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0081 - Der Sensenmann als Hochzeitsgast

0081 - Der Sensenmann als Hochzeitsgast

Titel: 0081 - Der Sensenmann als Hochzeitsgast
Autoren: Jason Dark
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stieß die Tür auf. »Zurück, Will!« brüllte er. »Mach keinen Unsinn!«
    Mallmann hörte nicht.
    »Ich muß ihm nach«, keuchte Bill.
    Sheila faßte ihn am Arm. »Nein, nicht.«
    »Doch, verdammt!« Der Reporter hatte sich gegen den Willen seiner Frau entschieden. Er konnte seinen Freund nicht in den Tod rennen lassen. Denn daß Will durchgedreht hatte und völlig unüberlegt den Schwarzen Tod angreifen würde, das stand für den Reporter fest.
    Aber nicht nur er hatte sich zu einer Verfolgung entschlossen, sondern auch Jane Collins.
    Sie und Shao saßen im letzten Wagen. Als Bill aus dem Fahrzeug kletterte, schlug die Detektivin bereits die Tür zu.
    »Lauf, Bill!« rief sie. »Ihm nach!«
    Der Reporter rannte los.
    Will Mallmann war nicht so unklug, direkt den Bus anzusteuern, sondern er versuchte es von der Seite.
    Das heißt, er tauchte in den Wald ein, wo das Gelände bereits nach wenigen Metern steiler wurde.
    Der Kommissar keuchte. Er schlug im Wege stehende Äste zur Seite und wühlte mit seinen Schuhen das frische Laub auf. Einmal rutschte er aus und wäre fast den Hang wieder hinuntergefallen, doch gerade noch rechtzeitig umklammerte er einen dünnen Baumstamm.
    »Will, bleib stehen!«
    Der Kommissar hörte zwar Bills und Janes Stimmen, doch er kümmerte sich nicht darum. Er hatte nur ein Ziel vor Augen: die Bestie zu vernichten, die am Tode seiner Frau schuldig war. Dafür gab er alles.
    Bill Conolly und Jane verständigten sich durch knappe, halblaute Zurufe.
    »Wir müssen ihn in die Zange nehmen!« rief der Reporter. »Okay.«
    Bill tauchte nach rechts, Jane nach links.
    Der Reporter hatte mehr Kraft. Er schaffte den steilen Weg besser als die Detektivin.
    Als Bill die Höhe überwunden hatte und einen am Hang entlangführenden Spazierweg erreichte, sah er Will Mallmann. Er rannte wie von allen Teufeln gehetzt.
    Bill spurtete hinterher.
    Und er holte auf.
    »Will, sei nicht verrückt!« brüllte er dem Kommissar nach. Doch Mallmann hörte ihn nicht.
    Verzweifelt rannte der Reporter weiter. Er mußte Will Mallmann stoppen.
    Plötzlich sprang der Kommissar nach rechts. Er wollte jetzt wieder den Hang hinunterlaufen, denn er hatte mittlerweile den Standort des Busses passiert.
    Da sah Bill Conolly einen handlichen Stock auf dem Boden liegen. Er war etwa armdick und gut ausgewogen, wie Bill feststellte, als er ihn aufhob.
    Noch einmal warnte er den Kommissar, doch Mallmann drehte sich nicht einmal um.
    Da schleuderte Bill Conolly den Stock.
    Der Reporter stand noch auf dem Weg. Und zwar höher als Will. Bevor der Kommissar zwischen einer Gruppe von schützenden Bäumen verschwinden konnte, krachte ihm der Knüppel ins Kreuz.
    Bill hatte wuchtig geworfen, und Will Mallmann wurde nach vorn geschleudert, stolperte, konnte sich nicht mehr fangen und fiel bäuchlings zu Boden.
    Sofort setzte Bill Conolly nach.
    Er sprang über den Weg, kam an der Hanglage auf und rutschte auf den Kommissar zu.
    Will erhob sich und stützte sich dabei an einem Baumstamm ab. Hinter sich hörte er Bill Conolly.
    Mallmann wandte sich um.
    Der Reporter rutschte und hastete heran. Auch er hatte Mühe, bei der Schräglage des Hanges auf den Beinen zu bleiben. Wild ruderte er mit den Armen.
    Mallmann wußte genau, daß Bill Conolly nicht gekommen war, um ihm einen guten Tag zu wünschen. Er wollte ihn sicherlich zurückholen und von seinem Vorhaben abbringen. Aber damit war der Kommissar nun überhaupt nicht einverstanden.
    In der Nähe lag ein faustgroßer Stein.
    Mallmann bückte sich und hob ihn auf. Hart umschlossen seine Finger das Wurfgeschoß.
    Bill kam zur Ruhe. Schräg und breitbeinig stand er da. Er starrte den Kommissar an.
    »Bleib mir vom Hals!« knurrte Will Mallmann tief hinten in der Kehle.
    Bill schüttelte den Kopf. »Mach doch keinen Unsinn, Will. Laß uns reden. Du willst dich allein dem Gegner stellen, das ist Quatsch. Der Schwarze Tod ist stärker als du.«
    »Ich muß sie rächen!«
    »Will, sei vernünftig, ich bitte dich!«
    Der Kommissar blieb stur. »Hau ab, Conolly, verschwinde!« zischte er. Sein Gesicht wurde plötzlich zur Fratze. Die Augen versteinerten. Kalt schauten sie den Reporter an.
    Der Kommissar hob die rechte Hand.
    »Nicht, Will!« schrie der Reporter.
    Da schlug Mallmann zu.
    Durch das Gewicht des Steines lag eine ungeheure Wucht hinter dem Schlag. Bill Conolly wäre buchstäblich von den Beinen gefegt worden, wenn Will getroffen hätte.
    Doch der Reporter war flink. Er warf sich zur Seite
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