Kein Kommandant durfte jemals nach eigenem Ermessen landen; eine weitere Sicherheitsmaßnahme des Gehirns.
    Als ich damit von der Verantwortung entbunden wurde, bemerkte ich den gespannten Ausdruck in Rhodans Gesicht. Seine Schultern waren leicht angezogen. Mir war, als ducke er sich zum Sprung.
    Während von der Außenbordaufnahme das Dröhnen und Pfeifen der gewaltsam abgestoßenen Luftmoleküle in die Zentrale übertragen wurde, wendete er den Kopf. Seine Augen besaßen jenen starren Blick, der von seiner Erregung zeugte.
    Ich hob fragend die Brauen an, aber er sagte nichts. Bully war ebenfalls unruhig geworden. Der Telepath Marshall sah aufmerksam zu uns herüber. Er schien zu spüren, daß Rhodans Überlegungen irgendwie hektisch geworden waren.
    Ich deutete kaum merklich auf den leuchtenden Bildschirm des Spezialempfängers. Es wäre unvernünftig gewesen, während der Fernsteuerlandung ein verfängliches Wort zu sprechen. Sicherlich hörte Schaltautomat A-3 mit. Ungeduldig wartete ich auf das Geräusch der aufprallenden Landebeine. Es hörte sich immer so an, als solle das gesamte Schiff zertrümmert werden. Nach knapp fünf Minuten leuchteten die roten Lampen auf. Die Automatik hatte die Teleskopstützen ausgefahren. Mit einem letzten Aufdröhnen der Ringwulsttriebwerke setzte die KON-VELETE auf.
    Rhodans Haltung hatte sich nicht verändert, nur umspielte jetzt ein rätselhaftes Lächeln seine Lippen. Von da an ahnte ich, daß er etwas bemerkt hatte, was mir offenbar entgangen war. Was aber konnte es sein?
    Anschließend hatten wir etwa fünfzehn Minuten damit zu tun, die vorgeschriebenen Kontrollen vorzunehmen. Station auf Station meldete sich außer Betrieb. Zuletzt verstummte auch noch das mit Nulleistung laufende Notstromaggregat zur Katastrophen-Energieversorgung der Zentrale. Es wurde still in dem mächtigen Stahlball mit dem Namen KON-VELETE.
    Ich erhob mich aus meinem Sitz und trat vor den Bildschirm. Der Kommandoautomat A-3 verwendete als Erkennungszeichen hellgrüne Wellenlinien.
    „Kapitän Ighur, Regent", meldete ich mich. „Schiff klar zur Werfteinschleusung." Die Station gab augenblicklich bekannt: „Die zalitische Besatzung geht von Bord. Dienstwaffen dürfen nicht mitgenommen werden, Ende."
    Das war alles, was mir in der üblichen Kurzfassung mitgeteilt wurde. Natürlich wartete draußen schon ein Robotkommando, das uns wahrscheinlich unter die Oberfläche lotsen sollte. Die Mannschaft auszuschleusen war eine
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