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0076 - Wir verlernten das Lachen

0076 - Wir verlernten das Lachen

Titel: 0076 - Wir verlernten das Lachen
Autoren: Wir verlernten das Lachen
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besser gesagt: bösem — Willen in Zusammenhang bringen könne. Daraufhin funktionierte sein Gedächtnis wieder. Pedro hatte eine schwere Holzkiste in einem geländegängigen Kleinlastwagen umgeladen. Die Maße? Etwa 160x160x160. Wem denn der Lkw gehöre? — Einem gewissen Alvarez, der früher in Maria Chiquita gewohnt habe.
    Mantelli nahm Pedro Sagasta in Schutzhaft. Gegen sein eigenes böses Gewissen und die Versuchung, seine Freunde zu warnen.
    Bei der örtlichen Polizei erfuhren wir, daß Alvarez eine ziemlich undurchsichtige, wenn auch nicht vorbestrafte Persönlichkeit war. Er hatte vor etwa einem halben Jahr die Anlagen der stillgelegten Firma Mineas Gran Sasso um ein Butterbrot erworben. Dort hat man vor zehn Jahren noch Manganerz im Tagebau gewonnen, die Sache aber dann wegen mangelnder Rentabilität aufgegeben.
    ***
    Wir hielten Kriegsrat. Der örtliche Polizeichef, ein reizender Mann mit dem klangvollen Namen Lorenzo Figuerrola de la Torre y Novaliches, stellte uns eine Spezialkarte des Gebietes von Gran Sasso zur Verfügung, das etwa
    25 Meilen südostwärts Guanche an der Nordküste und 40 Meilen nordostwärts South Gamboa liegt.
    »Also im Scheitel des Winkels«, sagte Phil, »den die dort zusammenfließenden Flüsse Boqueron und Pequem bilden. Wir brechen am besten gleich auf.«
    »Diese aufgelassene Erzgrube haben wir glatt vergessen«, murmelte Mantelli grüblerisch. »Sollte dort Canaleyas ermordet worden sein?«
    »Vermutlich!« stimmte ich lakonisch zu. »Fest steht, daß Geronimo zu den Kidnappern gehört. Vielleicht hat sich Canaleyas in der Gegend herumgetrieben und wurde argwöhnisch. Man mordet schließlich nicht ohne Grund.«
    »Ich muß die Senores leider enttäuschen«, warf Don Lorenzo Figuerrola de la Torre y Novaliches höflich ein. »Das Dreieck wird an zwei Seiten von den Flüssen und an der dritten vom Gebirge eingeschlossen. Es gibt nur einen einzigen Weg, und zwar von Guanehe aus. Er ist etwa 110 Meilen lang und kann nur mit gelandegängigen Fahrzeugen befahren werden. Das letzte Stück ist nur bei Tag passierbar.«
    »Ausgezeichnet!« sagte ich bitter. »Eine Preisfrage, Mantelli. Kann man hier in Panama einen Lastensegler bekommen?«
    »Einen was?« fragte der Capitano erschöpft. '
    »Einen L-a-s-t-e-n-s-e-g-l-e-r!« wiederholte ich.
    »Am Flughafen von Panama muß irgendwo so ein Ding herumstehen!« mischte sich Leutnant Davidson ein.
    Wir verabschiedeten uns von dem Polizeichef und flogen sofort nach Panama zurück.
    Unterwegs entwickelte ich meinen Plan. — »Ich habe den Verdacht, daß man die zehn Boys in den Anlagen der alten Mine gefangenhält. Zu Fuß in das Gebiet einzudringen, verbietet sich von selbst. Im Auto geht es wegen des dabei entstehenden Geräusches auch nicht. Bleibt nichts anderes übrig, als bei Nacht über dem Gebiet abzuspringen. Da Flugzeuggeräusche vermieden werden müssen, werden wir den Lastensegler nehmen. Hören Sie bitte gut zu, meine Herren…«
    ***
    Ein strahlender Sonntagmorgen brach in Panama an.
    In der Nacht noch hatte ich die Erlaubnis Mister Highs für die Durchführung meines Planes erhalten.
    Wir hatten unser Hauptquartier in einem von der Panama-Polizei abgesperrten Schuppen des Flugplatzes aufgeschlagen, Mantelli, Phil und ich.
    Gegen 11 Uhr erschien Leutnant Davidson mit elf amerikanischen und vier panamaischen Polizisten, die er aus dem immer noch in Gatun stationierten 200-Mann-Team herausgesucht hatte, und die alle Fallschirm-Erfahrung besaßen.
    Wir aßen gemeinsam eine Kleinigkeit zu Mittag und lernten einander kennen, dann ging ich sofort daran, die Leute mit unserer Aufgabe bekanntzumachen. Während der Besprechung erschien Mister High, griff aber in die Debatte nicht ein.
    Um 17 Uhr meldete mir der Werkstattleiter den alten Hamilcar-Lastensegler startklar. — »So gut es eben ging, G-man, Sie verstehen. Hoffentlich montieren die Flächen nicht während des Fluges ab. Taufrisch wie der junge Morgen ist die ,Hamilcar‘ eben doch nicht — und das Tropenklima hat ihr r icht gut getan!«
    Um 17 Uhr landete ein viermotoriger Bomber der US Air Force, den Mr. High als Schleppflugzeug angefordert hatte. Der Pilot, Major van Dyine, ließ sich von mir einweisen. Er brachte einen Captain Bemmelman mit, einen sympathischen, drahtigen Windhund-Typ. Dieser sollte den Lastensegler fliegen. Als er Sich die ,Hamilcar‘ angesehen hatte, erklärte er uns für verrückt. Ich informierte ihn über den Zweck des gewagten Unternehmens.
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