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0081 - Der Sensenmann als Hochzeitsgast

0081 - Der Sensenmann als Hochzeitsgast

Titel: 0081 - Der Sensenmann als Hochzeitsgast
Autoren: Jason Dark
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die Lehrerinnen befanden sich im Bus und schauten mich mit entsetzten Gesichtern an.
    Dann vernahm ich Sukos Stimme. »Warte, ich gehe mit dir!«
    Mein Partner kam. Hinter mir knirschten seine Schritte. Der Schwarze Tod war für einen Moment irritiert.
    »Bleib stehen!« schrie er Suko zu.
    Der Chinese gehorchte nicht.
    »Dann stirbt eben das Kind!«
    Mir stockte der Atem. Wenn Suko den Befehl nicht befolgte, war es aus.
    Doch er blieb stehen.
    An der anderen Seite des Platzes lief Bill Conolly lautlos auf den Bus zu.
    Ich konnte nicht sehen, was er vorhatte, denn der Schwarze Tod ging an dem Kind vorbei und kam mir entgegen.
    Er hatte die Sense.
    Ich besaß keine Waffen.
    »Ich werde dich köpfen, Sinclair«, versprach er mir, »und deinen Schädel werde ich Asmodis anschließend auf einem Tablett servieren. Das kannst du mir glauben!«
    ***
    Das Sensenblatt pfiff durch die Luft. Wieder flimmerte der rote Halbkreis, und in einer verzweifelten Reaktion warf ich mich nach vorn. Ich unterlief damit den mörderischen Hieb mit der Sense. Die Klinge wischte hautnah über mir hinweg und rasierte mir noch ein paar Haare ab.
    Dann fiel ich gegen den Schwarzen Tod.
    Und plötzlich war auch Suko da.
    Aber er half nicht mir, sondern riß das Mädchen an sich, bevor der Schwarze Tod irgend etwas unternehmen konnte.
    Ich war gegen ihn geprallt, und durch die Wucht war der Dämon bis gegen den Bus gestoßen worden. Dann aber spielte er seine Macht aus. Plötzlich wuchs er in die Höhe, verdoppelte seine Körpergröße. Ich mußte einen mörderischen Schlag mit der Knochenfaust mitten ins Gesicht hinnehmen und wurde zu Boden geschleudert.
    »Du Wurm!« kreischte der Schwarze Tod. »Du größenwahnsinniger Zwerg! Und vor dir habe ich mich gefürchtet.«
    Schon einmal hatte ich ihm so gegenübergestanden, doch damals war mir der Geist des Gottes Manitou zu Hilfe gekommen. »Dann stirb!« schrie der Schwarze Tod…
    ***
    Ich erwartete den Schlag und danach den alles verzehrenden Schmerz, der in die absolute Dunkelheit des Todes mündete. Beides blieb aus.
    Dafür geschah etwas anderes.
    Eine Stimme klang auf.
    Grell und laut, sich fast überschlagend.
    Dann flirtete etwas durch die Luft. Etwas, was blitzte, funkelte, hell strahlte…
    Mein Kreuz!
    Bill Conolly hatte es geschleudert.
    Er war auf meinen verzweifelten Plan eingegangen, nachdem ich das Kreuz so weit von mir geschleudert hatte, daß er es aufheben konnte.
    Und nun fegte es wuchtig auf den Schwarzen Tod zu. Der Schwarze Tod wurde voll getroffen.
    Er kapitulierte. Plötzlich schrumpfte er wieder auf seine normale Größe zusammen.
    In einer instinktiven Bewegung packte er das Kreuz, doch er ließ es gleich darauf wieder fallen wie ein glühendes Stück Eisen. Wimmernd brach er zusammen.
    Blitzschnell sprang ich auf. Ich rannte auf mein Kruzifix zu, wollte es aufheben, um den Schwarzen Tod erneut damit zu attackieren.
    Doch der Dämon hatte sich bereits wieder erholt und einen Teil seiner alten Kräfte zurückerlangt. Er bewies damit, welch eine Macht er besaß.
    Als ich herumwirbelte, sah ich noch seine huschende Bewegung.
    Dann fegte er los wie eine abgefeuerte Rakete. Er schwang sich in die Luft und fuhr noch einmal herum.
    Drohend schwang er seine Sense.
    »Beinahe hätte es geklappt, John Sinclair!« brüllte er. »Ich war nahe an meinem Ziel. Wir werden uns wiedertreffen. Und wenn es in der Hölle ist.«
    Ich hielt mein Kreuz hoch. »Ich warte schon darauf, Dämon!« schrie ich ihm entgegen.
    »Denk an meine Worte«, grollte er, und im nächsten Augenblick war er verschwunden.
    Wir aber atmeten auf.
    Ich ging zu meinem Freund Bill Conolly und reichte ihm die Hand. »Danke«, sagte ich nur.
    »Schon gut«, erwiderte Bill.
    Kein Lächeln lag auf unseren Gesichtern. Der Schwarze Tod hatte zwar sein Ziel nicht ganz erreicht, doch Karin Mallmann machte niemand mehr lebendig…
    ***
    Eine halbe Stunde später saßen wir in der Gaststube.
    Jane Collins fehlte. Sie kümmerte sich um Gisela Gehrmann, die ihren Lebensgefährten auf eine schreckliche Art und Weise verloren hatte.
    Will Mallmann war auch bei uns. Er sprach nicht, sondern saß mit gesenktem Kopf auf seinem Stuhl.
    Bill und ich wußten auch nicht, wie wir ihn ansprechen sollten. Wir redeten mit seinen Kollegen.
    Sie hatten viel erlebt und gesehen, aber sie waren vernünftig genug, um die Sache für sich zu behalten. Ich wollte keine Panik in der Bevölkerung.
    Dem geflüchteten Personal würden sie einreden, daß
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