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0081 - Der Sensenmann als Hochzeitsgast

0081 - Der Sensenmann als Hochzeitsgast

Titel: 0081 - Der Sensenmann als Hochzeitsgast
Autoren: Jason Dark
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erholten.
    Denn der Schwarze Tod hatte einiges gutzumachen.
    Er war nicht der Erste im Reich der Dämonen, sondern nur Satans erster Diener. Und Asmodis, der Höllenfürst, war unzufrieden mit ihm geworden. Der Schwarze Tod und seine Schergen hatten in letzter Zeit zu viele Niederlagen einstecken müssen. Sie selbst waren kaum dazu gekommen, zurückzuschlagen.
    So etwas wurmte Asmodis.
    Für den Höllenfürst zählte nur der Erfolg. Der Schwarze Tod aber hatte keinen.
    Geduld war noch nie die Stärke des Höllenfürsten gewesen. Er gab dem Schwarzen Tod eine Frist. Hielt er sie ein und brachte Siege, war es gut. Hielt er sie nicht ein, wollte Asmodis die Konsequenzen ziehen.
    Begonnen hatte er bereits damit.
    Er hatte Asmodina erschaffen. Die Tochter des Teufels. Nur hielt er sie noch im Hintergrund, da sie noch nicht die Erfahrung besaß, um auf Gegner wie John Sinclair angesetzt zu werden.
    Erst sollte der Schwarze Tod noch seine Klasse beweisen. Dann würde Asmodina kommen, entweder gleichberechtigt an seiner Seite oder aber als oberer Dämon.
    Das alles wußte der Schwarze Tod. Er sah seine Macht schwinden. Was ihm überhaupt nicht gefiel. Zudem hatte es sich auch bei den anderen Dämonen herumgesprochen, und so sank das Ansehen des Schwarzen Tods. Die Untergebenen brachten ihm nicht mehr den nötigen Respekt entgegen, den er verlangte.
    Das sollte anders werden.
    Der Schwarze Tod wollte sich rehabilitieren und hatte einen teuflischen Plan erdacht.
    Lauthals lachte er auf, als er daran dachte. Dabei schlug er mit seiner Sense auf einen imaginären Gegner ein. Ein blutroter Halbkreis entstand. Er zeichnete genau den Weg nach, den die Klinge genommen hatte.
    Rot wie Blut.
    Und Blut sollte fließen, das hatte sich der Schwarze Tod fest vorgenommen. Blut war für ihn der Samen des Bösen. Und wenn einer seiner Gegner starb, hatte er gesiegt.
    Schiefgehen konnte nichts.
    Der Schwarze Tod blieb stehen. Er hatte den Wald verlassen. Er stand jetzt auf der flachen Hügelkuppe, und vor ihm ragten die Mauern des Schlosses empor.
    Vom Mondlicht gebadet, hoben sie sich deutlich gegen das Schwarz der Nacht ab.
    In der Ferne verschwammen die anderen Bergspitzen des Odenwalds mit der Dunkelheit. Irgendwo im Tal blinkten Lichter. Ruhe lag über dem Land.
    Noch…
    Der Schwarze Tod rammte seine linke Faust in die Luft und stieß ein schauriges Gelächter aus, das weit über das Land hallte und in der Ferne langsam verebbte.
    ***
    »Freust du dich?« fragte Will Mallmann.
    Karin Becker nickte.
    Will lächelte. »Frau Mallmann wirst du bald heißen«, sagte er. Er schüttelte den Kopf. »Ich kann es noch immer nicht glauben. Ich glaube, ich bin ein Glückspilz.«
    Karin Becker lachte. »Warte erst mal ab, bis wir verheiratet sind. Wenn du das nach fünf Jahren auch noch sagst, bin ich zufrieden, Will.«
    Kommissar Mallmann strich über sein leicht gelichtetes, dunkles Haar. »Bestimmt sage ich das.«
    »Man merkt, daß du noch nicht verheiratet warst.«
    »Du etwa?«
    »Nein«, erwiderte Karin lachend, »aber ich habe in meinem Bekanntenkreis schon zahlreiche Ehen zerbrechen sehen.«
    »Es gibt auch Ausnahmen«, hielt ihr Will Mallmann entgegen. »Und dazu möchte ich zählen.«
    »Na denn«, meinte Karin und verließ mit einer Entschuldigung das Zimmer.
    Will saß in seinem Sessel und schaute durch das Fenster der Wohnung. Ein nie gekanntes und erlebtes Glücksgefühl durchströmte ihn. Er würde heiraten.
    Noch heute.
    Und das in einer Schloßkapelle, wie er und Karin es sich immer vorgestellt hatten. Diese Kapelle gehört zu Burg Blankenstein, einem Schloß, das inmitten des wunderschönen Odenwalds lag. Mallmann hatte es ausgesucht, nachdem es ihm von einem guten Bekannten empfohlen worden war. In der Nähe, das heißt im Tal, lag ein Gasthof, in dem sie dann feiern würden.
    Gäste waren genug eingeladen.
    Auf einen Polterabend hatten sie verzichtet. Dafür sollte die Hochzeit ein regelrechtes Fest werden. Mallmann hatte zahlreiche Arbeitskollegen eingeladen und seine Freunde aus England: John Sinclair, Jane Collins, Sheila und Bill Conolly, Suko und dessen Freundin Shao.
    Sie hatten alle zugesagt.
    Sogar John Sinclair, der wirklich einen Job hatte, um den er nicht zu beneiden war.
    Etwas Privatleben mußte der Mensch jedoch haben.
    Und diese Hochzeitsfeier sollte von keinem Dämon gestört werden.
    Auch von Karins Seite kamen Bekannte. Verwandte hatte sie kaum noch. Die Eltern waren gestorben, und mit ihren Verwandten im
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