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0084 - Das Buch der grausamen Träume

0084 - Das Buch der grausamen Träume

Titel: 0084 - Das Buch der grausamen Träume
Autoren: Jason Dark
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vielleicht noch Deckung finden, nicht aber das Mädchen. Da gab es einfach keine Möglichkeit.
    »Verdammt!« brüllte ich zornig. »Hört auf! Reicht es euch nicht, was ihr getan habt?«
    Der Kerl kümmerte sich nicht um mein verzweifeltes Rufen, sondern bewegte den Waffenlauf um eine Idee nach rechts.
    Er würde schießen!
    Da geschah etwas, was seinen Plan vereitelte.
    Ein Mann tauchte vor ihm auf.
    Suko!
    Er schoß plötzlich aus dem Wasser hoch, und obwohl er seine Hände nicht gebrauchen konnte, zeigte dieser Kämpfer, was in ihm steckte. Sein rechter Fuß schnellte in die Höhe, und die Spitze krachte unter den Waffenlauf.
    Das Gewehr wurde nach oben gerissen. Der Mann drückte zwar noch ab, doch die Kugel pfiff in den Nachthimmel.
    Keine Gefahr mehr für uns.
    Aber für Suko.
    Auf einen scharfen Befehl des Bürgermeisters stürzten sich die Hunde auf den Chinesen.
    Suko blieben höchstens noch zwei Sekunden.
    Und die nutzte er.
    Er wirbelte herum, stieß sich ab und verschwand mit einem Hechtsprung im Wasser. Der ihm am nächsten stehende Hund schnappte zu, doch seine mörderischen Zähne verfehlten den Chinesen.
    Suko war schon getaucht.
    Auch die Hunde sprangen ins Wasser. Doch sie schwammen nicht so rasch wie Suko mit gefesselten Händen.
    Er schlug unsere Richtung ein.
    Ich hatte inzwischen mit Wiederbelebungsversuchen begonnen.
    Wasser floß aus Julias Mund.
    Ununterbrochen arbeitete ich weiter.
    Ich mußte Julia retten.
    Suko kam näher.
    Zwei Bluthunde schwammen dicht hinter ihm her. Suko hatte plötzlich Grund unter den Füßen und keuchte an Land. Weit schaffte er es nicht, nur auf meine Höhe, da hinter uns sofort die Uferböschung begann.
    Die Bewohner blieben am anderen Ufer. Sie waren nur dichter an das Wasser getreten, und der Fackelschein übergoß die Wellen mit einem roten Schleier. »Suko, paß auf!« schrie ich. Da hatte sich mein Partner schon umgedreht. Der erste Hund sprang – und genau in Sukos Karatetritt. Der Köter jaulte, sein Flug wurde mitten in der Luft gestoppt, und dann klatschte die Bestie zu Boden, wo sie bewegungslos liegenblieb. Suko hatte als ausgebildeter Karatekämpfer in seinen Füßen eine ungeheure Kraft. Sie konnten zu tödlichen Waffen werden. Bei einem Menschen setzte Suko diese Kraft nicht ein. Wenn er gegen sie kämpfen mußte, dann schlug er nur dosiert zu. Der zweite Hund griff nicht mehr an. Er zog buchstäblich den Schwanz ein und verschwand.
    Am gegenüberliegenden Ufer tobte die Meute. Die Männer und Frauen fluchten und schimpfen. Besonders taten sich die Frauen dabei hervor.
    Drohend wurden Fäuste geschüttelt, doch das kümmerte uns nicht.
    Suko trat neben mich. »Wie geht es ihr?« fragte er.
    Ich pumpte noch immer. »Schätze, sie schafft es!«
    »Hoffentlich.«
    Ich stoppte meine Wiederbelebungsversuche, legte mein Ohr unter Julias linke Brust und lauschte nach dem Herzschlag, während Suko unsere Feinde im Auge behielt. Julias Herz schlug schneller. Der Rhythmus hatte sich wieder normalisiert. Ich atmete auf.
    »Und?« fragte Suko.
    »Sie wird gleich aufwachen.«
    Wie auf ein Stichwort hin öffnete Julia de Fries die Augen. Ungläubig schaute sie sich um. Als sie dann in mein Gesicht sah, da lächelte sie.
    »Alles klar«, sagte ich und lächelte zurück.
    »Sind – sind wir in Sicherheit?«
    »Fast.«
    »Was ist eigentlich geschehen? Ich kann mich an so gut wie nichts mehr erinnern.«
    Ich gab ihr vorerst keine Antwort, sondern löste Sukos Drahtfesseln, da er mir die Hände hinhielt. Er bedankte sich mit einem Kopfnicken und rieb sich die steifen Gelenke.
    Ich wandte mich wieder dem Mädchen zu. »Wie geht es Ihnen, Julia?«
    Schwach kam die Antwort. »Mies, aber ich kann…« Sie stockte, denn jetzt mußte sie sich übergeben.
    Ich hielt Julia fest.
    »John!«
    Suko hatte mich gerufen. Ich blieb in meiner gebückten Haltung stehen und hob den Kopf.
    »Die Schufte sind verschwunden.«
    Suko hatte sich nicht getäuscht. Am anderen Ufer waren unsere Häscher dabei, sich zurückzuziehen. Wir sahen sie nicht mehr, sondern nur noch ihre Fackeln.
    »Und jetzt?« fragte Suko.
    Ich ließ Julia los. Auf den Knien blieb sie hocken. »Es kommt auf Sie an«, sagte ich zu ihr.
    »Ich bin schon okay«, erwiderte sie keuchend. »Nehmt auf mich keine Rücksicht.«
    Ich kniff ein Auge zu. »Ein wenig schon.«
    Suko reichte ihr die Hand, half Julia hoch. Noch etwas wacklig stand sie auf den Beinen.
    Der Chinese schlug mit der Hand einen Kreis. »In welche
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