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0077 - Die teuflischen Puppen

0077 - Die teuflischen Puppen

Titel: 0077 - Die teuflischen Puppen
Autoren: Jason Dark
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ziehen.
    Ich lächelte kalt. »Du hast dich also nach London verzogen, Sinistro«, erwiderte ich. »Aber das wird dir nichts nützen. Ich werde dich und deine Brut vernichten, damit ihr dahin kommt, wo ihr hingehört. In die Hölle!«
    Er lachte. Laut und irr. War durch dieses verdammte Lachen abgelenkt.
    Ich setzte alles auf eine Karte.
    Schon einmal hatte ich mein Kreuz eingesetzt. Im Gewölbe unter dem Polizeirevier. Dort allerdings nicht gegen Sinistro, sondern gegen den Spuk, der ihm zu Hilfe gekommen war. Mit dem Kreuz hatte ich den Spuk bannen können.
    Sinistro aber war nicht der Spuk. Er war nicht so mächtig, war außerdem kein Dämon, sondern nur ein Magier, und ich hoffte, mit meinem Kreuz eine entscheidende Wende herbeizuführen.
    Ich streifte die Kette blitzschnell über den Kopf, und während Sinistro noch lachte, schleuderte ich das geweihte Kruzifix gegen ihn und die Phalanx der Mörderpuppen.
    Das Kruzifix überschlug sich einige Male und blitzte wie ein Fixstern auf.
    Dann aber traf es ins Ziel.
    Abrupt brach das Lachen ab.
    Mein Kreuz hatte den Dämon mitten in das flimmernde Oval getroffen. Der Erfolg war frappierend.
    Schaurig brüllte der Magier auf. Seine Arme fuhren hoch, wollten zu seinem »Kopf« greifen, doch in diesem Augenblick explodierte er wie eine Sprenggranate.
    Es gab lautlose Lichtdetonationen. Sie spritzten wie eine brennende Wunderkerze nach allen Seiten, und im nächsten Moment schoß eine Flammensäule aus dem Hals.
    Sie fegte hoch bis zur Decke und nahm eine ovale Form mit einer langen Spitze an.
    Das Kreuz aber wurde buchstäblich aus der Flamme herausgeschleudert und fiel mir genau vor die Füße. Ich bückte mich rasch und hob es auf, bevor ich mich zurückzog, denn die Hitze wurde verflixt groß.
    Doch nicht nur der Magier verging, sondern auch die zahlreichen Puppen.
    Ihr unseliges Leben wurde buchstäblich aus ihnen herausgeschmolzen. Während das Feuer plötzlich nach unten wanderte und auch den Rumpf des Magiers erfaßte, schmolzen die kleinen, mordenden Bestien zu unförmigen Klumpen zusammen, die, noch heiß, schlierenförmig ineinanderliefen, wobei sie zu einem regelrechten Brei wurden, in dem es kochte, stöhnte und ächzte.
    Schreie trafen meine Ohren.
    Wehleidige Laute, die mir einen Schauer über den Rücken trieben. All die noch übriggebliebenen Mörderpuppen wurden von dem »reinigenden« Feuer erfaßt und vernichtet.
    Ich schaute fasziniert zu. In meinem Innern machte sich ein Gefühl der Zufriedenheit breit.
    Wie hart war der Kampf gegen diesen Dämon doch gewesen!
    In New York hatte er begonnen, fortgeführt worden war er in einer anderen Dimension, ging in London weiter und war in diesem Kaufhaus beendet worden.
    Der teuflische Magier brannte.
    Er verging, ohne seinen Kopf zurückbekommen zu haben, um somit noch mehr Macht zu erlangen.
    Es knisterte und knackte, sprühte und funkte. Heißer Kunststoff spritzte über den Boden, keine Puppe blieb mehr verschont.
    Ich merkte überhaupt nicht, daß mir Jane Collins eine Hand auf die Schulter legte. Ich war wie erstarrt, während sich der Widerschein der Flammen tanzend auf mein Gesicht legte.
    Dann begann es zu regnen.
    Plötzlich rauschte es von der Decke, und wir waren im Nu pitschnaß. Das Feuer im Kaufhaus hatte die automatische Berieselungsanlage in Gang gesetzt. Aus unzähligen Düsen schossen die Wasserstrahlen nach unten, näßten uns durch, und ich wurde an das reinigende Gewitter erinnert, das nach schwülen, heißen Tagen auftrat.
    Ich drehte mich um.
    Jane und Shao schauten mich an.
    Das Wasser rann über ihre Gesichter. Die Girls waren klatschnaß, die Haare klebten auf dem Kopf, doch in ihren Augen lag ein befreites Leuchten.
    Wir hatten es geschafft.
    Wieder einmal…
    ***
    Die Feuerwehr kam, und die Wachmannschaften waren nicht mehr zu halten denn das Feuer hatte auch bei ihnen Alarm ausgelöst. In dieser Nacht kam keiner mehr zur Ruhe.
    Antje und Christiane Müller wurden in ein Krankenhaus gebracht. Mutproben würde es in ihrem Leben wohl nicht mehr geben, davon war ich überzeugt.
    Auch Clint Cassidy kam ins Hospital. Ich stand an seiner Bahre, als ihn ein Arzt behandelte. Der eiskalte Mörder war so geschockt, daß er redete. Er berichtete über Gilbert Cress, der aus dem Grunde ermordet worden war, weil er nicht mehr mitmachen wollte. Er hatte erkannt, welch ein Satan Sinistro war, und wollte deshalb aussteigen. Nun, Sinistro hatte ihn umbringen lassen.
    Für Don Graves gab es keine
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