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0083 - Geradewegs zur Hölle

0083 - Geradewegs zur Hölle

Titel: 0083 - Geradewegs zur Hölle
Autoren: Geradewegs zur Hölle
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Sandhügel hinantaumelte, krachte plötzlich ein Schuß vor ihm.
    Er fühlte, wie die Kugel links von ihm vorbeizischte und einen scharfen Luftzug verursachte. Er warf sich hin und rutschte ein Stück den Hügel hinab. Dann zog er seine Kanone und lauschte. Totenstille.
    War er auf die Gangster gestoßen? Die Spur hatte nicht frischer ausgesehen als am Nachmittag. Aber vielleicht lagerten sie schon seit zwei oder drei Stunden. Er kroch behutsam etwas nach links, wo sich der Hügel absenkte.
    Vorsichtig hob er den Kopf.
    Keine zwanzig Yard vor ihm taumelten zwei Gestalten durch den Sand auf ihn zu. Er strengte seine Augen an und erkannte Hucley, den Schmied, mit einem anderen Mann, den er noch nicht kannte. Es mußte wohl Bugtane sein, der Bankangestellte, der seine Stellung wahrscheinlich nur deshalb angetreten hatte, um die Örtlichkeit in der Bank gründlich kennen-'zulernen.
    Phil richtete sich auf, hob den Revolver und rief:
    »Stick’em up!«
    Die beiden vor ihm fuhren zusammen. Der Schmied riß die Hände in die Höhe. Der andere die Pistole.
    Sie schossen fast gleichzeitig, aber Phil schoß, während er sich schon fallen ließ. Seine Kugel ging daneben, ebenso wie Bugtanes Schuß Phil verfehlte.
    Der Himmel mochte wissen, was in Hucley vor sich ging. Er torkelte in Phils Richtung und krächzte heiser:
    »Ich will nicht mehr! Ich komme zurück. Sperrt mich ein! Ich will nicht mehr! Mir ist alles gleichgültig! Ich will nicht mehr!«
    Plötzlich schnitt Bugtanes scharfe Stimme laut durch die Stille:
    »Hucley, du Lump, willst du mich jetzt im Stich lassen?«
    Aber der Schmied hörte überhaupt nicht. Er torkelte weiter in Phils Richtung. Die großen Hände hatte er auf die Augen gepreßt, als schmerzten sie. Noch einmal brüllte Bugtane in sinnloser Wut:
    »Hucley! Komm zurück!«
    Der Schmied lief weiter.
    Da schoß der Gangster. Hucley wurde wie von einer unsichtbaren Mauer aufgehalten.
    Er schrie, daß es Phil kalt über den Rücken lief. Plötzlich brach er ab, knickte in den Knien ein und sank in den Sand. Der zweite Mann hatte seine verbrecherische Laufbahn mit dem Leben besiegelt.
    Phil war wieder hellwach. Wie jeden echten G-man brachte es ihn fast zur Raserei, wenn er mitansehen mußte, daß jemand vor seinen Augen getötet wurde. Kühl und berechnend schob er sich in der Deckung des Hügels seinen Hut auf die linke Fußspitze. Dann legte er sich auf die Seite.
    Während er langsam den Fuß mit dem Hut hochschob zum Rand des Hügels hin, stützte er sich mit einer Hand so ab, daß er sich blitzschnell hochdrücken konnte.
    Sein Trick wirkte. Als der Hut Über dem Kamm des Hügels auftauchte, schoß Bugtane. Zwei Kugeln spritzten in den Sand neben Phils Fuß. Aber im gleichen Augenblick stemmte sich Phil hoch, zielte kurz und drückte durch.
    Bugtane fiel nach vorn in den Sand. Phil wartete geduldig. Als sich nach einer halben Stunde noch nichts gerührt hatte und Bugtane auch keinen Laut von sich gab, kroch er vorsichtig auf den Gangster zu.
    Die letzten Meter tat er es, indem er den gespannten Revolver schußbereit in der Hand hielt.
    Aber seine Vorsicht war überflüssig. Bugtane war genau in die Stirn getroffen worden. Jetzt waren nur noch Masterfield und Laughton übrig…
    Phil sah nach Hucley. Der Schmied lebte noch. Aber er war bewußtlos.
    Phil ließ sich neben ihn in den Sand gleiten. Er konnte einen Sterbenden nicht allein lassen. Schon wegen der Geier nicht…
    ***
    Ich hatte zehn Stunden für den Weg bis zu meinem Jaguar gerechnet.
    Wir brauchten sechzehn, und fragen Sie mich nicht, wie wir es überhaupt geschafft haben.
    Zu den sechzehn Stunden kamen noch zwei Stunden Rast, die wir in der Nacht einlegen mußten, weil weder ich Nancy noch tragen konnte noch das Mädchen allein zu gehen imstande war.
    Aber ich habe sie bis zu meinem Jaguar geschleppt. Und ich sage Ihnen ehrlich, daß ich bezweifle, ob ich es ein zweites Mal könnte…
    Es war Freitag mittag gegen ein Uhr, als wir neben meinem Jaguar in den Sand sanken. In meinem Kopf kreisten rote Nebel. Das Blut dröhnte mir in den Ohrejj wie ein Wasserfall.
    Als ich wieder zu mir kam, war es schon fünf Uhr nachmittags.
    Phil! dachte etwas in mir. Was soll aus Phil werden, wenn du verdammter Schwächling hier liegenbleibst?
    Ich ließ das Kühlwasser aus dem Jaguar behutsam in den Tankdeckel laufen. Wir tranken abwechselnd daraus, bis kein Tropfen mehr übrig war. Nancy weinte, als ich ihr zum ersten Male den Deckel mit Wasser
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