Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0083 - Der Spinnen-Dämon

0083 - Der Spinnen-Dämon

Titel: 0083 - Der Spinnen-Dämon
Autoren: Richard Wunderer
Vom Netzwerk:
Erlebnisse im Moor noch nicht. Ich schilderte, was geschehen war. Diesmal wagte niemand einen Widerspruch. Zu tief saß ihnen noch der Schreck in den Knochen.
    McCormack trat einen Schritt vor.
    »Wir organisieren eine Suche im Moor! Ich weiß nicht, ob es diese Burg gibt, aber wenn die Bande ein Versteck hat, finden wir es!«
    Wäre die Lage nicht so ernst gewesen, hätte ich wahrscheinlich laut aufgelacht. So aber schüttelte ich nur den Kopf.
    »Sie haben zu viele amerikanische Fernsehkrimis gesehen, McCormack! Wir haben es nicht mit einer Gangsterbande zu tun, die ihr Hauptquartier zufällig im schottischen Moor hat! Es sind Dämonen und ihre Diener, verstehen Sie das nicht?«
    »Ich verstehe nur, daß etwas geschehen muß«, erwiderte er gereizt. »Und da Sie Ihre angeblichen Wunderwaffen nicht mehr haben, müssen wir alle etwas tun! Verstehen Sie das nicht?« ahmte er meinen Tonfall nach.
    Ich wandte mich an den Inspektor und überging den Lokalbesitzer. »Was wissen Sie über die Taxifahrerin?«
    Er schlug sich an die Stirn. »Richtig! Wir haben vor zwei Stunden die Meldung erhalten, daß ein Taxi überfällig ist!« Er schwang zu McCormack herum. »Der Wagen war unterwegs zum MANHATTAN!«
    »Schon gut, Inspektor«, erklärte ich, ehe McCormack etwas sagen konnte. »Das geht in Ordnung. Die Fahrerin hat Mr. McCormack hier abgesetzt. Auf der Rückfahrt wurde sie von dem Moordämon überfallen und getötet. Ihre wiederbelebte Leiche hat mich ins Moor geschafft. Ich habe die Frau im Sanatorium gesehen. Es war dieselbe!«
    Überraschenderweise ging das dem Lokalbesitzer an die Nieren. Plötzlich war es mit seiner forschen Art vorbei. Es traf ihn, daß jemand tot war, den er kurz vorher noch gesehen und gesprochen hatte.
    Jane zog mich auf die Seite. »Was ist eigentlich mit Myxin?« fragte sie gedämpft. »Was tut er hier, und wie weit ist er in dem Kampf verwickelt?«
    Ich zuckte nur die Achseln. »Keine Ahnung, aber ich glaube nicht, daß wir diesmal mit ihm rechnen können. Er hat sich überhaupt nicht um mich gekümmert, also legt er auf unsere Mitarbeit keinen Wert.«
    Jane zog die Unterlippe zwischen die Zähne. »Könnte doch auch sein, daß er sich gar nicht für diese Gegend interessiert, sondern daß er nur durch einen Zufall in die Nähe des Geisterschlosses unter dem Moor kam. Der Schwarze Tod hat die Gelegenheit genutzt und seine Kreaturen gegen Myxin gesandt.«
    »Schon möglich«, räumte ich ein. »Wir sind auf uns allein gestellt, damit müssen wir uns abfinden. Und jetzt werden wir erst einmal dafür sorgen, daß die Disco geschlossen wird!«
    Ferguson McCormack erhob keinen Widerspruch. Inspektor Morronen sorgte dafür, daß die Leute heimfuhren. Und ich veranlaßte, daß sie auf den verschiedenen Straßen je einen Konvoi bildeten, der von einem Streifenwagen begleitet wurde.
    Jane und ich hielten uns bereit. Falls einer der Streifenwagen Alarm geschlagen hätte, wären wir schnell zur Stelle gewesen. Es war jedoch nicht nötig. Der Moordämon schien für diese Nacht genug zu haben.
    Leider schien es nur so, doch das konnten wir noch nicht wissen, als wir uns gegen halb ein Uhr nachts von Inspektor Morronen nach Inverness zurückbringen ließen.
    Er setzte uns vor dem Hotel ab und sah mich erwartungsvoll an. Wahrscheinlich hoffte er darauf, daß ich jetzt die Lösung für alle Probleme aus dem Ärmel zauberte, doch ich mußte ihn enttäuschen.
    Vorläufig waren wir gezwungen, auf den nächsten Schritt unseres Gegners zu warten. Danach erst konnten wir reagieren.
    Hoffentlich war es dann noch nicht zu spät.
    ***
    Jane und ich blickten den Rücklichtern von Inspektor Morronens Wagen nach.
    »Mit Ruhm haben wir uns ja nicht gerade bekleckert«, meinte Jane. »Was hältst du davon, John, haben wir noch eine Chance?«
    Ich sah sie forschend an. »Sonst fragst du nie danach«, stellte ich verblüfft fest. »Haben wir schon jemals aufgegeben, wenn es darum ging, das Böse zu bekämpfen?«
    Sie schüttelte mutlos den Kopf. »Aber jetzt sind deine Waffen verloren«, erwiderte sie leise.
    »Wir haben Fälle ganz ohne meine Spezialwaffen gelöst!« Ich steuerte den Eingang an und blieb überrascht stehen. »Was ist denn mit dem Wagen geschehen?«
    »Ach so!« Jane deutete auf den Bentley. »Als ich wach wurde und auf die Straße kam, war er frisch gewaschen und poliert. Der Portier meinte, er wüßte nichts davon.«
    »Merkwürdig!« Ich betrat kopfschüttelnd das Hotel. »Könnte es nicht sein, daß der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher