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008 - Das Geisterhaus

008 - Das Geisterhaus

Titel: 008 - Das Geisterhaus
Autoren: A.F.Morland
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Erbarmungslos drückte er weiter zu. Tommy Taylor packte den Leichnam von hinten. Keuchend versuchte er ihn zurückzureißen.
    Er schaffte es nicht. Daraufhin fing er aus vollen Lungen zu schreien an: »Ballard! Mr. Ballard! Hierher! Schnell! Der Kerl will Cusack umbringen!«
    ***
    Was zuvor Amanda Yates und Marjorie Ball gegolten hatte, hatte jetzt nur noch für das Mädchen Gültigkeit: Sie sollte sich in meinen Wagen setzen und abwarten. Gemeinsam eilten wir zur Haustür.
    Abel Yates hatte sie magisch versperrt, doch ich brach die Magie mit meinem Ring. Funken knisterten über das Türblatt. Bläulichgrün rannten sie nach allen Seiten davon, ausgehend vom Stein meines Ringes. Sie prallten gegen den Türrahmen und verursachten ein Geräusch, als würden sie ihn sprengen.
    Danach ließ die Tür sich öffnen. Ich gab dem Mädchen einen leichten Schubs.
    »Tommy!« rief sie. Noch lief sie nicht.
    »Sie kriegen ihn wohlbehalten wieder«, entgegnete ich. »Ich verspreche es Ihnen.«
    Danach rannte sie zu meinem Wagen. Abel Yates hinderte sie nicht daran. Ich war ihm dafür dankbar, wandte mich um und war im Begriff, zum Obergeschoß hinaufzueilen, als ich Tommy Taylors Stimme vernahm: »Ballard! Mr. Ballard! Hierher! Schnell! Der Kerl will Cusack umbringen!«
    Wer?
    Abel Yates?
    Oder John Jarman?
    In wenigen Augenblicken würde ich es wissen. So rasch ich konnte, hastete ich die Treppe hoch. Oben angelangt, sah ich Jarman, der drauf und dran war, den Rechtsanwalt zu erwürgen. Tommy Taylor schlug immer wieder verzweifelt auf das Ghoul-Opfer ein, doch mit gewöhnlichen Fäusten war diesem Mann, der zum mordenden Monster geworden war, nicht beizukommen.
    »Weg!« rief ich Tommy Taylor zu.
    Er sprang zurück. Mein Schlag fegte John Jarman von Terence Cusack fort. Taylor ergriff den Anwalt und zerrte ihn zwei Meter weit den Gang entlang. Der Rechtsanwalt hustete und massierte seine schmerzende Kehle.
    Ich konzentrierte mich auf John Jarman, der sich jetzt gegen mich wandte. Aber ich war keine so leichte Beute wie Terence Cusack.
    Ich hatte Waffen, mit denen ich ihm nicht nur gefährlich werden, sondern mit denen ich ihn sogar vernichten konnte.
    Mit meinem magischen Ring hatte er schon Bekanntschaft gemacht.
    Das eine Mal reichte ihm. Er wollte mit dem Ring nicht noch einmal in Berührung kommen. Dennoch aber wollte er mir das Leben nehmen.
    Sein unverhoffter Tritt traf meinen Oberschenkel. Ich fiel gegen die Wand. Jarman wuchtete sich vor. Er wich meinem Ring aus und rammte mir die Faust in den Bauch, daß ich das Gefühl hatte, der Teufel würde mich holen.
    Er war ungemein schnell und kräftig.
    Vorsichtig! sagte ich mir selbst. Wenn du nicht aufpaßt, schafft er dich!
    Er schlug erneut zu. Diesmal flitzte ich zur Seite. Seine Faust donnerte gegen die Wand und ich holte ihn mit einem Schwinger von den Beinen. Während er fiel, riß ich die superflache Weihwasserpistole aus dem Gürtel. Aus nächster Nähe drückte ich ab.
    Das Wasser raste ihm mit Hochdruck ins Gesicht und zerstörte die böse Kraft, die ihn zum Leben erweckt hatte.
    Das bedeutete das Aus für John Jarman.
    »Wo ist Marjorie?« fragte Tommy Taylor heiser.
    Wir stellten den angeschlagenen Rechtsanwalt auf die Beine, und er blieb stehen.
    »Ich habe sie aus den Klauen zweier Ghouls gerettet«, berichtete ich. »Jetzt sitzt sie draußen in meinem Wagen und wartet auf Sie.«
    Wir schritten die Treppe hinunter. Terence Cusack und Tommy Taylor erblickten Amanda Yates. Ich erklärte ihnen, was sich ereignet hatte und empfahl den beiden anschließend, ebenfalls draußen im Wagen auf mich zu warten. Tommy Taylor war bereit, das Geisterhaus zu verlassen. Der Horror, den er erlebt hatte, reichte ihm.
    Aber Terence Cusack wollte nicht gehen. »Ich gehe nicht ohne Carrol«, sagte er.
    »Sie können nichts für Ihre Sekretärin tun«, sagte ich, an seine Vernunft appellierend. »Überlassen Sie die Sache mir. Ich werde Carrol suchen und sie Abel Yates abjagen. Sie hatten vorhin nicht einmal gegen John Jarman eine Chance. Noch viel schlechter würden Sie gegen Abel Yates aussehen, Mr. Cusack. Sie wären für mich nur ein Klotz am Bein. Unter Umständen würden Sie nicht nur sich selbst, sondern auch mich gefährden, und wenn Abel Yates erst einmal mit mir fertiggeworden ist, kann ihn nichts mehr davon abhalten, Carrol Palmer zu töten.«
    Ich redete, als wüßte ich, daß Carrol noch lebte.
    Auch Terence Cusack tat so, als wäre das Mädchen nicht tot. Er weigerte
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